Druckartikel: Feldgeschworene trafen sich zur Schulung

Feldgeschworene trafen sich zur Schulung


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Ludwigsstadt, Montag, 28. Mai 2018

Beim Treffen der "Landvermesser des Nordens" wurde ein neuer Feldgeschworener vereidigt.
Die Feldgeschworenen der Stadt Ludwigsstadt mit ihren Stadtteilen nahmen an einer Fortbildung teil. Mit im Bild der Ehrenvorsitzende der Feldgeschworenenvereinigung Landkreis Kronach, Willi Rentsch (Fünfter von rechts), Bürgermeister Timo Ehrhardt (Achter von rechts) und der Leiter des ADBV Kronach, Vermessungsoberrat Fritz Pohl (Neunter von rechts) zugleich Kursleiter.  Foto: Karl-Heinz Hofmann


Die "Landvermesser des Nordens" unterziehen sich mit dem Leiter der Außenstelle Kronach des Amtes für Digital Breitband und Vermessung (ADBV), Fritz Pohl, einer Schulung. Dabei wurde der lehrreiche aber auch teils trockene Stoff zur Bildung der Feldgeschworenen durch Anekdoten und durch eine Filmvorführung bereichert. Interessant ist die Materie um das Siebenergeheimnis ohnehin. Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) begrüßte die Feldgeschworenen und bedankte sich für die Ausübung eines verantwortungsvollen Ehrenamtes. Dabei betonte das Stadtoberhaupt, dass Feldgeschworene in Bayern im ältesten kommunalen Ehrenamt stünden und Partner der Bayerischen Vermessungsverwaltung seien. Durch die Ausübung im Ehrenamt ersparen sie den Bürgern Kosten.

Sogleich freute sich Ehrhardt auch, zu Beginn der Veranstaltung einen neuen Feldgeschworenen, Martin Rentsch aus Lauenhain, vereidigen zu können. Er wies auf die Verschwiegenheitspflicht und Bewahrung des Siebenergeheimnisses durch die Eidesform auf Lebenszeit hin. Der Bürgermeister regte auch an, solche Fortbildungen in praktischer Form im Außendienst durchzuführen. Gerade hierüber konnte der älteste anwesende "Grenzvermesser" der Stadt Ludwigsstadt, der 83- jährige "Tui" (Reinhard) Schmitt etliche Anekdoten erzählen. Er war schon dabei, als man in den 1960er Jahren an der DDR-Grenze Vermessungen vornehmen musste und ihm dabei Volksarmee mit Maschinenpistole gegenüberstand. Er war damals zugegen als Stacheldraht und Minenfeld als Grenze aufgebaut wurden und ebenso als nach der Wiedervereinigung 1990 der Abbau der Anlagen erfolgte und auch hier die Feldgeschworenen gefragt waren.

Fritz Pohl entbot die Grüße vom Vorsitzenden der Feldgeschworenenvereinigung im Landkreis Kronach, Baptist Vetter, und freute sich, zahlreiche Siebener aus dem Trogenbach-Loquitz- und Taugwitztal sowie von den Höhen aus den Gemarkungen Lauenstein, Lauenhain und Steinbach an der Haide, begrüßen zu können. Ein besonders herzliches Willkommen sprach er dem Ehrenvorsitzenden und Mitbegründer der Feldgeschworenenvereinigung im Landkreis Kronach, Willi Rentsch, aus. In dieser Schulung ging Pohl für die neuen Feldgeschworenen auf allgemeine Aufgaben ein, die für ältere Semester eine Auffrischung alten Wissens bedeuteten. Besonderes Augenmerk müssen die Siebener auf die Führung eines ordentlichen Protokolls legen, das an das Vermessungsamt weitergegeben wird. Zu ihren wichtigsten Aufgaben zähle die Zusammenarbeit mit den Vermessungsbeamten, die Sicherung und Auswechslung von Grenzzeichen und die Mithilfe bei Beschaffung und Transport von Abmarkungsgerät und Material.


Großes Interesse

Die rege Diskussion während des Kurses zeigte das große Interesse der über 20 Teilnehmer an ihrem Ehrenamt und dessen korrekte und gewissenhafte Ausübung. Pohl ging abschließend auch auf das Siebenergeheimnis ein. Die Feldgeschworenen können die Grenzsteine mit geheimen Zeichen unterlegen (Siebenergeheimnis). Beim Einbringen und Untersuchen der geheimen Zeichen sollen außer den Feldgeschworenen keine anderen Personen zugegen sein.