Grüne Oasen der Freude
Autor: Gerd Fleischmann
Kronach, Sonntag, 24. Juni 2018
Gärten laden ein zum Entspannen, Lustwandeln und Genießen. Viel Gelegenheit dazu hatten die Kronacher beim "Tag der offenen Gartentür".
Die Stadt Kronach stand am Sonntag ganz im Zeichen der landesweiten Aktion "Tag der offenen Gartentür". Zahlreiche Besucher gaben sich bei idealem Gartenwetter ein Stelldichein und die hoch motivierten Gartenbesitzer, die ihre Paradiese zur Verfügung stellten, durften viel Lob ernten. Eine weitere Anerkennung galt dem Gartenbauverein Kronach mit Vorsitzendem Karl-Heinz Thierauf für die flankierende Unterstützung sowie dem Frankenwaldverein. Ein informativer Flyer - von Kreisfachberaterin Beate Singhartinger professionell zusammengestellt - führte zu 25 Stationen.
Schwerpunkte waren die 14 Hektar große Parkanlage der Landesgartenschau von 2002 sowie der 600 Quadratmeter große Kreislehrgarten, für den der Gartenbaukreisverband Kronach verantwortlich zeichnet. Doch auch die Kreisstadt hatte einiges zu bieten, und zwar von Anlagen mit bis zu 2000 Quadratmetern bis hin zu seniorengerechten Kleinstgärten. Den Besuchern bot sich somit eine bemerkenswerte Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten.
Dort, wo sich die Flüsse Haßlach und Kronach mit der Rodach vereinen, konnten die Besucher eine weitläufige Parkanlage mit vielfältigen Angeboten erleben und genießen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: ein Parkjuwel und ein Paradebeispiel für nachhaltige ökologische Entwicklung auf lokaler Ebene ist entstanden, so die Meinung der Gartenfreunde.
Vom Mini-Garten bis zum Park
Schließlich war dieser Bereich einst eine Industriebrache und ist mit beachtlicher Investition zu einer farbenfrohen und lebendigen Parklandschaft geworden. Gute Noten gab es vor allem für den Kreislehrgarten, der das Herz eines jeden Hobbygärtners erfreuen lässt. Neben Obstbäumen, Spalieren, Stauden- und Gemüsebeeten sind ebenso die mit heimischem Schiefer gebauten Hochbeete und der kleine Gartenteich als Anregung für die Besucher gedacht. Und das Gartenhaus ist mit einer Dachbegrünung ausgestattet und dient daher als positives Beispiel für den jährlichen Kreiswettbewerb "Der ökologische Garten". Die Ehrengäste zeigten sich beeindruckt von den örtlichen Aktivitäten. "Private Gärten blühen und gedeihen oft nur im Verborgenen", erklärte Landrat Klaus Löffler.Schade sei es, wenn nur ihre Besitzer sich an der blühenden Pracht erfreuen. "Es sind wahre Schätze, die sich hinter der Gartentür verbergen. Sie müssen gezeigt werden." So habe jeder Garten sein eigenes Erscheinungsbild, keiner gleiche dem anderen. In unserer hektischen Zeit verspreche Grün um das Haus nicht nur gesundes Obst und Gemüse, sondern auch den Abbau von berufsbedingtem Stress durch Entspannung, versicherte der Landkreischef. Klaus Löffler, der die Aktivitäten des Gartenbaukreisverbandes mit Fritz Pohl an der Spitze würdigte, dankte vor allem dem ehemaligen Kreisvorsitzenden Peter Cembrowicz, dem man den Kreislehrgarten zu verdanken habe. Großes Lob sprach Kreisvorsitzender Fritz Pohl den Kronachern für ihren Einsatz aus. Schließlich böten offene Gartentüren viele reizvolle Einblicke und letztendlich auch Anregungen für weitere persönliche Aktivitäten. Insbesondere dankte Pohl Kreisfachberaterin Beate Singhartinger für die fachkundige, sehr umfangreiche Vorarbeit.
"Grünes Gewissen der Kommune"
Stolz zeigte sich zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann, dass diesmal in Kronach diese begrüßenswerte Aktion stattfand, denn schließlich seien die Gartenbauvereine das grüne Gewissen der Kommunen. Vor allem seien Gärten Orte der Begegnung und der Freude, betonte anerkennend Angela Hofmann. Darüber hinaus müsse die ökologische Vielfalt bewahrt bleiben.In der Tat: In Kronach beeindruckten die Hobbygärtner mit einer lebendigen Gartenkultur. Aber auch regelrechte bunte Oasen - so vor allem die Anlage des Frankenwaldvereins neben dem Rosenturm - brachten die Gäste ins Staunen. Gärten, so das Resultat der Betrachtungen, seien vor allem Ausdruck persönlicher Lebensphilosophie.