Grünes Kleinod geplant
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Stockheim, Dienstag, 16. Mai 2017
In Reitsch soll an der Stelle eines leerstehenden Hauses eine Freifläche als Anziehungspunkt für die Bürger entstehen.
Eine grüne Idylle soll schon Ende Herbst mitten in Reitsch entstehen. Der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Stockheim stellte mit seinem Antrag auf Förderung aus dem Programm "Förderoffensive Nordostbayern-Oberfranken" die Weichen dafür, dass das Anwesen Dorfplatz 3 abgerissen wird und so Bewegung ins Projekt Dorferneuerung kommt. Eine Förderung war von der Regierung von Oberfranken und dem Amt für ländliche Entwicklung in Bamberg bereits im Vorfeld zugesagt worden.
"In Reitsch kann man in Kürze loslegen. Die Reitscher werden bald Bewegung bei der Dorferneuerung feststellen können", meinte Kämmerer Stephan Urban in der jüngsten Sitzung des Ausschusses am Montag. Das Gebäude steht seit längerem leer. Für die Nutzung der Grundstücksfläche nach dem Abriss des Gebäudes waren von einer Projektgruppe bereits verschiedene Vorschläge erarbeitet worden. So kann man sich einen Kinderspielplatz vorstellen, einen Kräuter- und Lehrgarten in Zusammenarbeit mit der Grundschule Stockheim oder auch eine Streuobstwiese auf dem 1200 Quadratmeter großen Gelände.
Auftragsvergabe sorgt für Unmut
Dafür sind nach bisheriger Einschätzung des Architekturbüros Lauer & Lebok Kosten in Höhe von 100 000 Euro zu erwarten (Baukosten inklusive Abbruch). Nach derzeitigem Planungsstand sollte die Maßnahme bis Ende Herbst realisiert sein, sagte Urban.Zunächst aber war es in der Sitzung um die Vergabe von Arbeiten an den Außenanlagen am Rathaus gegangen. Die Innenarbeiten und die Maßnahmen zum Abbau von Barrieren und die energetische Sanierung sind dort bereits weit fortgeschritten. Geschäftsführer Rainer Förtsch informierte, dass das günstigste Angebot von der Firma Bauservice Stefan Pfadenhauer, Wilhelmsthal, mit einem Angebotspreis von 91 167 Euro vorliege, dem die Räte auch ihre Zustimmung erteilten. Allerdings ärgerte sich Jürgen Wöhner (FW) über das seiner Meinung nach eigenmächtige Vorgehen der Verwaltung. Denn Förtsch hatte über eine Erweiterung der Ausschreibung über Pflasterarbeiten im Hof des Rathauses berichtet. Warum werde man davon nicht in Kenntnis gesetzt?, das hätte ohne Zustimmung des Gremiums nicht ausgeschrieben werden dürfen, monierte Wöhner.
Geschäftsführer Förtsch verteidigte das Vorgehen damit, dass man einen Bodengutachter einschalten haben müssen, der feststellte, dass der größte Teil der Hofbefestigung ohne Unterbau ist. "Wir müssen handeln, wenn es erforderlich und sinnvoll ist", meinte er. Die Pflasterung des Hofes mit einem entsprechenden Unterbau habe sich bei einer Untersuchung ergeben, ebenso wie sich erst vor wenigen Tagen bei einer Baustellenbesichtigung im Zuge des Aufzugsbaus Schäden am Dachstuhl ergaben. Da müsse man sofort handeln, sagte Förtsch, der darauf hinwies, dass sonst noch schwerere Folgeschäden drohten und die Kosten deutlich höher ausfielen.
Zweiter Bürgermeister Siegfried Weißerth (CSU) sprach als Sitzungsleiter von einer schweren Entscheidung, doch habe die Verwaltung richtig und sinnvoll gehandelt, weshalb man dem zustimmen könne.
Drei Fahrzeuge auf einmal
Die Verwaltung wurde dann mit einem weiteren Förderantrag beauftragt, der Beschaffung von drei TSF für die Feuerwehren Haig, Haßlach und Reitsch in Abstimmung mit den FF der Stadt Kronach/FF Gehülz und dem Markt Tettau/FF Langenau. Dies habe für alle beteiligten Gemeinden zur Folge, dass der Freistaat Bayern einen um zehn Prozent höheren Zuschuss gewährt. Demnach ist pro TSF mit einem Zuschuss in Höhe von 26 500 Euro zu rechnen. Die Federführung des Verfahrens bleibe bei der Gemeinde Stockheim. Dabei rechne man mit einem Fahrzeugpreis von je rund 90 000 Euro.Auf die Bedenken der Anwohnerin Roswitha Woldmann- Föhrweiser aus Reitsch hin, die die Notwendigkeit einer Baumfällung im Gebiet Herrnbergweg in Reitsch außerte, wies Zweiter Bürgermeister Weißerth darauf hin, dass die Bäume vom Baumgutachter der Gemeinde als marode und gefährdend eingestuft worden waren. Grundsätzlich würden Bäume nicht willkürlich gefällt, sondern nur da, wo es notwendig sei. Zudem sorge die Gemeinde für Ersatzpflanzungen, wie kürzlich im Gebiet "An der Haßlach" geschehen.