Gastronomie im Kreis Kronach ist nach Pfingsten nur vorsichtig optimistisch
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Montag, 01. Juni 2020
Das Pfingstwochenende mit offenen Restaurants bringt einen Hauch von Alltag in die Coronakrise. Das heißt aber noch lange nicht, dass alles wieder so ist wie vorher.
Die Durststrecke für die Gastronomen und Hoteliers in der Coronakrise war lang. Doch auch jetzt, da die Zügel vom Staat etwas lockerer gelassen werden und die Wiedereröffnung unter Auflagen seit einigen Tagen möglich ist, hält noch lange nicht der Alltag Einzug. Das zeigte sich auch beim ersten "Härtetest", dem langen Pfingstwochenende.
Der Biergarten mit Spielplatz für Kinder ist gerichtet. Desinfektionsmittel stehen am Eingang bereit. An der Tür ist ein Blatt mit den Hygieneregeln angebracht. Drinnen in der Gaststätte werden die letzten Gläser abgeräumt. Ute Hildebrandt und ihr Team vom Rennsteighotel sind froh, nach der Zwangspause wegen des Coronavirus' wieder in ihrem Hotel beziehungsweise in ihrer Gastronomie arbeiten zu können. Allerdings machen ihnen die Auflagen zu schaffen. Die Hoffnung, dass die Tische in den ersten Tagen nach der Eröffnung wieder so gut besetzt sein würden wie vor Beginn der Pandemie, trog.
Hygieneregeln beachten
Zu den Gästen des Rennsteighotels gehören Klaus Baumann und seine Familie. Schon im Einlass des Außenbereichs müssen sie sich die Hände reinigen. Zudem hinterlegen sie ihre Kontaktdaten auf einem Blatt Papier. Die Baumanns ertragen das Prozedere geduldig und mit guter Laune.
Klaus Baumann bewirtschaftet zusammen mit seiner Frau in Reitsch selbst eine kleine Gastronomie. Wegen der kleinen Räumlichkeiten könne er dort trotz der Lockerungen nur einen Abholservice anbieten, erklärt er. Mit den Auflagen und den Schutzmasken habe er keine Probleme, allerdings seien sie für eine Servicekraft und das Küchenpersonal unangenehm.
Auch Birgit Volkmann zählt zu den Gästen im Rennsteighotel. "Es ist schön, dass man mal wieder mit der Familie zum Essen gehen kann und mit anderen Menschen zusammenkommt", freut sie sich. Außerdem müssten die Gastronomen auch ihren Lebensunterhalt verdienen, ergänzt sie.
Ein ganz anderes Bild
"In den letzten Jahren", erzählt Inhaberin Ute Hildebrandt, "war die Gaststätte zu Pfingsten bis auf den letzten Platz belegt." Jetzt sei es anders. Das liege daran, dass räumliche Abstände zwischen den Tischen gewahrt werden müssen.
Pro fünf Quadratmeter dürfe ein Restaurant nur einen Gast bewirtschaften. Die Auflagen schaffen ihrer Ansicht nach keine Atmosphäre von Gastlichkeit und Gemütlichkeit. Ein anderer Grund sei aber auch, dass sich die Gäste noch zurückhaltend verhielten.