Freude auf ein schönes Teuschnitz
Autor: Heike Schülein
Teuschnitz, Dienstag, 15. Oktober 2019
Der Bauabschnitt I "Spielplatz/Festplatz/Kulturwiese" in Teuschnitz ist fertig. Am Bauabschnitt II "Stadtmitte" mit Schlossgarten und Rathausvorplatz wird gearbeitet. Architekt Marcus Hamberger informierte über den aktuellen Stand.
Ende August starteten die Baumaßnahmen für den Bauabschnitt Stadtmitte rund um den Teuschnitzer Stadtkern. Begleitet werden die Arbeiten von Archäologen aus Bamberg, die hier historische Überbleibsel vom alten Schloss, der früheren Kirche und dem einstigen Friedhof vermutet hatten.
Durchgehende Gestaltung
"Das Areal vom Marktplatz bis Torhaus und Gefallenen-Denkmal soll eine durchgehende Gestaltung erhalten", erläuterte Marcus Hamberger vom Landschaftsarchitekturbüro "Freiraumpioniere" aus Weimar. Einbezogen in die Planung ist auch der 60 Meter lange Durchgang am Friedhof für eine Verbindung von Marktplatz, Spielplatz, Festwiese und Arnika-Akademie.
Aufgrund der Auflage vom Landesamt für Denkmalpflege, die Arbeiten archäologisch begleiten zu lassen, habe sich der Ablauf etwas verzögert. Nach bayernweiter Ausschreibung wurde das auf archäologische Ausgrabungen spezialisierte Bamberger Unternehmen ITV beauftragt, das die Areale rund um Schlossplatz, Marktplatz und Durchgang Friedhof untersuchte und die Erdarbeiten regelmäßig kontrolliert. Mit den Bauarbeiten wurde, wie beim ersten Bauabschnitt, Reso GaLa Bau aus Stadtsteinach beauftragt. Gestartet wurde der BA II mit Baumfällarbeiten. Wegen der langfristigen Perspektive mussten einige Bäume gefällt werden. Auch die erhaltenen, die vitalsten und wuchsstärksten Bäume seien in der Vergangenheit "arg gebeutelt" worden. Durch die Enge der viel zu dicht stehenden Bäume hätten sich diese nicht richtig entfalten können. "Wir mussten eingreifen", betonte Hamberger.
Neue Bäume werden gepflanzt
Für die Erdarbeiten wurden die Rasennarbe abgezogen und vorhandene Büsche gerodet. "Jetzt ist alles viel offener und es kommen Dinge zum Vorschein, die man seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat", freute er sich. Aufgrund des schlecht tragfähigen Untergrunds habe man Geogitter eingesetzt. Auf der befestigten Fläche werden später die neuen Bäume stehen.
"ITV fand bei seinen Untersuchungen zwei Turmsockel beziehungsweise -fundamente des alten Schlosses aus der Zeit um 1500", informierte der Planer. Diese Fundamente stehen wiederum auf älteren, wohl mit Stadtgründung um das Jahr 1300 entstandenen Fundamenten. In Mauerstümpfen fand man Auffüllungen mit Materialien aus dem 17. Jahrhundert. Diese ließen etwa auf das 1640 schließen. Vermutlich wurde im Dreißigjährigen Krieg die Stadt geplündert und das Schloss teilweise zerstört, sodass Aufschüttungen stattfanden. Bei den gefundenen Tonscherben handelt es sich aus archäologischer Sicht um einen "Allerwelts"-Fund".
Turmstummel könnten sichtbar werden
Die Scherben werden derzeit von Archäologen untersucht, dokumentarisch festgehalten und gehen später an die Stadt zurück. Da es sich dabei um keine Besonderheit handelt, erachte man es nicht als sinnvoll, die Fragmente nach oben aufbauend sichtbar zu machen. Man könnte aber beispielsweise Teilfragmente von Turmstummeln durch einen etwas anderen Pflasterbeleg andeuten.
Schlossgarten vergrößert
Der ehemalige Rathausparkplatz wurde aufgelöst zugunsten einer Vergrößerung des Schlossgartens. An der Kirchstraße wird eine Stellplatzreihe errichtet. Die übrig gewordenen Pflastersteine vom Markplatz werden dabei wieder verwendet. Start wird in zwei, drei Wochen sein, sodass die neuen Stellplätze Mitte November nutzbar sein werden. Deutliche Veränderungen auf der Baustelle werde man in etwa einem Monat sehen. Für heuer vorgesehen sind noch die Anpflanzung der vier Bäume auf der Schlossterrasse sowie der Einbau der Zisternen für das Wasserspiel.