Tolle Ideen, tolle Stimmung: Der Jugendworkshop war ein großer Erfolg. Über 30 Kinder und Jugendliche folgten der Einladung nach Wallenfels.
"Hoffentlich kommt überhaupt jemand." Diese Sorge Pascal Bächers vom Stadtumbaumanagement und des Bürgermeisters der Stadt Wallenfels, Jens Korn, war unbegründet. Selbst in ihren kühnsten Träumen hätten sich die beiden keinen solchen Besucherandrang beim Jugendworkshop in den Räumen der Biobäckerei Stumpf vorgestellt. Über 30 Kinder und Jugendliche kamen, um ihre Ideen und Vorstellungen an Pascal Bächer und seinen Kollegen Lars Strobel sowie an Jens Korn und die Vertreter des Stadtrats weiterzugeben.
"Wir wollen viel mehr Sachen im Freibad haben", erklärten die vier Freundinnen Vanessa Zacholl, Alicia Reschke, Anna Stalph und Karina Braunersreuther (alle zehn Jahre alt). Sie hatten auch konkrete Vorstellungen davon, und die teilten sie auch schriftlich mit. "Eine Rutsche, aber mit Looping, wärmeres Wasser und schönere Umkleiden", sagte Vanessa selbstbewusst.
"Und eine gescheiter Kiosk und vielleicht ein Leinwand-Kino", warf Alicia Reschke ein.
Für eine Funarena statt dem alten Skaterpark waren die vier ebenfalls. Viel mehr Möglichkeiten für Fußball, Basketball usw. wären dann vorhanden. "Und eine Wiese zum Chillen und Picknicken wäre toll", begeisterte sich Anna Stalph.
Was blieb, war der Punkt "Jugendtreff". Auch hier waren sich die vier Freundinnen einig. Sie wollen Freunde treffen, gemütlich in der Sitzecke klönen und vielleicht auch einen Film auf der Leinwand sehen.
Alles in allem keine unmöglichen Vorstellungen. Umzusetzen sind sie allemal, auch mit nicht zu großem Geldbeutel.
Für die Jungs Jonas Schmittnägel (11), Lukas Welscher (13) und Jonas Michalka (14) steht eine Veränderung der kaputten Skaterbahn in eine Funarena im Vordergrund. "Wir sind alle keine Skater und haben uns da halt einfach nur getroffen.
In der Funarena könnten wir dann auch was machen", erklärte Jonas Michalka.
Die Veranstaltung mit den ganzen Jugendlichen fanden sie klasse. Lukas Welscher fand es einfach toll, dass auch die Kinder und Jugendlichen ihre Meinung sagen dürfen und ihre Wünsche äußern können. Sie sind sich einig, dass aber vor allen Dingen die Ideen umgesetzt werden sollten, von denen jeder etwas hat und die jeder nutzen kann.
Nicht nur die Kleinen, sondern auch Große meldeten sich zu Wort. Maxi Zeitler und Phillip Fleischmann (beide 18) gehören dazu. Der Jugendtreff ist für sie nicht mehr so wichtig. Hier fänden sie es nur gut, wenn die alte Kegelbahn im Kulti wieder hergerichtet werden könnte, auch Darts wäre für sie eine Möglichkeit der Freizeitgestaltung.
Breiter Zuspruch
"Auch wir sind für eine Funarena und nicht
für eine reine Skaterbahn", sagte Maxi Zeitler. Phillip Fleischmann ergänzte, dass vor allen Dingen das Freibad für Jugendliche attraktiver werden müsse. "Da wäre ein große Rutsche natürlich super", meinte Phillip.
Dies sind nur einige Sachen, die von den Jugendlichen angesprochen wurden. In Gruppen hatten sie ihre Wünsche und Ideen zu Papier gebracht und zusammen mit Pascal Bächer auf großen Tafeln angeheftet. Im Bad stand natürlich die Rutsche im Vordergrund, aber auch ein Sprungbrett, Startblöcke für die richtigen Sportler und Liegestühle wurden gewünscht.
Wärmeres Wasser, eine Schaumparty und mehr Spiel- und Sportequipments standen ebenfalls auf der Wunschliste. Die alte Skaterbahn wieder herzurichten und in Betrieb zu nehmen, dafür waren nicht mehr viel zu begeistern.
In einer kleinen Vorabstimmung waren deshalb auch 25 Stimmen für die Funarena und nur elf für die Skater-Rampen. "Wir haben bereits einen Beschluss, dass wir hier aktiv werden können und 5000 Euro zur Verfügung. Es wird auf jeden Fall in diesem Jahr etwas passieren", versprach Bürgermeister Jens Korn.
Auch für das Freibad gab er teilweise grünes Licht. Es wird einen neuen Kioskbetreiber geben, die Möglichkeit eines "Nachtschwimmens" wird geprüft und seine Jugendbeauftragten im Stadtrat, Tina Müller-Gei und Frank Müller, werden ihre Fühler nach einer aufblasbaren Krake ausstrecken.
Ein Platz zum Chillen
Was den Jugendtreff betrifft, so wollen ihn eigentlich alle. Auch wenn die Ideen bei der Umsetzung etwas auseinandergehen.
Während es für die einen toll wäre, die Kegelbahn wiederzubeleben und einen Treff in der alten Disco im Kulti einzurichten, ist die Idee, sich im Pfarrheim miteinzurichten, auch nicht von der Hand zu weisen.
Eines ist jedoch sicher, Sitzgruppen, Kicker, verschiedene Spiele, Grillmöglichkeit, Darts oder Billard, Filme auf Leinwand und kühle Getränke wollen alle, egal wo.
Für Bürgermeister Jens Korn war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Die "Arbeit" der Jugendlichen konnte sich wirklich sehen lassen. "Diese Veranstaltung bringt nur Sinn, wenn die Ideen auch umgesetzt werden. Deshalb stellen wir sie schnellstens im Stadtrat vor", sagte Korn zu.
Für Pascal Bächer und Lars Strobel war die Beteiligung an diesem Jugendworkshop eine Riesenüberraschung. "Wir waren in anderen Gemeinden schon mal ganz allein dagesessen, es war einfach kein Interesse da", bedauerte Bächer.
Was ihn vor allen Dingen überraschte, waren die Ausarbeitungen selbst der jüngeren Kinder, die durchaus realistisch waren. Sie zeigten auch Bereitschaft, selbst mitzuarbeiten.
"Die Jungs und Mädels waren voll motiviert", bekräftigte Bächer. Als nächsten Termin gab er den 27. März an, dann soll um 15 Uhr beim Thema "Rock your Walli" zur Skaterbahn bzw. Funarena das Rathaus gerockt werden.