Druckartikel: Halbzeit bei der Sanierung der Festung Rosenberg

Halbzeit bei der Sanierung der Festung Rosenberg


Autor: Jan Koch

Kronach, Donnerstag, 12. Sept. 2013

Rund 20 Millionen Euro sind bislang in die Sanierung der Festung Rosenberg geflossen. Dafür hat Kronach bald einen neuen Festsaal und eine moderne Jugendherberge, erklärte Bauamtsleiter Daniel Gerber bei einer Führung.
Bauamtsleiter Daniel Gerber (rechts) erklärt die Sanierungsschritte. Alle Fotos: Jan Koch


An drei großen Baustellen arbeiten die Handwerker auf der Festung Rosenberg derzeit, erklärte Bauamtsleiter Daniel Gerber am Dienstagabend bei einer Führung den 15 Teilnehmern. Eine davon sei nicht vorgesehen gewesen: Der Dachstuhl des Torbaus muss saniert werden, weil er von einem Hausschwamm befallen ist.

Die anderen beiden Baustellen sind den Planern der Sanierung hingegen seit Langem bekannt. Das Schmuckstück wird der Festsaal für rund 200 Personen im alten Zeughaus werden, der ebenfalls als Tagungsort genutzt werden soll. Da der Raum im ersten Stock liegt, musste eigens ein Fahrstuhl eingebaut werden. Schwierig, weil hierfür das Deckengewölbe durchbrochen werden musste. "Das Denkmalamt ist hier sehr weit mitgegangen", sagte Gerber. An anderer Stelle haben sich die Planer Mühe gegeben, dass der bauliche Urzustand so wenig wie möglich verändert wird.

Beispielsweise, indem hinter den Originalfenstern eine zweite, innenliegende Verglasung angebracht wurde - um die ursprüngliche Optik zu wahren, aber dennoch eine gute Dämmung zu erreichen.

Die meisten originalen Deckenbalken konnten jedoch nicht erhalten werden. "Nur vier der insgesamt 104 Deckenbalken mussten wir nicht austauschen. Mich hat gewundert, dass die überhaupt so lange gehalten haben." Noch sind die alten von den neuen Balken gut zu unterscheiden, da letztere viel heller sind. Nachdem sie aber gestrichen sind, werde alles aussehen wie aus einem Guss. Das, sagte Gerber, sei der "meisterlichen" Zimmermannsarbeit zu verdanken.

Moderne Zimmer für die Herberge

Vom Zeughaus ging es zur letzten Station der Führung: zur Festungsherberge. Dort werden gerade acht Zimmer saniert. "Der Wandputz ist schon dran, die Böden sind schon drin und auch die Nasszellen sind schon verbaut." Ein Novum für die Festungsherberge, deren Zimmer laut Gerber den Charme der 60er Jahre versprühen - Dusche und Toilette auf dem Zimmer waren damals nicht üblich. Das besondere an den neuen Duschen und Toiletten: Sie werden in einer Nasszelle verbaut. "Das soll vermeiden, dass irgendwie Wasser in die Bausubstanz gelangt."

Rund 20 Millionen Euro sind in den vergangenen drei Jahrzehnten in die Sanierung der Festung geflossen. Und dennoch: "Wir konnten bisher erst die Hälfte der Festung in Angriff nehmen", sagte Gerber. Das aktuelle Förderprogramm, das bis 2015 geht, ist 4,2 Millionen Euro schwer. Die Stadt Kronach musste hierzu lediglich 250.000 Euro beisteuern. Gerber gab sich optimistisch, "dass wir für die Sanierung der zweiten Hälfte nicht wieder 20 Jahre brauchen".