Nach einem Gottesdienst in der St. Bartholomäus-Kirche, den Pater Helmut Haagen zelebrierte, marschierten Vereinsabordnungen mit Fahnen und Ehrengäste, angeführt vom Musikverein Rothenkirchen, zum Ehrenmal. Am Kriegerdenkmal gedachte man mit Fürbitten und Gebeten den Gefallenen und Vermissten sowie den Opfern beider Weltkriege.
Die Reservistenkameraden übernahmen die Ehrenwache. Zweiter Bürgermeister Wolfgang Förtsch legte im Gedenken am Ehrenmal ein Blumengebinde nieder. "Frieden und Freiheit sind die Grundlagen jeder menschenwürdigen Existenz." Mit diesem Ausspruch des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer begrüßte der Zweite Bürgermeister die Bürger, Vereinsabordnungen, den Musikverein Rothenkirchen unter Leitung von Rainer Ferenz, den Altardienst der St. Bartholomäus- Kirche und alle, die sich zum Gedenken am, erst kürzlich renovierten, Ehrenmal versammelt hatten.
Wir wollen den vielen Frauen, Männern und Kinder aus unserem Land gedenken, die Opfer von Krieg und Gewalt geworden sind. Insbesondere erinnerte er an die schlimmsten Zeiten deutscher Geschichte, die Zeit der beiden Weltkriege 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945 und hob dabei als besonders schlimm und verächtlich die Nazidiktatur hervor.
"Schatten reichen bis heute"
"Dies liegt zwar lange zurück aber die Schatten reichen bis heute. Leider kämpfen auch heute, wo wir uns friedlich zur stillen Trauer versammelt haben in anderen Ländern Menschen um ihr Leben und sind in ihrer Freiheit bedroht, ob in Syrien oder irgendwo in Afrika. Auch Deutschland beteiligt sich seit 20 Jahren an internationalen Einsätzen, seit elf Jahren sind nun schon Bundeswehrtruppen in Afghanistan. Das ist länger als beide Weltkriege gedauert haben", so Förtsch.
Doch dass deutsche Soldatinnen und Soldaten ihr Leben riskierten, sei in der deutschen Öffentlichkeit kaum bewusst: "Wir sind es ihnen schuldig, sich mit ihrer Lage und ihrem Auftrag auseinanderzusetzen", mahnte er. In erster Linie wolle die heutige Trauergemeinde aber der Opfer gedenken und die Opfer vor dem Vergessen bewahren und dabei an Frieden mahnen. "Gedenktagen wie dem Volkstrauertag kommt nach wie vor ein hoher Stellenwert zu. Es ist ein Gedenken, das dazu beitragen soll, jeden Menschen zu achten, ungeachtet seiner Herkunft oder seiner Konfession und um Frieden und Freiheit hoch zu schätzen."