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Ganz schön vielseitig: der Apfel


Autor: Heike Schülein

Fischbach, Dienstag, 09. Oktober 2018

Was man außer Saft aus Äpfeln noch alles machen kann, erfuhren die Kinder der Jugendgruppe "Fischbachs frecha Früchtla" auf der Streuobstwiese des Vereins.
.Um Schnelligkeit und Gewicht ging es beim Äpfelauflesen auf der Streuobstwiese.Heike Schülein


Oftmals hat man mehr Äpfel geerntet oder geschenkt bekommen, als man essen oder frisch verarbeiten kann. Um den Kindern und Eltern verschiedene Lösungen schmackhaft zu machen, traf man sich am Samstag auf der Streuobstwiese an der Vereinshütte.

Erster Vorsitzender Matthias Fischer konnte diesmal 30 Kinder und 25 Erwachsene begrüßen und es wurde sportlich, gehört doch zum Wettbewerb des Landesverbandes "Streuobst - Vielfalt - Beiß rein!", an dem die Jugendgruppe teilnimmt, auch ein Apfellesewettbewerb.

Ausgerüstet mit jeder Menge Körben begaben sich die Jugendlichen - eingeteilt in drei Altersgruppen - an den Start, um die Äpfel der vorher geschüttelten Bäume aufzusammeln. Und schon flitzten alle los!

Die Hilfe der Eltern war dieses Mal streng verboten. Es ging um Schnelligkeit und Gewicht. Als der letzte Apfel von der Wiese gelesen war, stoppte man die Uhr. 6 Minuten und 24 Sekunden! Eine starke Leistung!

Doch wer hatte nun die größte Menge an Äpfeln? Die Spannung stieg, als einer nach dem anderen zum Wiegen an die Keltereiwaage kam. Insgesamt hatten die Kinder 5,5 Zentner - also 275 Kilo - in dieser kurzen Zeit aufgelesen. Über den ersten Platz in ihrer Altersklasse freuen konnten sich Emely Oßmann (0 - 5 Jahre) mit 11 Kilo, Florian Fischer (6 - 8 Jahre) mit 20 Kilo und Jannik Bayer (9 - 14 Jahre) mit 21 Kilo Äpfeln freuen. Alle drei erhielten von Matthias Fischer ein "apfeliges" Geschenk, bestehend aus einem Apfelrezeptbuch, einem Apfelspalter, hausgemachtem Apfelsaft, Apfelchips, Apfelringen und einem Schokoapfel.

Doch was nun mit den ganzen Äpfeln machen? Ein Großteil kam in die Kelterei und wurde zu Saft verarbeitet, um ihn am 21. Oktober auf dem Kronacher Apfelmarkt zu verkaufen. Hier waren "Fischbachs frecha Früchtla" schon die reinsten Profis und wussten genau, wie die Saftverarbeitung vom Pressen bis zum Abfüllen vonstatten geht.

In der Zwischenzeit hatte man auf der Wiese verschiedene Stationen zur Apfelverarbeitung aufgebaut. Am ersten Tisch wurden die Äpfel auf eine Apfel-Schäl-Entkern- und Schneidemaschine gepiekst und kräftig gedreht. Durch einen gezielten Schnitt erhielt man einzelne Apfelringe, welche auf Gitterroste gelegt und anschließend in das neue Dörrgerät, welches der Verein für seine Mitglieder zum Verleih erworben hatte, geschoben wurden.

Das Trocknen des Obstes führt zur Konservierung der Früchte und macht sie somit haltbar, was in früheren Zeiten eine ganz alltägliche Methode war. Durch den Entzug von Wasser aus den Lebensmitteln können diese über mehrere Monate haltbar gemacht werden. Dabei bleibt ein Großteil der wertvollen Inhaltsstoffe erhalten und das getrocknete Obst und Gemüse kann vielseitig in der Küche eingesetzt werden: Ein sehr leckerer und gesunder Snack und anstelle der Tafel Schokolade oder der Tüte Chips, greift man abends, wenn der kleine Naschhunger kommt, einfach mal zu getrockneten Apfelscheiben!

Wer allerdings nicht ganz auf seine Schokolade verzichten wollte, konnte eine Station weiter schmackhafte Schoko-Apfelringe zubereiten. Hierzu wurden die getrockneten Ringe mit Fonduegabeln aufgespießt, durch die geschmolzene Schokolade gezogen und zum Abkühlen auf ein Backpapier gelegt.

Tee aus Trockenobst

Eine weitere Möglichkeit ist die Herstellung eines Apfeltees aus dem Trockenobst. Dazu schnitten die Kids die Ringe einfach klein, gaben noch ein bisschen getrocknete Schale dazu und übergossen das Ganze mit heißem Wasser, ließen es ziehen und süßten - je nach Geschmack - noch mit einem Löffel Honig nach. Das wärmte und schmeckte lecker fruchtig!

Des Weiteren kochte man gemeinsam Apfelmus. Hierfür entfernte man das Kerngehäuse der Äpfel und schnitt sie in Stücke. Die wichtige Schale, in der sich viele Vitamine und Mineralen befinden, blieb dran.

Anschließend kamen sie mit einem Schuss Wasser in den Kochtopf und wurden langsam weichgekocht. Zum Schluss noch pürieren und mit Zitronensaft und gegebenenfalls etwas Zucker abschmecken. Wie das duftete!

Da kam dann nach all der Arbeit schon gewaltig Hunger auf. Doch auch daran hatte man gedacht. Und so gab es für Groß und Klein leckere Kartoffelpuffer zum frischgekochten Apfelmus, das bis auf das letzte Gramm aus dem Topf gekratzt wurde.