Frankenwald-CSU entdeckt "Reißverschluss"
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Freitag, 04. Oktober 2019
Bei den Christ-Sozialen soll jeder zweite Platz auf der Kreistagsliste an eine Frau gehen. Erstmals hat die Junge Union eine eigene Liste.
Ministerpräsident Markus Söder kann mit seiner Frankenwald-CSU zufrieden sein. Denn die Partei wird im Landkreis jünger und weiblicher. Dies auch, weil zum ersten Mal die Junge Union mit einer eigenen Liste um Mandate für den Kreistag kämpft. In der Vergangenheit wurden die CSU-Nachwuchspolitiker auf der CSU-Liste mit berücksichtigt.
Hochzufrieden zeigt sich der Vorsitzende der Frankenwald-CSU, Jürgen Baumgärtner, über den Vorschlag für die Kreistagsliste, die im November den Delegierten zur endgültigen Entscheidung über die CSU-Liste für die Kreistagswahl am 15. März 2020 vorgelegt wird. Es sei gelungen, ein überzeugendes Angebot aus bewährten, erfahrenen und jungen, neuen Kräften zu erarbeiten, so Baumgärtner auf Anfrage. Man habe Wert darauf gelegt, dass jeder Bürgermeister beziehungsweise -kandidat mit auf der Liste ist. Aus jeder Gemeinde werden Kandidaten aufgestellt. Und: "Die Frankenwald-CSU wird weiblicher!"
In diesem Zusammenhang erklärt Jürgen Baumgärtner, dass die CSU das Reißverschlussverfahren anwenden wird. Jeder zweite Platz auf der Kreistagsliste geht an eine Frau. "Ich bin super zufrieden, wie harmonisch die Vorbereitungen gelaufen sind!"
Der Vorsitzende räumt ein, dass diesmal nicht alle auf der Kreistagsliste berücksichtigt werden konnten. Es zeigten rund 80 Bürger Interesse, 50 können nur für den Kreistag kandidieren. Er weist darauf hin, dass circa zehn Prozent der Kandidaten auf der CSU-Kreistagsliste parteilos sind. Die große Anzahl der Interessierten begründet Baumgärtner unter anderem damit, dass die Frankenwald-CSU als eine moderne Partei anerkannt wird, die seit den letzten Kommunalwahlen vieles in der Heimat bewegt hat.
"Wir haben die Liste fast voll!", freut sich der Kreisvorsitzende der Jungen Union, Markus Oesterlein. Die JU will erreichen, dass mehr junge Menschen Einfluss auf die lokale Politik nehmen können. Es sei darauf geachtet worden, dass viele Berufe und gesellschaftliche Gruppen auf der Liste präsent sind, erklärt Oesterlein. Ziel sei es, Politik nahe den Bedürfnissen des Menschen zu machen. Überzeugt ist der junge Kommunalpolitiker, dass die Junge Union auch das Durchschnittsalter der Kreisräte senken wird.
Er sei zuversichtlich, dass die Liste voll wird, so der Kreisvorsitzende der SPD, Ralf Pohl. Er spricht davon, dass alle SPD-Ortsverbände aufgefordert wurden, ihre Kandidaten für die Kreistagswahlen bis zum 20. Oktober zu melden.
Auch SPD hofft auf Frauen
Bei der Verteilung der Sitze werden die Einwohnerzahlen und die Anzahl der Stimmen, die die SPD bei den letzten Wahlen in einer Gemeinde erhalten hat, entscheidende Kriterien sein. Pohl hofft nun auch auf Frauen. Es wäre toll, wenn das Reißverschlussverfahren bei der Aufstellung der Kreistagsliste angewendet werden könnte.