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Große Begeisterung für die Musik in Kronach


Autor: Heike Schülein

Kronach, Montag, 13. Januar 2014

Festliche, besinnliche und heitere Melodien erklangen am Sonntag in der evangelischen Christuskirche. Für das stimmungsvolle und vielseitige Programm gab es viel Applaus.
Das Streichquartett mit (von links) Frank Steiner, Corinna Bassing, Karl-Heinz Kostka und Bernhard Krügel begeisterte beim Neujahrskonzert in der Christuskirche.  Foto: Heike Schülein


Die Zuhörer erhoben sich von ihren Plätzen. Es gab "Standing Ovations". Der Beifall wollte kein Ende nehmen - So begeistert waren am Sonntagabend die vielen Gäste des Neujahrskonzerts "Festlich bis heiter" - und das völlig zu recht.

Spritzig wie ein Glas Sekt, feurig wie ungarischer Paprika: Mit unglaublicher Intensität und leidenschaftlicher Hingabe zur Musik hatten die Mitwirkenden das neue Jahr auf ihre ganz eigene Art und Weise willkommen geheißen - mit einem Programm, das von der ersten Minute an fesselte: gefühlvoll und getragen, beschwingt und frech, festlich und majestätisch - einfach Musik pur in all ihren funkelnden Facetten!

Die Mitwirkenden setzten das exzellent zusammengestellte musikalische Potpourri auf solch eindringliche Art und Weise um, dass man meinte, Teil der Musik zu sein.


Spürbare Spielfreude

Ob Soundtracks aus dem Filmen

"James Bond" oder "Batman", Brahms' ungarische Tänze oder der berühmte "Säbeltanz" aus dem Ballett "Gajaneh" - die Musik betrat wie ein lebendiges Wesen den Raum und lud ein, eine Weile die musikalische Reise mit zu gehen. Im Kopf entstanden Bilder und Geschichten - dargestellt ohne Worte, nur durch Melodien und Töne. Absoluter Gänsehautfaktor! Verantwortlich dafür war das Streichquartett mit Frank Steiner (Violine), Corinna Bassing und Karl-Heinz Kostka (beide Viola) sowie Bernhard Krügel (Violoncello) als auch der Posaunenchor der Christuskirche sowie Dekanatskantor Marius Popp an der Orgel. Der von Popp geleitete Chor hatte kurzerhand den Part der Bläser übernommen, nachdem zwei Mitglieder des Ensembles Blechreiz verhindert waren.

Die Musiker präsentierten sich so, wie man es von ihnen kennt: Mit deutlich spürbarer Spielfreude brachten sie anspruchsvolle Stücke auf hohem Niveau zum Klingen und das mit so viel Spaß und Können, dass sich ihre Begeisterung für die schöne Musik schnell auf das Publikum übertrug. Während das Streichquartett im noch weihnachtlich-festlich geschmückten Altarraum mit seinem zu einem fein abgestimmten Ganzen verschmelzenden Zusammenklang beeindruckte, schickte der Posaunenchor seinen vielfältigen Blechbläserklang von der Empore herab auf die "Reise". Die Wirkung war überwältigend: Wohlklang pur! Die Christuskirche war mit den herrlichsten Tönen erfüllt, die jeden Winkel durchdrangen und denen die Zuhörer verträumt lauschten.


Schöne Kompositionen

Im ersten Teil war Musik aus dem Quartett IV von Johann Georg Albrechtsberger sowie aus der Sonate in C-Dur von Joseph Haydn zu hören, als auch das Andante von Franz Anton Hoffmeister, die Madrigale für Blechbläser "Fröhlich zu sein" sowie "Herzlich zu dir allein" von Hans Leo Hassler sowie vier schöne Kompositionen des Hummendorfer Tonschöpfers Johann Georg Herzog.

Mitreißend ging es weiter mit dem Military March Nr. 1 für Orgel und Bläser von Edward Elgar und zwei ungarischen Tänzen von Johannes Brahms. Bei diesen beschwingten Melodien zuckte es gewaltig in den Beinen und viele hätten sicherlich sofort gerne mitgetanzt, was auch für den darauf folgenden berühmten "Säbeltanz" von Chatschaturjan aus dem Ballett "Gajaneh" gilt.

Was für unglaubliche (schöne) Töne man der Orgel der Christuskirche entlocken kann, zeigte der Dekanatskantor auch bei rasanten Filmmusiken aus "James Bond" sowie "Batman"-Soundtracks, die jedem Musikliebhaber wohl geläufig sind, aber sicherlich in den seltensten Fällen in einer Orgeladaption. Man konnte den Superagenten und all die bösen Schurken geradezu vor sich sehen - gleichermaßen wie Kino im Kopf. Sein famoses und glänzend beherrschtes Spiel zeigte Popp auch bei George Gershwins "Summertime" - eine einzige Liebeserklärung an die Königin der Instrumente!

Das mit Gefühl und spritziger Leichtigkeit dargebotene Neujahrskonzert war wieder einmal ein bunter Streifzug vom Barock bis zur Moderne - festlich bis heiter, der viel zu schnell vorüber war. Man hätte noch ewig lange dieser schönen Musik zuhören und träumen mögen. Eins ist sicher: So kann das neue Jahr kommen. Freuen wir uns also auf ein neues Jahr voller musikalischer Glanzlichter.