Halloween: Warum auf einer Gartenbank in Wilhelmsthal Vorsicht geboten ist

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Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
 
Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
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Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
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Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
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Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
 
Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
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Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
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Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
 
Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
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Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
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Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
Sich zuprostende Geister, blutige Gestalten und offene Gräber: Sabrina de Groot hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Garten in Wilhelmsthal in den zwei Wochen vor Halloween schaurig schön zu gestalten. Foto: Marian Hamacher
 

Gruselige Kostüme, blutverschmierte Gesichter: Am 31. Oktober ist wieder Halloween. Die Wilhelmsthalerin Sabrina de Groot hat sich auf den Tag besonders gut vorbereitet. Ein Besuch.

Wer auf Sabrina de Groots Gartenbank Platz nimmt, lebt gefährlich. Jedenfalls, wenn es sich dabei um ein Geschöpf handelt, das größtenteils aus Stroh besteht. Dabei fing alles so harmlos an: Aus einigen alten Klamotten und zahlreichen getrockneten gelben Halmen bastelte die inzwischen 38-jährige Wilhelmsthalerin eine Figur, die den Herbst über gemütlich in einen Kapuzenpullover eingemummelt und mit einer Flasche Bier ausgestattet, auf der Gartenbank verbringen durfte. "Das sah einfach schön aus, passte gut zur Jahreszeit. Doch dann kam Halloween und da dachte ich: ,Jetzt bring ich den einfach mal um'", sagt de Groot gut gelaunt - und muss selbst lachen, als sie merkt, was sie gerade gesagt hat.

Etwas anders drapiert und einen Ball in die Nähe des Schulterbereichs platziert, wurde der gemütliche Biertrinker flux zur kopflosen Leiche. "Das sah eigentlich ganz cool aus", erinnert sie sich zurück. "Das wollte ich jetzt größer aufziehen." Ihre "Mordlust" war geweckt.

Auch dieses Jahr hat de Groot wieder eifrig "gemordet". An einen Baumstamm gefesselt, sitzt etwa eine bemitleidenswerte Puppe in einem blauen Dirndl. Bemitleidenswert nicht etwa wegen des schon in die Jahre gekommenen Kleidungsstücks; vielmehr wegen ihres blutüberströmten Unterschenkels. Ihres abgetrennten Unterschenkels. Die Axt steckt noch im Rasen. Klar: Auch die junge Dirndl-Trägerin saß vor einigen Wochen noch weniger blutig auf der Gartenbank. "Wer der Mörder ist, bleibt ein bisschen der Fantasie der Besucher überlassen", erzählt de Groot.

In Form eines schaurig dreinschauenden Clowns und einer nicht wesentlich freundlicher wirkenden Gestalt in einem orangefarbenen Overall gibt sie zwei mögliche Täter vor. Es ist das inzwischen dritte Jahr, dass sie ihren etwa 2000 Quadratmeter großen Garten komplett auf Halloween trimmt. Zunächst nur verziert mit einigen Kürbissen, inzwischen nicht nur mit den Strohfiguren, sondern auch einem eigens angelegten Friedhof. Ein bis zwei Tage dauere es, ehe der Garten so aussieht, wie sie sich das vorgestellt hat, sagt de Groot.

Einen Halloween-Tick habe sie schon immer gehabt, und ihr Interesse aus dem von irischen Einwanderern nach Amerika gebrachten Brauch (siehe Infokasten) sei mindestens ebenso groß wie das an Horror-Filmen.

Bonbons mit Bildungsauftrag

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Damit liegt sie voll im Trend. Schon vor vier Jahren feierten laut einer Umfrage in Deutschland bereits drei von vier Familien Halloween. Ein Umstand, den Dorothea Richter kritisch betrachtet. "Wenn andere Leute einen Grusel-Kult feiern wollen, der kommerziell einfach unglaublich betrieben wird, kann ich es nicht ändern", sagt die Dekanin des evangelisch-lutherischen Dekanats Kronach-Ludwigsstadt. "Ich finde es auf jeden Fall nicht toll und kenne auch einige kleine Kinder, die sich tatsächlich fürchten."

Sie hat die Sorge, dass der 31. Oktober mehr mit Halloween als dem für die evangelische Kirche wichtigen Reformationstag verbunden wird. Wie wichtig den Gläubigen der Tag sei, habe sich vergangenes Jahr gezeigt, als der 500. Jahrestag der Reformation ein bundesweiter Feiertag war. "Da waren die evangelischen Kirchen voll wie an Weihnachten", sagt Richter, die schon gespannt ist, wie es in diesem Jahr werden wird.

Verkleidete Kinder, die an ihrer Tür "Süßes oder Saueres" verlangen, werde sie aber dennoch eine Kleinigkeit in die Hand drücken - sofern sie zu Hause ist. "Vielleicht Luther-Bonbons, wie es schon andere Pfarrer getan haben, und ihnen dann erzählen, dass wir an diesem Tag auch noch etwas anderes feiern."

Ein Zusatzgeschäft

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Dass sich immer mehr Personen auf klingelnde Kinder einstellen, bemerkt auch die heimische Wirtschaft. Neben den Süßwaren steige seit vier oder fünf Jahren zudem die Zahl der verkauften Grusel-Kostüme oder Masken. "Das macht sich dann im Umsatz schon bemerkbar", sagt Jochen Friedrich, der Geschäftsführer des Kronacher Kaufhauses Weka. Auch Keramik-Kürbisse und ähnliche Deko-Produkte seien mehr und mehr gefragt. "Das ist wie der Kindertag zum 1. Juni ein Zusatzgeschäft, das sich immer mehr entwickelt", erzählt Friedrich.

Freilich hat auch Sabrina de Groot schon ordentlich die Kassen klingeln lassen. Zwischen 300 und 400 Euro sollen es alleine in diesem Jahr gewesen sein. Dabei bleiben wird es sicher nicht. Schließlich soll 2019 auch der Teich ins Halloween-Konzept eingebunden werden. Wie genau weiß sie noch nicht. Doch welche Figur auch immer kommendes Jahr auf der Gartenbank Platz nehmen wird. Man sollte sie warnen.

Von Irland über Amerika zurück nach Europa: Die wichtigsten Fakten über Halloween

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Bedeutung: Das Wort "Halloween" bezeichnet an sich nichts anderes als den Abend vor Allerheiligen. Aus der englischen Schreibweise "All Hallows'Eve" wurde mit der Zeit erst das verknappte "Hallowe'en" und letztlich "Halloween".

Herkunft: Lange Zeit wurde Halloween nur in katholisch gebliebenen Gebieten der britischen Inseln gefeiert. Während die anglikanische Kirche die Reformation feierte, begingen vor allem die Iren mit Halloween eine Art Gegenfest. Als im 19. Jahrhundert zahlreiche Iren nach Amerika auswanderten, brachten sie auch ihren Brauch mit in die Vereinigten Staaten und Kanada und bauten ihn aus. Weil auch andere Gruppen Gefallen an dem Fest fanden, entwickelte es sich in Nordamerika mit den Jahrzehnten zu einem wichtigen Volksfest. Seit etwa 1995 findet der Brauch über den Umweg USA wieder zurück nach Europa.

Kürbis: Vor vielen Häusern stehen zu Halloween Kürbisse mit geschnitzten Fratzen. Im Inneren leuchtet eine Kerze. Dieser Brauch geht auf eine irische Sage um Jack Oldfield zurück. Nach seinem Tod landete dieser in der stockdunklen und kalten Zwischenwelt. Aus Mitleid schenkte ihm der Teufel glühende Kohle. Diese steckte Jack in eine ausgehöhlte Rübe und nutzte sie als Laterne. Damit zieht er jedes Jahr an Allerheiligen durch die Dunkelheit. Weil es in Amerika aber keine Rüben gab, halfen sich die irischen Einwanderer einfach mit einem Kürbis aus. Seitdem werden Kürbisse in der Nacht vor Allerheiligen vor die Häuser gestellt, um böse Geister fernzuhalten.

Wirtschaftsfaktor: Vor allem auf zwei Wirtschaftszweige hat der Brauch Auswirkungen: die Kostümhersteller und die Süßwarenindustrie. 2014 gaben die Deutschen 14 Tage vor Halloween pro Woche noch rund 140 Millionen Euro für Süßigkeiten aus, errechnete das Marktforschungsunternehmen Nielsen. In der Halloween-Woche sei der Umsatz dann um 17 Prozent auf rund 164 Millionen Euro gestiegen.

Noch höher sind die Umsatzzahlen bei den Kostümherstellern. In den vergangenen Jahren seien es im Schnitt etwa 28 Millionen Euro gewesen, teilt die Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwarenindustrie mit. Die Erwartungen für die laufende Saison seien aber noch höher. "Wir stellen eine rege Nachfrage fest", sagt Volker Schmid, der Geschäftsführer der Fachgruppe. Längst sei Halloween neben der Karnevals- und Fastnachts-Periode zu einem zweiten wirtschaftlichen Standbein geworden.

Pro-Kommentar von Christoph Wiedemann: Ein Hauch Nostalgie

Wenn es um Halloween geht, schwelge ich in Nostalgie. Vor rund 15 Jahren habe ich mich mit meinen Freunden - und einigen Eltern - auf ungeahnte Pfade begeben: Wir sind durch die Straßen gezogen und haben Süßigkeiten gesammelt. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass wir ausschließlich bei Bekannten unserer Eltern geklingelt hatten - und die wurden vorgewarnt. Trotzdem hatten wir Blut geleckt. Schon im nächsten Jahr spukten wir wieder durch unser Dorf. Diesmal von Haus zu Haus - ohne Vorwarnung. Und es hat funktioniert: wir hatten Taschen voller Süßigkeiten. Das bekamen dann andere Kinder und Generationen mit, so dass unser Dorf schon bald von Untoten aller Art heimgesucht wurde. Meine Eltern sind heute sogar enttäuscht, wenn kein Kind mehr klingelt. Halloween gehört mittlerweile dazu. Verkleiden, Feiern und Spaß haben. Und wer erinnert sich nicht gerne an solche Nächte?

Kontra-Kommentar von Matthias Einwag: Die Untaten der Untoten

Fasching im Herbst ist eine lustige Sache für Kinder. Ich will gar nicht moralinsauer räsonieren, dass dieser angeblich keltische Brauch über die USA zu uns kam und hierzulande keine gewachsene Tradition besitzt. Wer sich gern mit Skeletthemden, Totenkopfmaske und Filmblut ausstaffieren will, bitteschön! Aaaber: Mit Halloween wird viel Schindluder getrieben. Jahr für Jahr sind die Polizeiberichte voll von den Untaten der Untoten. Da werden Hausfassaden mit Ketchup beschmiert (Süßes oder Saures!), Türschlösser verklebt und dergleichen Sachbeschädigungen mehr. Natürlich, könnten Sie nun anführen, das gibt's in der Silvesternacht auch. Dennoch sollten jene, die sich zu Halloween einen Spaß gönnen, dies nicht auf Kosten anderer tun. Wie weit Halloween etwas mit Allerheiligen und Allerseelen zu tun hat, bleibt sowieso dahingestellt, denn mit einem Totengedenken hat der oberflächliche Schabernack ohnehin nichts zu tun.