Friesener Ministranten sammeln Lebensmittel
Autor: Heike Schülein
Friesen, Dienstag, 19. November 2013
Die Ministranten der Pfarrei St. Georg Friesen hatten sich eine besondere St.-Martins-Aktion ausgedacht. Sie sammelten Lebensmittel für das Caritas-Lädla in Kronach.
Der 14-jährige Matthias Schmidt hält einen Karton voller Lebensmittel. Auf dem Boden neben ihm stehen Tüten und weitere Kartons. Von Schokolade über Nudeln bis zu Kaffee ist alles mögliche darin eingepackt. Matthias ist einer der Friesener Ministranten, die eine Woche lang jeweils für eine Stunde Lebensmittel-Spenden der Bevölkerung angenommen haben. Beim St.-Martin-Gottesdienst waren alle Spenden in der Pfarrkirche noch einmal aufgebaut. Nun wurden sie dem Sozialladen übergeben.
Der Ursprungsgedanke der Aktion war, dass wohl fast jeder irgendwelche Nahrungsmittel zu Hause hat, an die er schon gar nicht mehr denkt. Also sähe man diese Sachen gar nicht als "wa(h)ren" Verlust an, wenn man sie spenden würde. Schließlich hat man sie die ganze Zeit nicht gebraucht.
Mit Menschen teilen
"Wir haben überlegt, mit wem man teilen könnte und welcher Zeitpunkt dafür geeignet wäre", erzählt Ministranten-Betreuerin Anita Letsch. Gemeinsam entschied man sich dafür, solche Nahrungsmittel mit Menschen in unserer Umgebung zu teilen - nämlich mit denen, die im Kronacher Caritas-Lädla einkaufen. Das Fest St. Martin erschien dabei als gute Verbindung. Die Ministranten-Betreuerinnen Luise Fischer, Sabine Fischer, Margarete Förtsch, Bianca Fischer-Kilian und Anita Letsch besichtigten zunächst mit den Ministranten und den angehenden Kommunionkindern der Pfarrei den Sozialladen in Kronach. Durchs Lädla geführt wurden sie von Diplom-Sozialpädagogin Birgit Weickert.
Die im Vergleich zum Supermarkt recht karg bestückten Regale im Sozialladen brachten die Kinder ins Grübeln. "Wenn wir in einen Laden oder in den Supermarkt gehen, haben wir eine Riesenauswahl. Da gibt es alles, auf was wir gerade Lust haben. Im Sozialladen ist das ganz anders", erzählt Matthias. Dem einen oder anderen wurde beim Besuch sicher bewusst, wie gut er es doch selbst hat.
Zur Mithilfe aufgerufen
Die Ministranten baten daraufhin die Bevölkerung um Mithilfe. Die Leute sollten in ihrem Vorratsschrank nachschauen, ob dort nicht so manche Lebensmittel stehen, die sie momentan nicht brauchen. "Haben wir nicht alle schon mal das eine oder andere weggeworfen, weil es im hintersten Eck vergessen wurde oder weil es ein Fehlkauf war?", fragten die Kinder. Schade drum! Solche Dinge konnte man bei den Ministranten nun von Montag bis Freitag spenden.
"Wir sammelten Lebensmittel aller Art, die die Leute zu Hause aussortiert haben, weil sie diese nicht brauchten, weil sie nicht mehr lange haltbar sind oder das Mindesthaltbarkeitsdatum nur kurz überschritten ist. Es haben aber auch viele Spender Lebensmittel, die dringend im Sozialladen gebraucht werden - wie Mehl, Zucker, Nudeln, Reis, Kaffee oder Tee - extra für diese Aktion gekauft", freuen sich die Ministranten mit ihren Betreuerinnen und Betreuern.
Große Unterstützung
Mit einem solch guten Zuspruch hatte wohl niemand gerechnet. So stapelten sich beim St.-Martin-Gottesdienst nicht nur Lebensmittel aller Art, sondern auch Kosmetikartikel und sogar Haushaltsgegenstände wie Pfannen. Entsprechend groß war die Freude beim Team des Caritas-Lädlas, als die Waren dort eintafen. Ein herzliches Vergelt's Gott ging an die Initiatoren, aber auch an die Bevölkerung für die großherzigen Spenden. Am Ende waren sich alle einig, dass die St.-Martins-Hilfsaktion eine sehr gute Idee war.
Matthias, der sich seit rund fünf Jahren als Ministrant engagiert, bringt es auf den Punkt: "Es ist schön, wenn man helfen kann, und es ist noch schöner, dass so viele mitgemacht und gespendet haben."