Feuerwehren im Dauereinsatz
Autor: Veronika Schadeck
Ludwigsstadt, Freitag, 26. Juli 2019
Zahlreiche Brände hatten diverse Feuerwehren am Donnerstag und Freitag zu löschen. Ein Feuer am Rennsteig forderte die Einsatzkräfte besonders.
Glimpflich verlief am Donnerstagabend ein Waldbrand in der Nähe der Schildwiese am Rennsteig. Aus noch unbekannter Ursache war eine Fläche mit Gras, Büschen und kleinen Bäumen in der Größe eines Fußballfeldes in Brand geraten. Alleine rund 4000 Quadratmeter Waldfläche wurde dabei zerstört. Aufgrund dessen, dass die Steinbacher Wehren zufälligerweise eine Waldbrandübung in der Nähe abgehalten haben, konnte Schlimmeres verhindert werden, so der Einsatzleiter und Kreisbrandmeister Harald Meyer.
Die Nacht zum Freitag war für den Ludwigsstädter Kommandanten Jörg Söllner und alle Kameraden diverser Wehren nur von kurzer Dauer. Bis 2 Uhr waren die Aktiven vor Ort, um Brandherde zu löschen, die Löschwasserversorgung sicherzustellen und auch, um zu kontrollieren, ob nicht an irgendeiner Stelle wieder Glutnester aufflammen.
Anstrengende Nacht
"Es war eine anstrengende Nacht", resümierte Jörg Söllner am Freitagvormittag. Dabei machte nicht alleine der Brand zu den Einsatzkräften zu schaffen, sondern vor allem auch die Hitze. "Man gelangt bei solchen Temperaturen sehr schnell an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit", betont Söllner. "Mit Ausdauersport ist da nicht viel", sagt er verschmitzt. Schnell könne es zu Kreislaufproblemen kommen. Es sei deshalb sehr wichtig, dass die Aktiven darauf achten, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Auch Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger spricht von besonderen Anforderungen, denen die Kameraden bei hohen Temperaturen in ihren kiloschweren Schutzanzügen ausgesetzt sind. Umso mehr verdiene deren ehrenamtlicher Einsatz Respekt und Anerkennung.
Zum ersten Mal kam beim Waldbrand auch die Drohne der Feuerwehr Ludwigsstadt zum Einsatz (siehe Seite 18). Jörg Söllner spricht von einer sinnvollen Anschaffung, die der Feuerwehrverein zusammen mit der Stadt vor rund einem Monat getätigt habe. Mit der Drohne habe man sich schnell einen Überblick über die Gesamtsituation verschaffen können. Dadurch konnte man den Einsatz effektiver koordinieren.
Auch Landwirte waren bei der Brandbekämpfung mit im Einsatz. Schon wenige Minuten nach der Alarmierung fuhren elf Traktoren zum Rennsteig, deren Güllefässer mit Wasser gefüllt waren. So konnte der Nachschub an Löschwasser gewährleistet werden. Insgesamt wurden über 80 000 Liter Wasser zum Rennsteig transportiert.
Es sei üblich, so Herbert Eisentraudt vom Ordnungsamt, dass bei hochsommerlichen Temperaturen, anhaltender Trockenheit und Waldbrandgefahr an die Landwirte appelliert und geschrieben wird, ihre Güllefässer mit Wasser zu füllen, um im Einsatzfall den Wassernachschub sicherzustellen. Oftmals seien die Landwirte in der Feuerwehr aktiv beziehungsweise Mitglieder. Der Kontakt sei somit vorhanden und "man bespricht vieles untereinander".