Druckartikel: Gespräch in Deutsch geht bei einigen schon

Gespräch in Deutsch geht bei einigen schon


Autor: Michael Wunder

Nordhalben, Donnerstag, 10. März 2016

Der Einladung ins "Haus des Gastes" waren viele Flüchtlinge und interessierte Bürger gefolgt. Eine von vielen Beoachtungen: Der Helferkreis wird größer.
Der Nordhalbener Arbeitskreis Asyl hat die Flüchtlinge aus Nordhalben und Tschirn zum "Informationsaustausch" ins "Haus des Gastes" in Nordhalben eingeladen.  Foto: Marie-Therese Wunder


Bereits zum zweiten Mal hatte man die Asylsuchenden ins "Haus des Gastes" eingeladen, um mit den Einheimischen einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen. Von den rund 50 Flüchtlingen aus Nordhalben und 20 aus Tschirn haben die meisten die Einladung des Nordhalbener Aktionskreises Asyl angenommen. Diese Zusammenkunft war ein Novum, da im Gegensatz zum ersten Treffen im Dezember auch die afghanischen Asylsuchenden und interessierte Bürger aus Tschirn die Begegnung bereicherten.


Strahlende Kinderaugen

Das Vorzimmer des Saales verwandelte sich im Nu in einen Spielplatz. Die strahlenden Kinderaugen waren ein Zeichen, dass die vielen Spielsachen wie "Bobby Car" und "Kickerspiel" gut angenommen wurden. Mit Kaffee, Kuchen und Gebäck fanden bei entspannter und angenehmer Atmosphäre gute Gespräche zwischen den verschieden Kulturkreisen statt.
Der Dolmetscher, ein in Steinwiesen lebender afghanischer Asylsuchender war dabei sehr hilfreich. Man lernte sich besser kennen. Auch der Informationsaustausch der Helfer war sehr zielführend.
Der VHS-Deutschkurs in Nordhalben sowie der Deutschunterricht der Helfer in den Familien zeigt jetzt schon gute Ergebnisse. Mit einigen Gästen kann man sich mittlerweile ganz gut auf Deutsch unterhalten. Positiv ist zu beobachten, dass der ehrenamtliche Helferkreis in Nordhalben und Tschirn größer geworden ist. Auch die Spendenbereitschaft in beiden Gemeinden ist ungebrochen.
Die Organisation von Kleidung, Wäsche, Schuhe, Gebrauchsgegenständen, Elektroartikel wie CD-Player für den Deutschunterricht funktioniert größtenteils reibungslos. Bei Wohnungen sieht es leider nicht so gut aus. Die anerkannten Asylsuchenden benötigen nun eine Bleibe. Trotz des Häuserleerstandes in Nordhalben konnte bisher für zwei syrische Flüchtlingsfamilien mit je vier Kindern keine passende Unterkunft gefunden werden. Neben der kulturellen Bereicherung wäre es vor allem aufgrund des demografischen Wandels für die ganze Region sehr wichtig, dass sich integrierte, kinderreiche Familien hier ansiedeln, um somit die Infrastruktur, wie zum Beispiel Schule, Kindergarten, Geschäfte, Ärzte etc. weiterhin zu gewährleisten.


Herzlicher Dank des Asylkreises

Der Asylkreis richtete einen herzlichen Dank an alle Helfer, Spender, Kirchen und Vereine, die einen Beitrag zur Integration der Hilfesuchenden leisten und somit einem afrikanischen Sprichwort Ausdruck verleihen: "Wenn viele kleine Leute viele kleine Dinge tun, wird sich das Gesicht der Erde verändern!"