Für jedes Kind ein Baum

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Die Eltern haben die Wahl zwischen Apfel-, Kirsch, Birn- oder Zwetschgenbaum. Foto: Archiv/dpa
Die Eltern haben die Wahl zwischen Apfel-, Kirsch, Birn- oder Zwetschgenbaum. Foto: Archiv/dpa

Auf Anregung des Lions Clubs Kronach beschloss der Stadtrat am Montag, dass künftig für jedes neugeborene Kind ein Obstbaum unterhalb der Festung Rosenberg gepflanzt werden kann.

Für jeden ab Januar 2013 geborenen Neubürger kann ab sofort ein Baum unterhalb der Festung gepflanzt werden. Diese Idee hatte der Lions Club Kronach. Der Stadtrat gab zum sogenannten "Garten der neuen Erdenbürger" oberhalb der Haingasse am Montag sein Einverständnis.
Damit werde eine uralten Tradition, die sich bis in keltische Vorzeiten nachweisen lässt, wieder aufgenommen, wie Lions-Club-Präsident Hans Hablitzel erklärte. "Das Pflanzen eines Baumes als Zeichen für Leben, Hoffnung, Freude und Zuversicht findet sich biblisch im Alten wie im Neuen Testament und ist ein alter volkskundlich nachweisbarer Brauch", so Hablitzel. Damit wolle man aber nicht nur eine Tradition wieder ins Leben rufen, sondern unter anderem Freude über einen neuen Erdenbürger ausdrücken - nicht zuletzt wegen der demografischen Entwicklung.
Außerdem soll der Baum die Zuversicht ausdrücken, dass, so wie der Baum Wurzeln schlägt, auch der neue Bürger in seiner Heimatstadt Wurzeln schlagen und kräftig gedeihen wird. Der Baum soll zudem Ausdruck der Identifikation des neuen Erdenbürgers mit seiner Heimat sein und, wenn dieser seine Heimat verlassen muss, Anlass und Anreiz zur Erinnerung, zum Besuch oder gar zur Rückkehr sein.
Angelegt werden soll dieser Garten mit verschiedenen Obstbäumen - man hat die Wahl zwischen Apfel-, Kirsch-, Birn- oder Zwetschgenbaum - am Westhang des Festungswaldes, oberhalb der Haingasse. Eltern haben dann die Möglichkeit, dort einen Baum für ihr Neugeborenes zu pflanzen. Dies kostet 100 Euro, das Obst kann dafür von den Eltern geerntet werden. Jeweils im Herbst und im Frühjahr organisiert der Lions Club einen Pflanztermin. Baumkauf, Pflanzung und Pflege werden komplett über den Lions Club abgewickelt. Für dieses Projekt werden ein Flyer sowie eine Schautafel erstellt. Außerdem erhalten alle gepflanzten Bäume Schilder mit dem jeweiligen Namen des Kindes.
Marina Schmitt (SPD) bezeichnete das als "ganz entzückende Idee". Dankbar für diese Initiative zeigte sich auch Cilly Volk (Frauenliste). Michael Zwingmann (Freie Wähler) wünschte sich, "dass die Fläche gar nicht ausreicht". Wolfgang Hümmer (CSU) hingegen hielt den Ort für ungeeignet. Schließlich werde dieser Hügel seit Jahren von den Kindern Oberen Stadt zum Schlittenfahren genutzt. Bernd Liebhardt (CSU) regte an, die Detailplanung an anderer Stelle vorzunehmen.
Im Herbst soll die erste Baumpflanzung stattfinden. 100 bis 150 Bäume passten ungefähr auf die Fläche, die die Stadt zur Verfügung stellt.