Feuerwehrgerätehaus wird ab 2015 gebaut
Autor: Alexander Löffler
Kronach, Montag, 10. Juni 2013
Der Kronacher Stadtrat hat den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Kronach auf den Weg gebracht. Die ersten Arbeiten beginnen bereits im kommenden Jahr.
Einstimmig hat der Kronacher Stadtrat in seiner Sitzung am Montag beschlossen, die sechs ehemaligen KWG-Gebäude in der Rodacher Straße beziehungsweise Mittelstraße 2013 abzureißen und damit den Weg für den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses frei zu machen. 2014 soll es dann in die detaillierte Planungsphase übergehen, ehe von 2015 bis 2017 der Bau des Gerätehauses ansteht. Insgesamt sind für dieses Projekt derzeit 7,5 Millionen Euro eingeplant. Als Förderung durch den Freistaat werden 1,15 Millionen Euro erwartet.
"Es ist uns bewusst, dass es sich um die dringendste Investition im Pflichtaufgabenbereich handelt", betonte Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW), der von der größten finanziellen Kraftanstrengung der vergangenen Jahre sprach. Seit über 20 Jahren seien die Unzulänglichkeiten bei der Unterbringung bekannt.
"Wir brauchen dringend ein neues Haus", verdeutlichte Martin Panzer, Kommandant der Kronacher Feuerwehr. Die Gesundheit, der Sicherheits- und Arbeitsschutz seien unter den gegebenen Bedingungen nicht mehr gegeben. "Ich bin jedes Mal froh, wenn ein Einsatz vorbei ist und es ist nichts passiert." Die Stadt sei in der Pflicht, die Voraussetzungen für ein sicheres Arbeiten der Feuerwehrkräfte zu schaffen. Deshalb müsse so schnell wie möglich der Bau auf den Weg gebracht werden. Das bedeute Sicherheit für die Feuerwehrleute sowie für die Bevölkerung. Was den Neubau betrifft, so habe man nur die nötigsten Räume eingeplant. Panzer gab jedoch zu bedenken, dass für die Zukunft gebaut werde. Das jetzige Gerätehaus sei 40 Jahre alt und bereits zu klein. Eine vorausschauende Planung sei deshalb sinnvoll, um nicht zu klein bauen.
"Die CSU-Fraktion steht zu den Feuerwehren", betonte Markus Wich und sah dringenden Handlungsbedarf: "Ein Neubau ist unausweichlich." Dennoch sprach er sich dafür aus, die Kosten nicht aus den Augen zu verlieren. Deshalb stellte er eine Sondersitzung oder eine Klausurtagung in den Raum. Dabei soll der genaue Bedarf überprüft werden. "Wir sollten das ganz genau und sauber durchplanen."
Schulden nicht in Höhe treiben
"Wir wissen, dass wir was machen müssen. Das steht völlig außer Frage", betonte Jonas Geissler (CSU), der auch auf die Kosten einging. "Das ist eine unglaubliche Summe. Man muss schon sehen, dass es sich um genauso viel Geld handelt, wie wir damals beim KWG-Verkauf erlöst haben." Er sah es als absolut notwendig an, das Raumprogramm genau unter die Lupe zu nehmen und sprach alternative Finanzierungsmöglichkeiten an. Man müsse eine kostengünstige Variante finden, ohne den Schuldenstand um 15 Prozent wieder nach oben zu treiben.
Stefan Wicklein von der Verwaltung verdeutlichte allerdings, dass man im öffentlichen Sektor bleiben müsse, um die Zuschüsse in Höhe von 1,15 Millionen Euro zu erhalten. Zudem erhielten Kommunen derzeit einen niedrigen Zinssatz, wie ihn kein Privater bekomme. Wenn der Bau in Eigenregie durchgeführt werde, sei es zudem in Bezug auf die Klarheit der städtischen Finanzen die ehrlichste Methode.
"Wir sind eigentlich 15 Jahre zu spät dran", ging Hans-Georg Simon (FW) auf den Sicherheitsaspekt ein. Auf Grund der niedrigen Zinsen wäre es sein Wunsch gewesen, den Zeitplan zu beschleunigen.
"Die Feuerwehren sind eine Stütze der gesamten Stadt. Wir unterstützen es, eine Perspektive für die Feuerwehrkräfte zu schaffen", betonte Marina Schmitt (SPD). "Wir müssen jetzt auch mal zur Tat schreiten." Dennoch ging auch sie auf die Kosten ein. "7,5 Millionen Euro sind ein ganz schöner Batzen. So ganz überzeugt bin ich noch nicht, dass es dabei bleiben wird", verwies sie auf den Bau kleinerer Häuser, die schon Millionen Euro verschlungen hätten. "Wir müssen schauen, dass man in diesem veranschlagten Rahmen bleibt."
"Für uns ist es wichtig, ein Signal zu setzen, dass man nicht nur vorspricht, sondern auch handelt", verdeutlichte Michael Zwingmann (FW), für den ein Gerätehaus einen Teil der Schlagkraft einer Wehr ausmacht. "Wir sollten das heute auf den Weg bringen."
Dies sah auch Cilly Volk (Frauenliste) so, die sich darüber freute, dass der Neubau nun auf den Weg gebracht werde. Dennoch sprach auch sie einen sorgfältigen Umgang mit den Finanzen an: "Unsere Entscheidungen sind nachhaltig."
Dienstleister der Gesellschaft
Karl Fick (SPD) sah in den Feuerwehren Dienstleister der Gesellschaft, die immer größeren Anforderungen ausgesetzt seien. Deswegen sei es notwendig, dass die Feuerwehren sich weiterbilden. "Dafür ist eine gewisse Infrastruktur erforderlich", so Fick.
"Die Aufgaben sind immens", pflichtete ihm der Bürgermeister bei, der die gemeinsame, parteiübergreifende Erarbeitung des Themas lobte.