"Hamlet" in Ludschter Dialekt
Autor: Veronika Schadeck
Ludwigsstadt, Sonntag, 01. Oktober 2017
Neunmal bringen die Ludwigsstadter Shakespeares Klassiker auf die Bühne. Julian Rauh spielt dabei die Rolle des Hauptmanns "Horatio".
Es geht ins Finale mit den Vorbereitungen für die Shakespeare-Spiele in Ludwigsstadt. Das Bühnenbild steht, die Stühle sind gerichtet in der Hermann-Söllner-Halle. Die Kostüme passen und die Akteure freuen sich nun auf viele Besucher. Sie wollen das wohl berühmteste Stück von William Shakespeare, "Hamlet", in Ludschter Dialekt vorbringen.
Einer, der zum ersten Mal auf der Bühne stehen wird, ist Julian Rauh. Er wird in die Rolle des Hauptmanns "Horatio" schlüpfen. Seinen Text kann er schon längst auswendig, und während der Festspieltage hat er freigenommen. "Das muss sein, sonst wäre es zu anstrengend geworden!" Der 38-Jährige ist in Ludwigsstadt aufgewachsen, wohnt aber schon einige Jahre in Bayreuth. Aber er pflegt nach wie vor enge Kontakte zu den Ludschtern. Er sei jedes Jahr bei den Shakespeare-Spielen gewesen. Und er war jedes Mal von den Aufführungen und vom Dialekt begeistert, erzählt er.
Alle ehrenamtlich im Einsatz
Im vergangenen Jahr sei er bei der Geburtstagsfeier seiner Mutter angesprochen worden, ob er denn nicht mal eine Rolle bei den Shakespeare-Spielen übernehmen wolle. Als Akteur, freut sich nun der Einzelhandelskaufmann, "kann ich die Ludschter Mundart unter´s Volk bringen". Lampenfieber habe er noch nicht, erklärt Julian Rauh. Und er geht davon aus, dass es auch so bleiben wird. Nicht zuletzt begründet er dies mit dem tollen Team und Daniel Leistner. "Es passt einfach!"Der junge Mann hofft ebenso wie der Regisseur Daniel Leistner und auch Bürgermeister Timo Ehrhardt, mehr als 2000 Besucher in der kleinsten Theaterstadt Deutschlands begrüßen zu können. Bei den Proben konnte man auch beobachten: Daniel Leistner fühlt sich wohl bei seinen Ludschtern. Seine Akteure, die alle ehrenamtlich im Einsatz sind, und er haben den festen Willen, das diesjährige Theaterstück "Hamlet" an insgesamt neun Abenden bravourös auf der Bühne aufzuführen.
Auf was können sich nun die Besucher in den kommenden zwei Wochen freuen? Hier ein kurzer Blick auf den Inhalt des Stückes: Der König von Dänemark, Prinz Hamlets Vater, ist überraschend gestorben. Und dessen Bruder Claudius, Hamlets Onkel, der neue König, hat direkt nach dem Tod des Vaters Hamlets Mutter geheiratet.
Eines Nachts erscheint Hamlet der Geist seines toten Vaters und bestätigt ihm, was er längst vermutet hat: Sein Vater wurde von Claudius ermordet. Der Geist befiehlt Hamlet, den Mord zu rächen, die Mutter jedoch zu schonen.
Hamlet nimmt nun ein wunderliches Wesen an. Er verstellt sich und spricht scheinbar zusammenhanglose, doppeldeutige Sätze, mit denen er Claudius provoziert....
Es wird auch in diesem Jahr ein beeindruckendes Stück. "Hamlet", erläutert Daniel Leistner, sei ein Krimi, ein Politthriller und eine Geistergeschichte zugleich. Daneben gibt es Show, Action und philosophische Inhalte. Das Theaterstück hat einen hohen Unterhaltungswert.
Alle packen mit an
Stolz ist Daniel Leistner darauf, dass sich mittlerweile bei den Schauspielern und Helfern eine Dynamik entwickelt hat, beispielsweise auch, wenn es um die Gestaltung der passenden Kulisse geht. Und das hat man auch am Samstagabend gemerkt: Alle packten mit an, als es vor der Probe galt, die Hermann-Söllner-Halle mit Stühlen zu bestücken oder die letzten Details für´s Bühnenbild zu richten.Termine sind am 4., 5., 6., 7., 8., 12., 13., 14. Und 15. Oktober 2017.
Karten gibt es im Rathaus und im Schiefermuseum.
Informationen sind unter dem Service-Telefon, Rufnummer 09263/94925, erhältlich.
Verlosung Der FT verlost für die Aufführung am 5. Oktober 10 x 2 Eintrittskarten. Um teilzunehmen, muss man unter Angabe des Namens und der Telefonnummer eine E-Mail schreiben an c.schnelle@infranken.de. Teilnahmeschluss ist der 3. Oktober. Die Gewinner der Freikarten werden telefonisch benachrichtigt. red