Günstiges Geld für Kronacher Firmen
Autor: Friedwald Schedel
Neukenroth, Mittwoch, 16. Juli 2014
Die staatliche LfA Förderbank Bayern unterstützt Firmen, die Vorhaben mit Krediten finanzieren. Es werden verminderte Zinssätze angeboten und auch bei der Risikohaftung stehen die Münchner den Hausbanken zur Seite.
Unternehmen aus dem Kreis Kronach haben im vergangenen Jahr elf Millionen Euro an LfA-Förderkrediten erhalten und damit Vorhaben in Höhe von 18 Millionen Euro finanziert. Damit wurden 36 neue Arbeitsplätze geschaffen und über 1000 gesichert.
Diese Zahlen sollen in Zukunft noch gesteigert werden, auch wenn der Kreis Kronach seit ein paar Tagen aus der C-Förderkulisse herausgefallen ist. Darauf verständigten sich Vertreter der LfA Förderbank Bayern, die die Förderkredite vergibt, und Repräsentanten der heimischen Banken am Mittwoch in "Rebhan's Hotel" in Neukenroth. Die Banken aus der Region werden deshalb mit ins Boot geholt, weil die Förderkredite grundsätzlich über die jeweilige Hausbank eines Unternehmens laufen.
Die Zinsen für über die Förderbank ausgereichte Kredite sind deutlich günstiger als auf dem freien Markt.
Kreditrisiko wird übernommen
Die LfA ist die staatliche Spezialbank zur Wirtschaftsförderung in Bayern und hilft mit zinsgünstigen Förderkrediten. Fehlen einem Unternehmen die für eine Kreditfinanzierung nötigen Sicherheiten, kann die LfA einen Teil des Kreditrisikos übernehmen. Der stellvertretende LfA-Vorstandsvorsitzende Thies Claussen verdeutlichte, dass man Handwerk, Handel, Industrie, Dienstleistungsgewerbe und Freie Berufe im Kreis Kronach bei Investitionen sowie bei der Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützen wolle. "Gefragt sind vor allem Finanzierungen von Modernisierungen, Betriebserweiterungen und Energieeffizienzmaßnahmen. Zusammen mit den Hausbanken stellen wir Jungunternehmern und Mittelständlern das individuell passende Förderpaket bereit", stellte Claussen heraus. Um einen Zinssatz stark unter dem der Hausbank bieten zu können, setze der LfA staatliche Mittel ein. Auf dem Kapitalmarkt könne man sich sehr günstig Geld besorgen. "Die Refinanzierungsvorteile geben wir weiter", betonte der stellvertretende LfA-Vorstandsvorsitzende bei der Pressekonferenz.
Claussen merkte besonders an, dass seine Förderbank nicht nur für Schönwetterperioden da sei, sondern auch, wenn es den Unternehmen einmal nicht so gut gehe. Wenn die Bonität einer Firma nicht so gut sei und die Sicherheitsklasse niedrig, könne die LfA einspringen, wenn die Hausbank zögere.
Das hilft den Firmen
Landrat Oswald Marr (SPD) freute sich, dass die Fördermittel der LfA den heimischen Unternehmen bei der Finanzierung ihrer Vorhaben helfen. Gerade nach dem Auslaufen der Regionalförderung des Bundes rücke die Mittelstandsförderung der LfA für die Firmen aus dem Kreis Kronach noch mehr in den Mittelpunkt.
Thomas Engel von der Regierung von Oberfranken, im Landkreis kein Unbekannter, weil er beim Landratsamt tätig war, ging auf die seit 1. Juli geänderte Förderkulisse ein. Zum Auslaufen der Förderperiode habe es noch einmal einen deutlichen Anschub gegeben. Zwischen 2007 und 2014 seien im Kreis Kronach sehr viele Projekte gefördert und 53 Millionen Euro bewilligt worden. Kleinere und mittlere Unternehmen könnten weiterhin Investitionszuschüsse erhalten.
Gute Versorgung mit Kapital
Wolfgang Puff von der WSE Wirtschafts- und Strukturentwicklungsgesellschaft Landkreis Kronach lobte die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen den heimischen Banken und der LfA. Auch in Zeiten der ausklingenden Regionalförderung müssten sich die Unternehmen keine Sorgen machen, dass die Versorgung mit Kapital nicht gewährleistet werden könne.
Harry Weiß von der Sparkasse Kulmbach-Kronach unterstrich das. Sein Geldinstitut hätte im vergangenen Jahr 800 Millionen Euro mehr an Geld ausleihen können. Die Kreditvergabe sei manchmal nicht so einfach. Die Banken seien bei der Risikobewertung vorsichtiger geworden. Hier könne die LfA einspringen, denn sie hafte mit - mit bis zu 70 Prozent.
Alfred Stöcker von der Raiffeisenbank Kronach-Ludwigsstadt hob die Wertschätzung der Genossenschaftsbanken für die LfA Förderbank Bayern hervor. Er schlug vor, dass das Treffen vom Mittwoch im jährlichen Turnus wiederholt werden solle und rannte damit bei Thies Claussen offene Türen ein.
Elmar Niehues von der Hypovereinsbank betonte, man suche immer die beste Lösung für die Kunden. Die Bausteine dafür habe man beim Treffen mit der LfA studieren können.