Über alle Fraktionen hinweg herrschte Einigkeit und so fiel die Entscheidung in der Sitzung am Montag einstimmig aus. Drei Gemeinden sollen aus dem Landkreis Kronach als Modellgemeinden wirken. Die Vorstellung des Projekts durch Projektkoordinatorin Margarita Volk-Lovrinovic hatte Bürgermeister Rainer Detsch und die Räte überzeugt, um nicht zu sagen, sie waren begeistert, wie es Reiner Ebert (SPD) in geradezu freudiger Euphorie ausdrückte und Stockheim als Trumpf im Landkreis Kronach bezeichnete. Natürlich schwärmte auch Bürgermeister Rainer Detsch (FW), der schon in der Bewerbung im September 2015 an Rainer Kober (Vorsitzender Kronach Creativ) schriftlich mitteilte, dass es sich hierbei "um eine wunderbare Idee handelt, wenn die Gemeinden professionelle Unterstützung zur Erarbeitung einer kommunalen, interkommunalen und damit automatisch auch den Landkreis übergreifenden Entwicklungsstrategie erhalten".
Nach der Vorstellung des

Projekts in der Gemeinderatssitzung bezeichnete es der Bürgermeister als ein interessantes und einzigartiges Programm und er hoffe, "dass der Projektantrag erfolgreich sein wird". Denn, wie die Projektkoordinatorin Volk-Lovrinovic informierte, werden wohl nur drei Kommunen aus dem Landkreis in den Genuss dieser einzigartigen Förderung kommen. Die Gemeinde koste das Projekt, welches über zwei Jahre laufen soll, pro Jahr 3000 Euro. Der Freistaat Bayern lässt sich dieses Pilotprojekt 375 000 Euro kosten. Stockheim habe schon viel auf den Weg gebracht, er dachte dabei vor allem an die einfache Dorferneuerung in Reitsch, an der die Bürger stark beteiligt seien, ihren Ortskern selbst mitzugestalten. "Aber auch die Kooperation mit dem Markt Pressig zeigt Fortschritte und ist beispielgebend. Die knappe Personalausstattung in den Gemeinden und das in der Regel fehlende Know-how in Sachen Projektarbeit führen aber nach meiner Beobachtung auch dazu, dass gute Ansätze schon mal nicht konsequent weiter bearbeitet werden. Es fehlt am Ende an der konsequenten Umsetzung möglicher Handlungsalternativen und konkreter Projekte." Deshalb sieht der Stockheimer Bürgermeister in diesem Projekt eine sehr große Chance, in Zusammenarbeit mit den Bürgern und von Kronach Creativ mit diesem Projekt die Fortentwicklung gemeindlicher Strategien voranzubringen. Neben dem Gemeinderatsgremium sieht das Gemeindeoberhaupt auch die vielen ehrenamtlich engagierten Bürger hinter sich: "Wir sind alle gewappnet, neue Wege zu gehen", so Detsch. In ihren Ausführungen machte die Projektkoordinatorin deutlich, worum es geht: "Es wird bereits viel in den Kommunen getan und zahlreiche Projekte angestoßen, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken und es gibt mehrere Struktur- und Förderprogramme zur Stärkung von Standort- und Lebensqualität. Oft aber fehlen notwendige Ressourcen finanzieller wie personeller Art, um eine ganzheitliche Ortsentwicklung im Rahmen der eigenen Zielsetzungen umzusetzen. Eine Kommune, die bürgerliches Engagement vor Ort stärkt und für die Umsetzung der eigenen Ziele motiviert und aktiviert, gewinnt nahhaltig an Vielfalt, Attraktivität und Stabilität", so Margarita Volk-Lovrinovic.
Um freiwilliges Engagement zu wecken und Bürgerengagement zu ermöglichen, müssten seitens der Gemeindeführung die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Genau diesem Leitgedanken folge das, vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, geförderte Projekt "Kommunalmarketing". Volk-Lovrinovic formuliert das Projektziel so: "Eine nachhaltig attraktive und vitale Gemeinde, die von dem Engagement und der Eigeninitiative der Bürgerschaft gestaltet und gestärkt wird. Hierfür wird der Modellgemeinde eine kompetente Projektkoordinatorin zur Seite gestellt. Sie übernimmt unter anderem die Moderation von gemeinsamen Tagungen zur Zielfindung und Entwicklung eines Marketingkonzeptes und die Organisation der notwendigen Maßnahmen zur Kommunikation des Zielvorhabens in der Bürgerschaft. In einer zweiten Phase wird eine Beschleunigung der Ortsentwicklung realisiert, indem alle beteiligten Kräfte sich auf wenige Ziele konzentrieren. Eine Modellgemeinde gewinnt nachhaltig an Popularität und übernimmt im Landkreis eine Vorreiterrolle und ist für andere Gemeinden Impulsgeber. Das Projekt läuft unter Trägerschaft von Kronach Creativ bis 31. Dezember 2018", ergänzte die Projektkoordinatorin. Die einstimmige Befürwortung im Gremium macht Mut, kommentierte Bürgermeister Detsch mit Erleichterung die positive Entscheidung des Gremiums.