Halbzeitbilanz Kronacher Freischießen: Schläge, Dramen - aber allgemein harmonisches Fest
Autor: Theresa Schiffl
Kronach, Montag, 13. August 2018
Ob Schausteller, Polizei, Security oder BRK - alle finden, dass das 430. Freischießen bisher ein sehr schönes, harmonisches Fest ohne größere Vorfälle war.
Dieses Jahr gibt es im Gegensatz zum vergangenen Jahr warme Temperaturen und viel Sonne beim Freischießen in Kronach. Karl-Peter Wittig, der Platzmeister, sagt nach den ersten Tagen: "Bis jetzt können wir uns nicht beschweren und sind mit den ersten Tagen zufrieden." Kleinere Probleme gäbe es zwar immer, aber für die müssen dann Lösungen gesucht werden.
Die Schausteller sind bis jetzt auch sehr zufrieden und freuen sich darüber, dass das Fest so friedlich und ohne größere Vorfälle abläuft. Lorenz Kalb, Schaustellersprecher, sagt begeistert: "Es ist ein sehr schönes Familienfest, wo verschiedene Generationen und Kulturen zusammen feiern." Er habe bis jetzt seitens der Schausteller keine Äußerungen über Probleme gehört.
Wetter sorgt für viele Besucher
Ralf Schmidt vom BRK, der für den Losstand "Glückshafen" zuständig ist, kann das bestätigen und ist mit dem Geschäft der letzten Tage zufrieden. "Es kommen viele altbekannte Kunden, aber auch neue." Normalerweise müsse der Losstand des BRK erst mittwochs die Nachlieferung bestellen, aber dieses Jahr ist diese schon am Dienstag fällig. Das Wetter habe sich sehr positiv auf die Besucherzahlen ausgewirkt. Im Gegensatz dazu hätte sich Oswald Baumgärtner von der Schießbude "Jagdhütte" für den Festbetrieb und die Natur ein etwas kühleres Wetter gewünscht."In der Nacht hätte es ruhig regnen können, solange es tagsüber trocken gewesen wäre." Er sagt, dass die letzten Tage mal besser und mal weniger gut laufen.
Die Brauerei Kaiserhöfer kann sich nicht beschweren. Ulli Kaiser: "Bis jetzt war es sehr schön und bei uns sind die Ausschankmengen jeden Tag gestiegen."
Ein "Mittagessen" verzögert den Kronacher Schützenauszug
Gerhard Anders von der Polizeiinspektion Kronach ist mit den ersten Tagen und den Einsätzen ebenfalls sehr zufrieden. "Dieses Jahr ist es ruhig und das, obwohl sehr viel los ist", erklärt er.
Ruhiger als im Vorjahr
Im vergangen Jahr hatte die Polizei beim Freischießen mehr Delikte wegen Körperverletzungen zu verzeichnen. Die Zahlen schwanken von Jahr zu Jahr, weswegen es schwierig sei, konkrete Vergleiche zu den Vorjahren zu ziehen. Anders sagt: "Auf dem Festplatz gab es sehr wenige Vorfälle, aber danach gab es eher im Stadtbereich und am Bahnhof mehrere Einsätze."Alexander Fehn und Thomas Löffler von Security Schleicher nehmen das Freischießen in Kronach dieses Jahr auch als sehr ruhig und friedlich wahr. Sie können ebenfalls die Äußerung von Gerhard Anders bestätigen.
Im letzten Jahr viele Schlägereien
"Letztes Jahr gab es auf dem Festgelände viel mehr Schlägereien", sagt Fehn. Löffler erklärt sich das dadurch, dass ab 0 Uhr die Musik zu spielen aufhört und die Fahrgeschäfte schließen. "Die Leute gehen dann sehr schnell heim", sagt er. Trotzdem meinen beide, dass sich die Gewaltvorfälle nur von dort aus in die Stadt verschoben haben. Ein Problem, das die beiden seit Donnerstag festgestellt haben ist, dass Frauen sehr oft belästigt und angefasst werden. Probleme gäbe es dabei immer öfters mit Männer die vom Aussehen her ausländischer Herkunft zuzuordnen seien.
Die Polizeiinspektion in Kronach kann dies laut ihrer Meldungen nicht bestätigen. Matthias Rebhan sagt: "Bis auf den einen Fall, bei dem eine Frau in der Klosterstraße auf ihrem Heimweg von einem Mann gegen ihren Willen angefasst wurde, ist uns da nichts konkretes bekannt. Darum werden sich wahrscheinlich die Securitys recht schnell kümmern und wir bekommen davon nichts mit."
Die Feuerwehr zieht ebenfalls eine positive Bilanz. Christian Büttner, Kommandant der Feuerwehr, sagt: "Aus unserer Sicht war es bisher sehr ruhig." Beim gestrigen Festauszug waren die Wachmannschaften für die Absicherung zuständig und am Dienstag dann beim Kinderfestzug.
Das BRK hingegen hat dieses Jahr mehr zu tun als letztes Jahr. Florian Kristek sagt: "Bis jetzt war zwar noch nichts Dramatisches dabei, aber wir hatten öfters Fälle mit Insektenstichen und Alkohol." Im vergangenen Jahr hatten sie während des Schützenfestes bei weitem nicht so viele Abtransporte wie bereits jetzt nach den ersten Tagen. Zwischen 23 Uhr und 1 Uhr hätten er und seine Kollegen am meisten zu tun. Deshalb werden am Dienstag und wenn das Feuerwerk ist, auch noch mehr Rettungskräfte vorhanden sein.