Glockenton in der Hosentasche
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Küps, Montag, 10. November 2014
Ein Kalender bringt das Läuten von 13 evangelischen Kirchen überall hin. Man kann die Glockentöne auch, beispielsweise per Smartphone, über eine Internetseite jederzeit abrufen.
Wer weiß schon, welche Glocken sich in welchem Kirchturm im Frankenwald befinden? Und wie schaut es im Glockenstuhl und dem Tragwerk aus, von dem die Kirchenglocken getragen werden?
Kaum jemand Christen wagt sich hinauf in die Höhen eines Glockenturms. Ulli Naefken kam auf die Idee, einen Kalender zu konzipieren, der hineinführt oder besser hinaufführt in die Kirchtürme.
30 evangelische Kirchen im Frankenwald hat der Produzent besucht und ist hinaufgeklettert, um Glockenstühle und Glockenwerk im Bild zu dokumentieren. 13 davon haben es in einen Jahreskalender für 2015 "geschafft".
Viele Zusatzinformationen
Doch schöne Bilder als Kalender alleine genügten dem kreativen Produzenten nicht. Über Handy oder Internet kann sich jeder auf Wunsch auch den Glockenton dazu anhören. Es bedarf nur eines Mausklicks.
So erfährt man zum Beispiel über die St. Laurentius- Kirche in Burggrub, dass dieses das älteste noch erhaltene Gebäude in Burggrub ist und schon vor 1130 am Ort des jetzigen Glockenturmes eine Kapelle errichtet war. Zwei von den im Kirchturm befindlichen Glocken wurden bereits 1796 gegossen. Eine dritte Glocke kam 1954 dazu. Die größte Glocke ist über einen Meter hoch und misst im Durchmesser 1,16 Meter.
Neben der St. Laurentius- Kirche in Burggrub erhält die Erstausgabe dieses Kalenders weitere evangelisch- lutherische Kirchen: die St. Jakobi- Kirche (Küps), die im Martin Luther Gemeindezentrum (Schneckenlohe), Markgrafenkirche (Seibelsdorf), Christuskirche (Steinbach am Wald), Dr. Martin- Luther- Kirche (Hummendorf), St. Nikolauskirche (Lauenstein), Jakobuskirche (Fischbach), Dreifaltigkeitskirche (Hain), Christophorus- Kirche (Langenau), Michaeliskirche (Ludwigsstadt), Gnadenkirche (Schauberg) und Jubilate- Kirche (Nordhalben- Grund).
Online-Projekte für die Kirche
Ulli Naefken aus Weinheim bei Mannheim entwickelte seit 2006 eine Reihe von Online-Projekten für Kirche und Diakonie vor allem im Raum Baden. Im Fokus steht für ihn das emotionale Bedürfnis vieler Menschen, die im Internet nach lokalen Inhalten aus der Heimat suchen.
Doch nicht nur für in der Ferne Lebende, sondern auch für die Frankenwälder daheim sei es ein Stück Identitätsstiftung. So sehe es Dekanin Dorothea Richter, informiert der Produzent.