Garten-Tipps: Fallobst sollte schnell entfernt werden
Autor: red
Kronach, Freitag, 19. Sept. 2014
Um auch im kommenden Frühjahr Freude am Garten haben zu können, sollten jetzt schon einige Arbeiten erledigt werden. Manfred Gliese vom Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege gibt wertvolle Tipps.
Das Wetter wird kühler, die Tage werden kürzer, der Sommer sagt langsam adé. Zeit, den Garten allmählich winterfest zu machen. Welche Aufgaben sollten September erledigt werden? Was muss bei der Ernte beachtet werden? Manfred Gliese, Vorstandsmitglied des Kreisverbands für Gartenbau und Landschaftspflege Kronach, erklärt, welche Arbeiten er in seinem Garten vornimmt.
Apfelbäume
Jetzt ist die Haupterntezeit für Äpfel. Sie seien reif, wenn sie sich durch leichtes Drehen vom Zweig lösen. "Am besten trägt man Handschuhe beim Pflücken", rät Gliese. "Es passiert nämlich leicht, dass man mit dem Fingernagel die Haut beschädigt." Äpfel sollten nebeneinander, nicht übereinander gelagert werden. Am besten eigne sich ein dunkler, kühler Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Hygiene unter Obstbäumen
"Die meisten Pilzkrankheiten überwintern in den Blättern", weiß Gliese. Wenn die Blätter abfallen und nicht beseitigt werden, infizieren sich im nächsten Jahr die Blüten damit. Auch Fallobst sollte spätestens nach drei Tagen weggeräumt werden. Denn darin steckten oft Raupen des Apfel-Blütenspanners. "Wird das Fallobst nicht weggeräumt, verpuppen sie sich und die geschlüpften Falter legen im folgenden Jahr Eier." Leimringe um den Stamm verhindern laut Gliese, dass die Raupen zu den Früchten krabbeln, weil sie darin kleben bleiben - zur Freude der Kohlmaise. "Faules Obst und der Blattfall gehören in die Tonne, nicht auf den Kompost", erklärt Gliese. "Nimmt man den nämlich als Dünger, verteilt man auch die Raupen und Pilzsporen wieder mit."
Rückschnitt
"Es gibt verschiedene Meinungen, was im Herbst zurückgeschnitten gehört", weiß Gliese. "Viele schneiden die Rosen zurück. Ich lasse alles stehen, wie es die Natur in den Winter übergibt." Er schneide sie dann im Frühjahr, wenn sie austreiben und er erkennen kann, was abgefroren ist. "Düngen sollte man jetzt nicht mehr", rät er. "Das regt nämlich das Wachstum noch einmal an, die Triebspitzen verholzen nicht mehr, werden grün und erfrieren."
Johannisbeeren
"Ein Johannisbeerstrauch sollte nicht mehr als 15 Ruten haben", sagt Gliese. Man schneidet die ältesten Triebe heraus und lasse von den jüngeren die drei oder vier längsten stehen: Das seien die vitalsten. Je dunkler die Farbe des Zweiges ist, desto älter sei er.
Tomaten, Gurken und Paprika
"Viele ziehen Tomaten und Gurken gemeinsam im Gewächshaus. Die vertragen sich aber eigentlich nicht", sagt Gliese. Denn die Tomate mag keine Feuchtigkeit, die Gurke allerdings schon. Nachdem die letzten Früchte geerntet wurden, sollten die Sträucher entsorgt werden. Das gelte auch für die Paprika.
Kräuter
"Petersilie, Basilikum und Schnittlauch trocknen am besten an einem trockenen, überdachten Platz an der Luft - oder man legt sie in Salz ein", sagt Gliese.
Rasen
Auch für einen gesunden Rasen sei es wichtig, dass das Laub weggeräumt wird. Denn im Winter würde er unter einer geschlossenen Blätter- und Schneeschicht ersticken. "Ich kenne viele, die Angst haben, dass ihr Rasen durch Frost leidet, aber das tut er nicht. Wenn die Gräser mit einer Länge von drei bis vier Zentimeter in den Winter gehen, ist das optimal. Frost kann dem Rasen nichts anhaben", sagt Gliese. Ein letztes Mal mähen sollte man je nach Witterung Ende Oktober.
Gliese selbst hat eine Wiese, keinen Rasen. Hier hilft er nicht durch Düngen oder Säen nach. Stattdessen lässt er einen Quadratmeter Gras auswachsen, schneidet es und lässt es dann liegen. Während das Heu auf der Wiese trockne, fielen die Samen von alleine aus. Die Gräser verfütterten die Enkel an ihre Hasen. "Und im nächsten Jahr wachsen dann die unterschiedlichsten Pflanzen, man weiß nie, was im Boden steckt", sagt er.
Erdbeeren und Knoblauch
Erdbeeren müssten spätestens jetzt ausgedünnt werden. Junge Blätter sollte man bis auf fünf pro Stock abschneiden, genauso müssten abgetragene Stängel entfernt werden. Erdbeerestöcke sollten nach drei Jahren auf dem Kompost entsorgt werden - sofern sie keine Krankheit haben. "Erdbeeren pflanzt man mit einem Abstand mindestens circa 25 Zentimeter voneinander an", erklärt Gliese. Dieser Platz reiche wiederum aus, um Knoblauch dazwischen zu setzen. Der Knoblauch-Geruch vertreibe zum Beispiel die Weiße Fliege, die gerne ihre Eier an die Unterseite der Erdbeerblätter lege, sagt Gliese. Außerdem sei die Knolle, die keine Pflege braucht, sehr rentabel: Aus einer Zehe wachsen laut Gliese wiederum bis zu acht neue Zehen. "Man kann getrost die Säckchen aus dem Supermarkt nehmen", sagt Gliese. Pflanzt man Knoblauch im September an, kann man ihn nächstes Jahr zwischen Juni und Juli ernten. Setzt man ihn im Frühjahr, braucht er einen Monat länger."
Pflanzen überwintern
Pflanzen, die überwintert werden müssen, sollten vor dem ersten Frost reingebracht werden. "Sie stehen am besten an einem möglichst hellen und kühlen Platz. Die Pflanzen gieße ich dann gerade alle 14 Tage, damit die Erde nicht ganz austrocknet". Kübelpflanzen wie Buchsbäume können draußen überwintern - die Behälter sollten auf wasserabweisendes Material gestellt werden, damit sie nicht anfrieren können.