Druckartikel: Für zwei Rothenkirchener ist Singen Lebenselixier

Für zwei Rothenkirchener ist Singen Lebenselixier


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Rothenkirchen, Mittwoch, 30. August 2017

Vor 125 Jahren wurde der Gesangverein 1892 Rothenkirchen gegründet. Otto Förtsch und Albert Schmitt sind schon seit 65 Jahren dabei und erinnern sich.
Sie singen seit 65 Jahren Seite an Seite im Chor: Albert Schmitt (links) und Otto Förtsch, beide 83 Jahre alt, unterstützen ihren Gesangverein auch im 125. Jubeljahr stimmlich und organisatorisch .  Foto: K.- H. Hofmann


Rothenkirchen Der Gesangverein 1892 Rothenkirchen bereitet mit Nachdruck sein 125-jähriges Jubiläum vor. Es wird am Samstag, 16. September, und Sonntag, 17. September, gefeiert. Zwei unermüdliche Aktivposten sind die 83-jährigen Sangesbrüder Otto Förtsch und Albert Schmitt. Seit 65 Jahren sind sie aktive Sänger und sagen selbst von sich: "Das Singen ist unser Lebenselixier".

Sie haben viele Höhen und Tiefen des Vereins miterlebt und waren auch stets bereit Verantwortung mit zu übernehmen. Ihnen macht es große Sorge, dass der Chor an Aktiven in den vergangenen Jahren stark rückläufig ist. Sie erinnern sich an Zeiten, Anfang der 1980er Jahre, als der Männerchor mit über 30 Aktiven mit großen Sangesleistungen aufwarten und auch 1982 sein 90-jähriges Jubiläum feiern konnte. Da waren große Auftritte in Kronach und im ganzen Landkreis zu verzeichnen und bei Wertungssingen gab es immer sehr gut und sogar hervorragend, schwärmen sie rückblickend.

"Heute, wenn wir die Frauen nicht hätten, würde es mau um die Aktivitäten des Gesangvereins aussehen", sagt Albert Schmitt, einer der beiden "altgedienten" Aktiven. Sie hängen immer noch an ihrem Gesangverein und bedauern, dass keine jungen Männer mehr mitsingen möchten. Nicht nur die Dirigentin Karina Klaumünzner, die seit nunmehr neun Jahren den Gesangverein leitet, sondern auch die Sängerinnen und auch die Zweite Vorsitzende Gabriele Walther halten die Herren in Schwung, sagen sie lächelnd. Sie loben die professionelle, wenn auch strenge Arbeitsweise ihrer Chorleiterin.


Zielstrebige Chorleiterin

"Wenn wir früher öfter mal in den Proben eine Pause einlegten und diese sich über mehrere Stunden hingezogen haben, so studiert Karina Klaumünzner heute in einer Stunde ganze Chorsätze mit uns ein, da lässt sie nichts anbrennen", betontOtto Förtsch. Wenn es anfangs auch eine große Umstellung war und nicht bei allen Mannsbildern Wohlgefallen fand, sind sie heute froh eine so tüchtige und zielstrebige Chorleiterin vor sich zu haben.
Die Disziplin ist hervorragend, freilich schauen da auch die inzwischen integrierten Sängerinnen mit drauf. So sei man in der Lage, mit drei Chören aufzutreten, dem Männerchor, Frauenchor und gemischten Chor." Natürlich habe sich auch das Liedgut mit Übernahme der neuen Dirigentin etwas geändert. "Wir singen auch manch modernes Lied und auch das macht Spaß, weil die Dirigentin dabei auch gerne zum Akkordeon oder Klavier zur musikalischen Begleitung greift. Und da ist Schwung dahinter", verraten die ältesten Aktiven.

Die Zweite Vorsitzende Gabriele Walther (übrigens Tochter von Otto Förtsch) weist auf die fortgeschrittenen Vorbereitungen zum Jubelfest hin, das am Samstag, 16. September, und Sonntag, 17. September, gefeiert wird. Die Vorstandschaft ist sehr dankbar, dass sich hiesige Chöre aus der Sängergruppe Frankenwald zur Umrahmung des Festes zur Verfügung stellen.


Benefizkonzert am 17. September

Höhepunkt wird ein Benefizkonzert am Sonntag um 17 Uhr in der St.-Bartholomäus-Kirche in Rothenkirchen sein, dessen Erlös zugunsten der Haitihilfe für Projekte von Schwester Maria Pfadenhauer (gebürtige Friedersdorferin) gehen wird. Bei diesem Benefizkonzert werden neben dem Jubelverein weitere sechs Chöre der Sängergruppe Frankenwald mitwirken. Die Konzertbesucher dürfen sich auf die Gastchöre von der Chorgemeinschaft Steinwiesen/Nurn, auf die "Eintracht" Reichenbach, den Gesangverein Ebersdorf, den Gesangverein Ludwigsstadt, den Gesangverein Steinbach/Haide und den Männerchor der Sängervereinigung "Edelweiß" Windheim freuen.

Schirmherr der Festtage ist der Bürgermeister des Marktes Pressig, Hans Pietz. Am Samstag, 16. September, findet um 18 Uhr ein Festgottesdienst statt, der vom Patenverein, Gesangverein Lauenstein, umrahmt wird. Anschließend lädt der Jubelverein ins Pfarrheim zum Freundschaftssingen, Ehrungen und gemütlichem Beisammensein ein. Das Unterhaltungsprogramm werden die Chöre Sängerrunde Welitsch, Eisenbahnsinggruppe "Frohsinn Pressig und "Harmonie" Förtschendorf mit Liedbeiträgen bereichern.