Fräsrillen bei Weißenbrunn sorgen für Irritationen
Autor: Friedwald Schedel
Weißenbrunn, Montag, 30. November 2015
Im nagelneuen Asphalt der Bundesstraße bei Weißenbrunn sind schräg verlaufende Streifen. Autofahrer wundern sich darüber. Die Verantwortlichen des Staatlichen Bauamts erklären, warum das ganz sinnvoll ist. Wir zeigen eine Fotostrecke.
Der Asphalt der Bundesstraße 85 zwischen dem Ortsausgang des Bierdorfs und der Abzweigung nach Gössersdorf glänzt im Regen. Man schwebt quasi über der Straße, kein Schlagloch, kein Flickwerk. Kein Wunder, denn die vier Zentimeter starke Verschleißschicht wurde erneuert. Doch dann: schräg verlaufende Rillen im Asphalt der neuen Straße. Der Autofahrer wundert sich.
Viele Verkehrsteilnehmer fragten, was das soll und riefen bei der Polizei an. Die wiederum bat die Servicestelle Kronach des Staatlichen Bauamts als "Verursacher" der Rillen um Information. Diese gaben Servicestellenleiter Jürgen Woll, Projektleiter Oliver Rühr und Norbert Schmidt von der Bauaufsicht am Montag vor Ort. Die Fräsrillen wurden in die neue Straße gekratzt, um für einen besseren Abfluss des Niederschlagswassers zu sorgen. "Wir haben an drei Stellen so genannte entwässerungsschwache Bereiche. Da kann das Regenwasser nicht so gut zur Seite abfließen", berichtet Jürgen Woll.
Eine potenzielle Gefährdung
In insgesamt drei Bereichen fallen der Wechsel der Querneigung und eine geringe Längsneigung der Bundesstraße zusammen. Da bleibt das Regenwasser auf dem Asphalt stehen. "Diese Bereiche stellen eine potenzielle Gefährdung dar", meint Jürgen Woll. Einen Unfallschwerpunkt habe man auf dem Straßenstück noch nicht festgestellt, aber man wolle nicht warten, bis etwas passiere. Oliver Rühr beziffert die Kosten für die drei Fräsrillen-Bereiche auf rund 20 000 Euro. Das sei die preiswerteste Variante gewesen. Alles andere, beispielsweise die Querneigung der Straße zu erhöhen, wäre viel teurer geworden. Die nur rund drei Millimeter tiefen Fräsrillen sind nach Ansicht von Oliver Rühr effizient. Sie verlaufen schräg. Durch das Befahren mit Fahrzeugen wird das Wasser mitgenommen, die Reifen pressen es in die Rillen, aus denen es zum Straßenrand hin abfließen kann. Im Auto wird man beim Fahren über die Rillen übrigens nicht durchgerüttelt, weil sie nicht tief und auch nicht breit sind.