Haderthauer kriegt in Neukenroth viel Sympathie
Autor: Veronika Schadeck
Neukenroth, Freitag, 23. August 2013
Am Donnerstaabend war die Staatsministerin im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen sowie die Frauenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Christine Haderthauer, in Neukenroth.
Der Seminarraum des Business- und Wellnesshotels Rebhan war gefüllt. Fast pünktlich kam Staatsministerin Christine Haderthauer an und wurde herzlich von MdB Hans Michelbach begrüßt. Der Eigentümer des Hotels, Hans Rebhan, hieß die 51-Jährige in seinem Haus willkommen.
Wie üblich bei solchen Terminen, wurden viele Hände geschüttelt. Eines war aber anders: Ihr Vortrag war kurz, ihr Terminkalender ließ es - trotz vier zuvor absolvierter Termine - zu, dass sie mit vielen Gästen in ungezwungener Runde ins Gespräch kam.
Keine Frage, ihr galten die Sympathien des Publikums. Gelobt wurde ihre Rhetorik. Sie verstand es, den Zuhörern zu vermitteln, dass Arbeit, Beruf, Familie, Werte und Ehrenamt ineinandergreifen und eine gesunde Gesellschaft hervorbringen. Sie gab sich bescheiden: "Ich danke Ihnen, dass Sie trotz des schönen Wetters gekommen sind." Für sie bedeute Politik, so die Juristin, vor allem den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. "Solange das Schrauben an einem Autoteil höher bewertet wird als die Arbeit am Menschen, so lange läuft was falsch!" Neben einer Anerkennungskultur müsse auch eine Wertschätzungskultur gelebt werden können.
Der 2. September
Der Vielzahl von Ehrenamtlichen zollte die Anerkennung. Die Politik könne das Ehrenamt nicht schaffen und auch keine Förderrichtlinien dafür erlassen. Die Bereitschaft zum Ehrenamt entstehe von innen heraus.
Die zweifache Mutter ging auch speziell auf die Klausurtagung in Kronach vor wenigen Tagen ein. Hinsichtlich der dort beschlossenen Maßnahme für Kronach wies sie auf den 3. September hin. Da sollen im Ministerrat Stellenverlagerungen und wirtschaftsstützende Maßnahmen zu Gunsten des Landkreises Kronach beschlossen werden.
Demografiewerkstatt
Sie betonte die Notwendigkeit der Unterstützung für den Raum Kronach. "Auch wenn die Arbeitsmarktzahlen stimmen, müsste man dahinter schauen. "Sind diese so gut, weil die Bevölkerungszahl abnimmt?"
Als richtig bezeichnete sie die Demografiewerkstatt für den Landkreis Kronach. Zusammen mit der Wirtschaft und der IHK soll demnach ein Leitbild entwickelt werden, das für eine vitale Belebung sorgt. Sie sprach von einem "Pilotprojekt, das in ganz Bayern bei strukturschwachen Regionen Verwendung finden kann".
Mehr Geld zur Verfügung
CSU-Landtagskandidat Jürgen Baumgärtner meinte, dass dem Bereich Pflege mehr Geld zur Verfügung stehen müsste. Zudem müsste der "bürokratische Wahnsinn" aufhören.
Unter den Zuhörern waren auch Sieglinde Stumpf aus Wallenfels und Elke Kleylein-Feuerstein. Hinsichtlich der Kinderbetreuung habe sich in der jüngsten Zeit einiges bewegt, meinte beide, allerdings würden sie sich mehr öffentliche Verkehrsmittel wünschen.
Als rhetorisch gut bezeichnete auch der Zweite Bürgermeister aus Nordhalben, Michael Wunder (CSU), die Ministerin. Er hofft nun, dass das gesamte Paket der Kabinettssitzung möglichst zeitnah realisiert wird. "Die Probleme existieren ja nicht seit gestern!"