Fürs Freischießen 2016 gehen Parkplätze verloren

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Wo jetzt noch Wiese - und somit bei Bedarf Parkraum ist - soll bald ein neues Autohaus entstehen.
Wo jetzt noch Wiese - und somit bei Bedarf Parkraum ist - soll bald ein neues Autohaus entstehen.

Das Autohaus Vetter plant an der Bundesstraße 85 einen großen Neubau. Gut für die Kronacher Wirtschaft, doch was passiert ab 2016 mit den Freischießen-Besuchern? Die konnten die Fläche bisher zum Parken benutzen.

Der Platzmeister der Schützengesellschaft Kronach, Charly Wittig, ist pragmatisch, wenn er an das Freischießen denkt. Nicht etwa an das Fest in wenigen Wochen, sondern an das in einem Jahr. Dann wird wohl eine große Parkplatzfläche in unmittelbarer Nähe verloren gehen. Doch Wittig bleibt gelassen: "Natürlich werden einige Parkplätze fehlen - aber damit müssen wir leben und werden wir uns arrangieren."

Unweit des Schützenplatzes plant das Autohaus Vetter für kommendes Jahr einen Neubau. Auf über 10 000 Quadratmetern will die Firma in Kronach Verkaufsflächen und Werkstätten errichten. Der Bauausschuss der Kreisstadt befürwortete dieses Vorhaben, das den Standort des Autohauses sichert und somit gut für die Wirtschaft Kronachs ist.



Platzmeister bleibt gelassen

Eine Randerscheinung dieses Projekts ist, dass eine Wiesenfläche unweit des Schützenplatzes zum Firmengelände wird. Damit fallen einige Hundert Parkplätze weg, die zur Freischießen-Zeit genutzt wurden. Wittig geht mit dieser Angelegenheit gelassen um, zumal er von guten Gesprächen im Vorfeld mit dem Bauherrn spricht. "Wir lassen erstmal bauen und sehen, was passiert", meint er. Noch wisse man nicht genau, wie der Bau letztlich aussehen werde und welche Folgen damit verknüpft sein werden. Wo wird die Einfahrt sein? Wird es in Fahrtrichtung Norden weiterhin Linksabbieger geben? "Das wissen wir alles noch nicht", stellt Wittig fest.

Ruhig bleiben lässt ihn auch die Tatsache, dass eben diese Parkplätze schon in der Vergangenheit zeitweise weggefallen sind; dann nämlich, wenn das Wetter nicht mitgespielt hat. "Wenn es feucht wurde, dann waren diese Flächen auch schon manchmal nicht nutzbar", erinnert er sich an verregnete Schützenfesttage. Die Situation ist daher nichts grundlegend Neues für die Festveranstalter.

Alternativen zu den künftig fehlenden Parkplätzen könnten allerdings nicht geschaffen werden. Im Umgriff des Festplatzes seien alle möglichen Parkplatzflächen schon ausgeschöpft, hält Wittig fest. Eine Ausweichmöglichkeit könnte sich zwar theoretisch auf der anderen Seite der Bahngleise bieten. Doch davor schreckt der Platzmeister zurück. "Es soll ja niemand dazu verleitet werden, über die Gleise zum Festplatz zu gehen." Aus diesem Grund wäre ihm ein größerer Parkplatz im Bereich der Alten Ludwigsstädter Straße nicht geheuer.


Städtisches Grundstück

Die Parkflächen nördlich des Schützenhauses gehen durch das Bauprojekt aber nicht alle verloren. Zwischen dem Festplatz und den beiden benachbarten Vetter-Grundstücken liegt nämlich noch eine Fläche in städtischem Besitz. Dies bestätigt Georg Köstner vom Bauamt der Stadt.

Er erklärt auch, dass das Autohaus Vetter bereits 2008/09 mit dem Gedanken gespielt habe, neu zu bauen. Damals sei das Vorhaben jedoch noch nicht umgesetzt worden. Nun werde es konkret. Bis Donnerstag lief die Widerspruchsfrist gegen den Bauantrag, der das gemeindliche Einvernehmen erhalten hat. Im Anschluss muss sich das Landratsamt mit der Angelegenheit befassen. "Das Staatliche Bauamt soll noch wegen der Anbindung an die Bundesstraße gehört werden", stellt Köstner auf unsere Nachfrage weiter fest. Sollte die vorgelegte Planung umgesetzt werden, dann würde für das Autohaus die Zufahrt zur Schreinerei Götz mitgenutzt werden. "Eine Linksabbiegerspur ist dabei vorgesehen", so Köstner. Damit wäre auch ein Linksabbiegen bei der Fahrt in nördliche Richtung möglich - und eine offene Frage der Schützen schon geklärt.