Förtschendorf ist Faschingshochburg
Autor: Michael Wunder
Förtschendorf, Sonntag, 08. Februar 2015
Die kleinste Faschingshochburg im Frankenwald zeigte sich bei den beiden Büttenabenden am Wochenende in Förtschendorf wieder ganz groß. Langjährige Mitglieder der Narrenschar wurden durch einige Neue ergänzt und beanspruchten die Lachmuskeln der Gäste.
In einem rund fünfstündigen Programm wurden Garde- und Showtänze, Büttenreden und Showeinlagen geboten. Neu in den Elferrat, der außer "Fressen und Saufen nicht viel im Kopf haben muss" wurden Lukas Hofmann, Daniel Jungkunz und Michael Erler aufgenommen und präsentiert. Bereits seit 30 Jahren gehören Hubert Barnickel und Thomas Lang dem Elferrat an. Die Moderation des Abends lag wieder in den bewährten Händen des Ehrenpräsidenten Matthias Barnickel.
Eingangs des Büttenabends stellte Zeremonienmeisterin Alexandra Heinlein mit Anja II. und Markus II. auch das Prinzenpaar vor.
Wie es an einen Büfett zugeht, zeigte Silvia Heinlein, die als erste in die Bütt stieg. "Abnehmen kann man daheim, ist man erst mal Gast, so tut verzichten richtig weh. Das Menü der allerersten Sahne beginnt bereits beim Einkauf", meinte die Büttenrednerin.
Weinkönigin trinkt lieber Bier
Nicht zu übertreffen war wieder Pater Helmut Haagen. Diesmal trat er als Weinkönigin auf. "Wein der ist nicht ohne, da hast du schnell einen in der Krone", meinte der "Miss Promilla" genannt Geistliche. Drei Weinregenten seien für Förtschendorf, wo es neun Monate Winter sei, viel zu viel. "Das einzige was in Förtschendorf treibt, sind Eisblumen an den Fensterscheiben". Deshalb: "Förtschendorf darf nur gewinnen eine Schneekönigin". Als Weinfachmann konnte Haagen behaupten, dass der Wein auch weibliche Hormone besitzt, denn wenn man zwei Flaschen trinkt, redet man nur noch Quatsch daher. Dass er von Trinken was versteht sei aktenkundig. Schließlich habe man ihm schon zweimal den Führerschein gezwickt. "Bei Weinproben hab ich einen Riecher, da war ich schon immer Sieger", meinte er unter dem tobenden Applaus der Besucher. Er ließ am Weinangebot im Markt Pressig und Umgebung kein gutes Haar. Deshalb kündigte er sich für das nächste Jahr als Bierkönigin an.
Als "Opfer" der Weinprobe zeigte sich Konrad Spät, der nach drei Jahren Pause als Betrunkener wieder in die Bütt stieg. Er legte schließlich nach der neunten Maß Bier auch einen Obsttag ein und zog eine ganze Flasche Obstler rein. Unterhaltung ohne Worte boten Karina Löffler und Yvonne Bäz als Stadtfrau und "Bauernmadla" bei einer Zugfahrt mit der Deutschen Bundesbahn.
Seltsamer "Arztbesuch"
Nach der Pause begeisterten die neuen Elferräte Daniel Jungkunz, Lukas Hofmann und Michael Erler die Gäste mit ihrem Sketch "Arztbesuch", bei dem kuriose Diagnosen gestellt wurden. "Bei Ihnen handelt es sich um einen klassischen Fall vor Organverschiebung", sagte der Arzt Lukas Hofmann. "Was heißt das?", fragt Patient Daniel Jungkunz. "Na, Ihre Leber ist im Arsch", kam die Antwort.
Den Vogel schossen Hubert Barnickel und Andy Scherer als Lederstrumpf und Chingachgook ab. Die beiden erwiesen sich, sehr zu Freude des Publikums, als fast unfehlbare Fährtenleser und kamen sogar Ehrenpräsident Matthias Barnickel auf die Spur. Im Anschluss hieß es "Trimm dich mit Alexandra Heinlein". Sie holte Gäste auf die Bühne und brachte sie ins Schwitzen.
Das "Fötschedöffe Männerballett"
Völlig außer sich war Hans Dieter Kropp als Stadelmann. Sein Sohn hatte eine "5" in Geschichte nach Hause gebracht, weil er nicht wusste, wer Kaiser Nero war. Dies brachte den geschichtsbewussten Papa auf die Palme, schließlich wisse doch jeder, dass Kaiser Nero kein anderer als Peter Ustinov sei. Mit großer Spannung war natürlich wieder der Auftritt des "Fötschedöffe Männerballetts" erwartet worden. Diesmal schwangen die Herren aber nicht das Tanzbein, sondern wagten einen Blick in die Zukunft und führten vor, wie es in einigen Jahren in den Altenheimen beim Waschen zugehen wird.
Zum Abschluss gab es von Matthias Barnickel die Orden des Fränkischen Fastnachtsverbandes für Lisa Eibl und Hans Dieter Kropp, die sich sehr um die Fötschedöffe Bütt verdient gemacht haben. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgten Günter und Raimund.