Friedhöfe wieder im Mittelpunkt
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Weißenbrunn, Mittwoch, 26. Oktober 2016
Die CSU-Fraktion stellte den Antrag, den Friedhof Weißenbrunn neu zu gestalten. Die Abstimmungen waren einstimmig. Dann gab es Misstöne.
Die Installation eines Rampenaufzugs im Rathaus sowie die Neuausrichtung und Gestaltung der Friedhöfe in Weißenbrunn, Thonberg und Hummendorf bestimmten die Gemeinderatsitzung am Dienstag. Die Diskussionen verliefen harmonisch und Beschlüsse darüber wurden einstimmig gefasst.
Zu Misstönen kam es dagegen beim Tagesordnungspunkt Sonstiges. Bürgermeister Egon Herrmann (SPD) monierte das Verhalten der CSU-Fraktion und des 2. Bürgermeisters Michael Bohl (CSU), mit Vorschlägen der Dorfgemeinschaft Hummendorf an die Öffentlichkeit gegangen zu sein und dies nur wenige Tage vor dem feststehenden Planungsspaziergang in Hummendorf im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzeptes. "Es darf hier keine Politisierung reinkommen, dafür ist die Angelegenheit zu wichtig und wir sind bisher auf einem guten Weg der Gemeinsamkeit", so Egon Herrmann. Bei einem Auseinanderdividieren drohe auch Gefahr, eventuell Fördermittel zu verlieren.
2. Bürgermeister Michael Bohl erklärte, dass es der CSU-Fraktion im Antrag vom 23. Juni auf Aufnahme von Baum- beziehungsweise Wiesengräbern auf dem Friedhof in Weißenbrunn vor allem darum ging, dass schnellstmöglich gehandelt werde. Schon seit Jahren diskutiere man im Gemeinderat und Bauausschuss kontrovers über die Neugestaltung des Friedhofes in Weißenbrunn. Es bestehe aber aufgrund der Bevölkerungsentwicklung dringender Handlungsbedarf. Deshalb stellte die CSU-Fraktion den Antrag, den Friedhof Weißenbrunn kostengünstig und doch ansprechend für die Bevölkerung neu zu gestalten. "Darüber hinaus tragen wir mit der Neugestaltung den sich wandelnden Bestattungswünschen der Menschen nachhaltig Rechnung", so Bohl. Erneut brach eine rege Diskussion über das Bestattungswesen aus. Christian Höfner verstand es nicht, obwohl es immer geheißen habe, in der haushaltslosen Zeit ginge nichts oder nur schwer, dass die Gemeinde trotzdem bezüglich Urnengräber gehandelt habe und einen kompletten Urnengrabbereich anlegte, da hätte man Wiesen- und Baumgräber mit anlegen können. "Das hätte schon vor vier Jahren passieren können", wandte Höfner ein.
Trend zu Urnenbestattungen
Generell fanden die Ausarbeitung seitens der Verwaltung und die Präsentation von Ralf Bauernsachs guten Zuspruch und Lob. Bürgermeister Herrmann trug vor, dass es eben um ein Gesamtkonzept auch der anderen zwei Friedhöfe in Thonberg und Hummendorf gehen müsse. Die Daten und Fakten von der Verwaltung machten den Trend zu Urnenbestattungen sehr deutlich und zwar auf allen drei Friedhöfen. Die Räte waren sich schließlich einig und stimmten einmütig zu, dass auf allen drei Friedhöfen Weißenbrunn, Thonberg, Hummendorf Wiesen-/Baumgräber in Form von Einzel-, Doppel- und Familiengräbern mit Verlängerungsmöglichkeit angelegt werden sollen. Des Weiteren sollen in Hummendorf und Thonberg Sammel-Urnengräber angelegt werden.
Die Verwaltung wurde beauftragt, Angebote einzuholen und notwendige Satzungsänderungen dem Gemeinderat vorzulegen.
Gemeinderatssplitter
Aufzug Nach einem Sachvortrag von Peter Kropf, Geschäftsführer vom Ingenieurbüro Kropf, Kronach, wurde im Zuge der Barrierefreiheit der Anschaffung eines Rampenaufzugs im Treppenaufgangsbereich des Rathauses zugestimmt. Die Regierung von Oberfranken hat diese Maßnahme zur Förderung über das Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) aufgenommen und eine Fördersumme in Höhe von rund 82 400 Euro in Aussicht gestellt. Die Gesamtinvestition wird auf rund 93 000 Euro geschätzt, darin seien auch Kosten für erforderliche Nebenarbeiten enthalten, so Geschäftsführer Peter Kropf. Damit wird auch eine Aufzugslösung im Vorraum des Mehrzweckhauses hinfällig und das Obergeschoss des Rathauses ist barrierefrei zu erreichen.
Nachfrage Bürgermeister Herrmann stellte auf Nachfrage von Günther Oßwald und Ralf Oßmann (CSU) klar, dass vom GEK natürlich nicht notwendige Reparaturen, oder wie im Falle in Neuenreuth, die Anbringung einer Straßenleuchte, tangiert oder verhindert werden. "Selbstverständlich werden solche Arbeiten durchgeführt, aber mit größeren Investitionen sollte man die von den Arbeitskreisen ausgearbeiteten Vorschläge abwarten."
Zu spät Ein von der CSU-Fraktion, vor der Sitzung eingebrachter Antrag auf Ausweisung eines Baugebietes "Reuthweg/Ruhstein" werde Anfang nächsten Jahres diskutiert werden. Zur Behandlung in aktueller Sitzung sei er zu spät vorgelegt worden, so Bürgermeister Herrmann. eh