Friedhof Haig wird neu gestaltet
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Stockheim, Dienstag, 07. Juli 2020
Noch in diesem Jahr sollen die Wege auf dem Gottesacker in Haig gepflastert und eine weitere Wasserentnahmestelle geschaffen werden.
Stockheim Der Gemeinderat der Bergwerksgemeinde Stockheim fasste in der Sitzung am Montag in der Zecherhalle einige wichtige Beschlüsse, und zwar alle einstimmig.
Geschäftsleiter Rainer Förtsch informierte, dass die Kirchenverwaltung der St. Anna-Kirchengemeinde Haig auf eine Friedhofssanierung mit Neugestaltung der Friedhofswege dränge. Angedachte Maßnahmen sind: Pflasterung des Weges bis hin zum Leichenhaus und Setzen von Randsteinen auf dem Weg durch die Gräberreihen, um eine gebundene Tragschicht mit Sand-Splittgemisch einzubringen, am hinteren Ende sollen anonyme Grabstätten und in der Mitte des Weges eine Wasserentnahmestelle angelegt werden. Das Gremium hat entschieden, die Maßnahmen noch im Jahr 2020, die Gestaltung der Friedhofswege, einschließlich der Wasserentnahmestelle und anonymer Urnengräber, durchführen zu lassen.
Anschluss der Büttnerszeche gescheitert
Ein Projekt, an welchem man sich über ein Jahrzehnt die Nerven aufgerieben hat, die Kanalisation in der Büttnerszeche, musste man jetzt als gescheitert sehen. Der Freistaat konnte leider nicht bei der Entsorgung kontaminierten Bodens der Gemeinde finanziell unter die Arme greifen. So wurde das Scheitern im Gremium allseits bedauert.
Daniel Wachter (BFS) fasste zusammen: "Wir haben viele Jahre alles probiert, und es hat nicht funktioniert, mehr lässt sich nicht machen, die Verantwortlichen in der Bergwerksgemeinde müssen sich keinen Vorwurf machen", sagte Wachter. Mit Bedauern musste auch Bürgermeister Detsch alle bisherigen Bemühungen, die Anwesen in der Büttnerszeche an die Kanalisation anzuschließen als vorläufig gescheitert zur Kenntnis nehmen. Der Gemeinderat hatte am 1. Dezember 2014 die Klassifizierung auf II geändert, mit der Absicht, die Versorgung mit Kleinkläranlagen umzustellen auf eine zentrale Abwasserentsorgung (Kanalsystem).
Der letzte längere Sachstandsbericht erfolgte in der Ratssitzung am 5. November 2018, wo auf ein Gespräch mit den Anwohnern der Büttnerszeche verwiesen wurde. Dabei wurden den Anwohnern auch die Kosten der Sonderbeiträge mit und ohne Entsorgungskosten genannt, was die Anwohner sehr nachdenklich stimmte. Damals lag die Kostenschätzung für den Bau von kommunalen Abwasseranlagen bei 233 630 Euro, worin auch die Oberflächenentwässerung mit 39 970 Euro enthalten war. Die zuwendungsfähigen Kosten (120 Meter Ortsentwässerung, 490 Meter Verbindungsleitung, 24 Einwohner, zehn Prozent Pauschale für Ingenieur-Leistungen) lagen bei rund 169 705 Euro, daraus errechnete sich ein Zuschuss von 70 Prozent in Höhe von circa 119 000 Euro. Somit errechnete sich ein Eigenanteil von 114 836 Euro. Die Kosten für den privaten Kanalanschluss würden insgesamt 92 818 Euro betragen.
Hohe Belastung für Anwohner
Die neue Kostenberechnung für den Kanalanschluss mit Oberflächenentwässerung beträgt 457 000 Euro. Allein für die Mehrkosten liegt der Eigenanteil bei 108 000 Euro. Pro Anwesen wären somit als Sonderbeitrag 24 759 Euro nur für den Kanalanschluss fällig. Mit den anfallenden Entsorgungskosten würde sich dieser Eigenanteil auf 38 648 Euro pro Anwesen im besten Falle, im schlechtesten Falle auf 53 759 Euro erhöhen.
Der Bürgermeister erklärte damals auf Nachfrage von Gemeinderäten, dass bei diesem Sonderbeitrag ein Kanalanschluss nicht mehr in Frage käme, sondern auf Kleinkläranlagen umzurüsten sei. Dies ging auch aus einem Gespräch mit den Anwohnern hervor, allerdings wurde von ihnen keine Entscheidung getroffen. Im Gespräch wurde aber deutlich, dass die Sonderbeiträge für sie nicht infrage kämen.