Fit und vorsichtig durch die Corona-Krise: Was man beim Joggen beachten sollte
Autor: Dominic Buckreus
Steinwiesen, Dienstag, 07. April 2020
Gerade jetzt bei schönem Wetter entschließen sich viele dazu, mit dem Joggen anzufangen. Allerdings birgt das Coronavirus gesundheitliche Risiken, und auch rechtlich gibt es einiges zu beachten. Warum sich Laufen dennoch lohnt.
Im Frühling genießen viele Menschen die Natur und wollen sich vor allem sportlich mehr betätigen - trotz oder gerade wegen Corona. Jetzt beginnt die Zeit der Jogger, Walker oder Radfahrer. Doch in der Corona-Krise stellen sich auch viele Fragen. Klar ist, alleine Sport treiben ist erlaubt. Auch zusammen mit Personen aus dem eigenen Haushalt oder dem Lebenspartner. Dabei sollte aber immer der vorgeschriebene Abstand zu den Mitmenschen eingehalten werden.
Schwieriger wird es, wenn man zu zweit mit einem Laufpartner, mit dem man nicht zusammenlebt, starten will. Auch dabei komme es laut dem Pressesprecher der Polizeiinspektion Kronach, Gerhard Anders, auf den Abstand an: "Wenn man dabei die Mindestabstände einhält, wäre es kein Problem." Es gehe vor allem darum, nicht als Gruppe laufen zu gehen und somit das Ansteckungsrisiko zu vermeiden. Dies gelte auch für andere Breitensportarten wie zum Beispiel Fahrradfahren, Walken, Wandern oder Inline-Skaten. Beanstandungen in dieser Hinsicht habe es im Zuständigkeitsbereich der Polizei Kronach bislang noch nicht gegeben, sagt Anders.
Positive Effekte
Auch Sven Schuster hält sich an die geltenden Regeln. Vor kurzem hat sich der Steinwiesener nach einer längeren Pause wieder dem Sport gewidmet und bezeichnet sich selbst als Hobbyläufer. Nachdem der frühere Fußballer einige Jahre lang nur phasenweise laufen gegangen war und dann ein Dreivierteljahr gar nicht mehr, schnürt er seine Turnschuhe seit Weihnachten dreimal wöchentlich.
"Ich fühle mich generell fitter. Seit Weihnachten hatte ich zum Beispiel keinen Schnupfen oder Ähnliches mehr. Als schönen Nebeneffekt habe ich auch mittlerweile sechs Kilo abgenommen und lerne natürlich unseren schönen Frankenwald besser kennen. Wenn man draußen in der Natur und in der Sonne ist, ist man auch viel positiver gestimmt", zählt Schuster die Vorzüge des Laufens auf.
Sport stärkt Immunsystem
Auch Experten betonen, dass Sport und Bewegung die Stimmung verbessern können - besonders in Corona-Zeiten. "Je schlechter wir uns fühlen, desto mehr profitieren wir von körperlicher Aktivität", sagte Professor Jens Kleinert vom Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln gegenüber der Deutschen Presseagentur: "Das gilt gleichermaßen für die Stimmungslage und für das körperliche Befinden."
Andreas Silbersack, Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes für die Bereiche Breitensport und Sportentwicklung, betont, dass vielfältiger Sport und regelmäßige Bewegung das Immunsystem stärkten und deshalb "gerade jetzt unverzichtbar" seien.
Der Grund, warum Schuster seit etwa drei Monaten wieder regelmäßig laufen geht, ist Jörg Deuerling. Der befreundete Ausdauerläufer trainiert für den Berlin-Marathon und überzeugte den Steinwiesener, mitzumachen. Auf einer Geburtstagsfeier bearbeitete er Schuster so lange, bis dieser endlich nachgab. "Nur damit er ruhig ist", erzählt Schuster und lacht.