Feuerwehr fordert neues Quartier
Autor: Veronika Schadeck
Ludwigsstadt, Mittwoch, 06. November 2019
Kreisbrandmeister Harald Meyer beklagt die unzureichenden Verhältnisse im Feuerwehrhaus in Ludwigsstadt. Er bringt die Jahns-Bräu-Brache ins Gespräch.
Vieles bewegt hat sich in den vergangenen Jahren in Ludwigsstadt. Dies machte Bürgermeister Timo Ehrhardt bei der Bürgerversammlung deutlich (siehe unten stehenden Artikel). Aber es gibt noch einige Herausforderungen zu meistern. Eine davon ist das Feuerwehrgerätehaus, und das ist für den Kreisbrandmeister Harald Meyer ein Herzensanliegen, wie er in seiner Wortmeldung betonte.
Meyer sprach das Vorhaben der JAB-Immobilien an. Zusammen mit der Stadt wollen Privatinvestoren die Jahns-Bräu-Brache wiederbeleben. Entstehen sollen auf dem Areal unter anderem ein Hotel, eine Gaststätte, eine kleine Brauerei und Ausstellungsräume für das Handwerk. Der Anteil der Stadt liegt bei rund 3,7 Millionen Euro, davon erwartet die Stadt 3,2 Millionen Euro an Förderungen. Die Gelder sollen in den Rückbau der Gebäude und für die Gestaltung der öffentlichen Flächen verwendet werden.
Meyer wies darauf hin, dass sich diese Brache im "Dunstkreis" des Lebensmittelherstellers Wela befinde. Deshalb gebe es dort auch Geruchsbelästigungen. "Wenn ich als Gast diese miterleben würde, dann käme ich kein zweites Mal!" Meyer betonte die Notwendigkeit eines Hotels, stellte aber den Standort wegen der Geruchsbelästigung infrage. Man sollte darüber nachdenken, ob eine Teilfläche der Jahns-Bräu-Brache nicht als Standort für ein neues Feuerwehrhaus genutzt werden könnte.
Eine Treppe ins Leere
Wie nach der Versammlung zu erfahren war, wurde das jetzige Feuerwehrgerätehaus Anfang der 70er Jahre gebaut. Bis zum heutigen Tag ist der Bau nicht vollendet worden. Vorhanden ist eine Treppe, die ins Leere führt, das geplante Obergeschoss wurde nie vollendet, so Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger. Es fehlen Sozialräume, klagt Meyer. Der Unterrichtsraum wurde in Eigenregie gegenüber, im ehemaligen Stadtarchiv, eingerichtet. Die Stellplätze seien zu kurz und die Ausfahrt für die Fahrzeuge zu schmal. Die Kameraden kleiden sich bei Einsätzen neben den Fahrzeugen ein.
Aufgrund der beengten Verhältnisse könne man bei Anschaffungen von Fahrzeugen immer nur auf einen Hersteller zugreifen. Zwölf Jahre lang sei er Kommandant der Feuerwehr Ludwigsstadt gewesen. Damals habe er verschiedene Vorschläge zwecks Gebäude und Standort, wie beispielsweise im Bereich der Tennishalle, des Mastenlagers der ehemaligen Firma Itting, dem damaligen Bürgermeister Bayerlein und Stadtrat unterbreitet. Aber es scheiterte an den finanziellen Mitteln und am Standort. Für ihn steht fest, dass das Feuerwehrhaus ganz oben auf der Prioritätenliste stehen muss, schon wegen der Fördermöglichkeiten. "Diese gibt es sicherlich nicht ewig!"
"Es ist ein Feuerwehrhaus, das nie fertig geworden ist", meint Ranzenberger. Bis zum Jahre 2023 möchte er Kreisbrandrat bleiben. Bis dahin, so ist sein Ziel, möchte er die beiden Problemfälle Feuerwehrhaus Ludwigsstadt und Wilhelmsthal gelöst sehen. Er spricht von Gefahren und von beengten Platzverhältnissen. "Die Fahrer haben keinen ausreichenden Platz, um mit ihren Fahrzeugen zurückfahren zu können!" Seit Jahren weist die Kreisbrandinspektion bei ihrer Besichtigung auf die Gefahrenpunkte und Unzulänglichkeiten hin.
Sowohl ihm als auch Meyer ist bewusst, dass so ein Feuerwehrhaus mit enormen Kosten verbunden ist. Auch wurde in die Feuerwehren investiert, so Meyer. Aber man sollte nie vergessen, dass das Feuerwesen Aufgabe einer Kommune sei, und ein Feuerwehrhaus nicht für die Kameraden, sondern für die Bürger gebaut werde.