Großübung: Kunden "fliehen" aus Real
Autor: Andreas Schmitt
Kronach, Dienstag, 13. Sept. 2016
50 Feuerwehrleute haben am Montag einen eingeschlossenen Mitarbeiter aus dem Kronacher Real befreit. Er war ein Lockvogel und das Ganze eine Übung.
           
Um 19:30 Uhr herrscht im Real-Verbrauchermarkt an der Weißenbrunner Straße immer ein wenig Hektik. Viele Kunden haben es zu dieser Uhrzeit eilig und laufen zügig durch die Gänge, um noch vor Ladenschluss um 20 Uhr alle benötigten Lebensmittel in ihrem Einkaufswagen zu platzieren. 
Die Hektik, die am Montagabend zwischen den Regalen herrschte, war allerdings ungewöhnlich. Denn urplötzlich wurden Kunden und Mitarbeiter von einem schrillen Alarm aufgeschreckt, mussten das Gebäude durch die Notausgänge verlassen und wurden von den Sicherheitsbeauftragten zu Sammelplätzen gebracht. 
Der Grund für die Aufregung: Eine großangelegte Feuerwehr-Übung, mit der das Unternehmen seine Rettungskette für den Notfall testen wollte. "Einmal im Jahr haben wir einen Probealarm, diesmal eben in diesem Umfang", sagte Manfred Schäff. Der Geschäftsführer des Real-Marktes hatte den Einsatz im Vorfeld mit der Kronacher Feuerwehr abgestimmt, die laut ihres Vorsitzenden Stefan Wicklein mit zehn Fahrzeugen und 50 Einsatzkräften ausgerückt war.
  
  Drehleiter im Einsatz
 
Mit Hilfe eines Mitarbeiters, der sich als Lockvogel in einem Lagerraum eingeschlossen hatte, konnten die Retter eine Notfallsituation perfekt simulieren. Zuerst stürmten einige Feuerwehrler mit Gasmasken an den verwunderten Blicken der Kunden vorbei in den Ostflügel des Gebäudes, um sich einen Eindruck von der Szenerie zu verschaffen. Dann war klar: Die "Feuerquelle" lag im entgegengesetzten Bereich, weshalb sich die Feuerwehrleute von der Lager-Zufahrt aus näherten. Nach einigen Minuten war die "eingeschlossene Person" geborgen und das Feuer aus verschiedenen Richtungen - auch mit Hilfe einer Drehleiter - gelöscht."Es ist alles perfekt gelaufen", sagte ein zufriedener Manfred Schäff. Nach dem Ende des Einsatzes konnten die Kunden ihre eilig stehen gelassenen Wagen weiterschieben und ihren Einkauf beenden. Als Entschuldigung für den Zeitverlust erhielten sie beim Kassieren eine kleine Flasche Sekt.