Festspiele sollen "jünger" werden
Autor: Maria Löffler
Kronach, Montag, 12. August 2019
Mit 14 500 Besuchern und 66 Prozent Auslastung waren die Rosenberg-Festspiele 2019 nicht so gut besucht wie im vergangenen Jahr.
Sie erfinden sich nicht generell neu, aber ein Makeover (Verschönerung, Veränderung) soll den Rosenbergfestspielen verstärkt den Draht zu jungen Menschen ermöglichen. Deshalb will man künftig mehr noch auf soziale Netzwerke wie Instagram, Facebook und Twitter setzen. Darüber hinaus soll auch der Internetauftritt der Festspiele überarbeitet werden. Am Pressegespräch im Rathaus legte Tourismuschefin Kerstin Löw jetzt die Zahlen auf den Tisch und gab bekannt, dass der Vertrag mit Regisseur Stefan Haufe um ein Jahr bis Sommer 2020 verlängert wurde.
14 500 Besucher haben die Festspiele demnach 2019 verbuchen können. Kerstin Löw: "Die Auslastung liegt in diesem Jahr bei 66 Prozent. Im Vorjahr waren es 78 Prozent." Aber sie relativiert die Zahlen mit schlagenden Argumenten: "Die Qualität ist entscheidend. Außerdem sind wir eine Freilichtbühne, also wetterabhängig." Auch dürfe man nicht immer nur die aktuellen Zahlen mit denen des Vorjahres vergleichen, meint auch Regisseur Stefan Haufe. "Unter dem Strich muss es passen."
Mehr aktuelle Themen
Mehr versprochen hatte man sich eindeutig vom "Hauptmann von Köpenick", der leider unter den Erwartungen geblieben sei. Aber auch hierfür gab es schlüssige Erklärungen: "Freilich macht uns das traurig, aber vielleicht war das Stück ja einen Tick zu preußisch für Kronach. Außerdem ist es immer etwas anderes, so etwas auf einer Freilichtbühne aufzuführen." Hinsichtlich der Stückeauswahl will Regisseur Stefan Haufe deshalb jetzt verstärkt auch Richtung Film und Fernsehen seine Netze auswerfen, um vielleicht auch aktuelle Themen aufzugreifen.
Zusätzlich gibt es Überlegungen, die Aufführungen mehr noch auf den Vormittag zu legen, denn hier sei die Auslastung immer sehr gut gewesen. Parallel laufen jetzt auch gerade die Vertragsverhandlungen mit allen Beteiligten, vor allem auch den neuen Darstellern. Ein guter Konsens sei absehbar, wurde versichert.
Verbesserungen im nächsten Jahr soll es hinsichtlich der Tribüne und der Lichtanlage geben. Arbeiten werde man unter anderem an der Dach- und Seitenkonstruktion, zählt Kerstin Löw auf. Beim Licht will man auf sogenannte "Moving heads" setzen, also auf eine bewegliche Lichttechnik aus LEDs.
"Es ist immer auch ein Etat, den man erst einmal verkaufen muss", gab Stefan Haufe hinsichtlich der Finanzierung zu bedenken. "Aber wir investieren in kulturelles Leben in Kronach. Schließlich geht es ja nicht nur darum, eine oder zwei Karten für die Festspiele zu verkaufen. Da hängen doch Übernachtungen, Einkäufe, Besuche von Museen und vieles mehr daran. Der Mehrwert ist enorm und lässt sich auch durch Zahlen belegen", ergänzt Kerstin Löw.
Ein "wunderbares Ensemble"
Dessen war sich auch Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein sicher, der noch spekulierte: "Vielleicht hat es ja die Sonne wirklich zu gut mit uns gemeint?" Er sah das Team um die Festspiele schon "auf dem Weg zum nächsten Jahr" und dankte noch einmal allen, die daran mitgewirkt hätten. Kerstin Löw meint dazu: "Es war ein wunderbares Ensemble, das seine Wäsche auch mal selbst in die Waschmaschine steckte. Völlig unkompliziert und von sehr hohem Niveau."