Deutscher Orden erhält Förderung für Therapiezentrum in Kronach
Autor: Anna-Lena Deuerling
Kronach, Donnerstag, 09. Mai 2019
Der Deutsche Orden, der auch Träger des Hauses Fischbachtal ist, plant den Neubau eines Suchthilfezentrums in der Rodacher Straße.
Das "Haus St. Georg" könnte schon in wenigen Jahren ein neues Zuhause für über 30 Menschen werden - Menschen, die aufgrund einer Suchterkrankung auf dem freien Immobilienmarkt kaum eine Chance hätten, eine Wohnung zu bekommen.
Mit einer Förderung in Höhe von 211 500 Euro durch die Bayerische Landesstiftung bekommt der Deutsche Orden finanziellen Rückenwind für den geplanten Neubau in der Rodacher Straße in Kronach. Positive Signale für die Therapieeinrichtung gab es bereits 2017 aus dem Bauausschuss. Dort hatten die Mitglieder das gemeindliche Einvernehmen zum Vorbescheid erteilt.
Laut Gerhard Steidl, Leiter des Therapiezentrums Haus Fischbachtal, läuft gerade die konkrete Planungsphase mit dem Architekten. Das Therapiezentrum soll auf dem circa 2500 Quadratmeter großen Areal in der Rodacher Straße gegenüber dem Neubau der Kronacher Feuerwehr entstehen.
Verschiedene Angebote
Geplant sind 24 stationäre Therapieplätze sowie sechs bis acht Appartements für ambulante Betreuung. "Es soll hier eine Kombination aus verschiedenen Modellen entstehen", sagt Steidl. Zum einen soll die Einrichtung älteren suchtkranken Männern und Frauen einen stationären Aufenthalt ermöglichen. Für aktivere Menschen käme zum anderen ein eigenes Appartment im Sinne von betreutem Wohnen infrage. "Außerdem soll ein Tagescafé entstehen, das es uns ermöglicht, die Welt in die Einrichtung zu holen und offen zu sein."
Die direkte Nähe zum Betreuungsangebot in Fischbach soll ebenfalls genutzt werden. Doch während das Haus Fischbachtal seinen Schwerpunkt auf Arbeitstherapie legt, stehen beim Projekt "Haus St. Georg" eine geregelte Tagesstruktur und Tagesgestaltung im Mittelpunkt. Mit diesem Konzept soll eine Lücke im Versorgungsangebot für suchtkranke Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf geschlossen werden.
Finanzierung muss gesichert werden
Die größte Herausforderung in der momentanen Phase ist laut Steidl, die Finanzierung des Projektes zu sichern. Neben der Unterstützung durch die Deutsche Landestiftung versuche man weitere Fördertöpfe anzuzapfen. Von der Oberfrankenstiftung liege bereits eine Zuschusszusage in Höhe von 600 000 Euro vor. Auch im Rahmen der Wohnraumförderung erhoffe man sich eine Bezuschussung. "Es gibt zudem Überlegungen, den Neubau mit besonderem Augenmerk auf Energieeffizienz zu planen", erklärt Steidl - so könne man beispielsweise über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) weitere Darlehen bekommen.