Glauben durch Straßen getragen
Autor: Heike Schülein
Kronach, Freitag, 21. Juni 2019
Hunderte Gläubige zogen durch Kronach und bekannten sich damit zu ihrem Glauben.
Wunderbare Momente des Berührtseins und Innehaltens wie auch des Auf-dem-Weg-Seins: Gefeiert immer am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsfest, ist Fronleichnam ein lebendiges Glaubensbekenntnis.
Auch heuer wurde von den Anwohnern beziehungsweise der Stadtverwaltung nicht nur der Prozessionsweg mit kunstvoll verzierten Altären, Fahnen und reichem Blumenschmuck ausgestaltet, sondern auch viele Häuser mit Kerzen und sakralen Motiven geschmückt.
Die prachtvolle Sonnenmonstranz, in deren Mitte zum Zeichen der Gegenwart Christi die Hostie gezeigt wird, wurde von Domkapitular Hans Schieber in Vertretung für Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber durch die Straßen getragen. An vier Altären erteilte der Domkapitular den Segen mit der Monstranz und dem Allerheiligsten.
Am Zeugnis gelebten Glaubens nahmen erneut viele Vereine mit Fahnenabordnungen, Kommunionkinder, die Feuerwehr, das BRK und die Polizei sowie Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann und weitere Stadtratsmitglieder teil. Ihr Weg führte sie vom Melchior-Otto-Platz vor der Stadtpfarrkirche zunächst über die Amtsgerichtsstraße zum Rathausplatz, wo die Eucharistie-Feier stattfand.
Die Prozession erstreckte sich über die Lucas-Cranach-Straße, den Strauer Torweg und die Strauer Straße über die Johann-Nikolaus-Zitter-Straße, den Marienplatz und die Schwedenstraße bis zum Bamberger Tor und zurück zum Melchior-Otto-Platz, bevor die Zeremonie in der Stadtpfarrkirche ihren innig-ergreifenden Abschluss fand.
Christus als gewandelte Hostie
In seiner Predigt am ersten Altar verwies Schieber auf die Bedeutung von Fronleichnam. Im Mittelpunkt der prunkvollen Prozession stehe Christus selbst, als gewandelte Hostie. Auf den ersten Blick nur ein unscheinbares Stück Brot, werde diese durch die Wandlung im Gottesdienst zum "Leib Christi".
Die ganze Pracht außen herum - die Fahnen, die geschmückten Häuser und Altäre, die Erstkommunionkinder in ihrer Festtagskleidung - bildeten daher "nur" den Rahmen, ähnlich wie bei einem Bild. "Das Wesentliche ist das Bild", verdeutlichte der Domkapitular.