Fast fünf Jahre für ein Kunstwerk
Autor: Michael Wunder
Kronach, Sonntag, 26. August 2018
Der Münchner Peter Rutzmoser gibt Nietzsches Hauptwerk "Also sprach Zarathustra" auf 444 Bildtafeln wieder und zeigt diese nun beim Kunstverein Kronach.
Kunst, die auf den ersten Blick manchmal recht einfach sein kann, hat meist tiefere Hintergründe und ist deshalb auch sehr zeitaufwendig. Der Kronacher Kunstverein (KKV) bietet den Freunden der Kunst mit der Ausstellung "Also sprach Zarathustra" von Peter Rutzmoser ein besonderes Highlight. In 444 Bildtafeln gibt er die philosophischen Texte von Friedrich Nietzsches Hauptwerk wieder.
Bei der Vernissage am Freitag meinte der Künstler, der mit vielen Münchner Gästen nach Kronach gekommen war, dass er fasziniert war, wie Nietzsche von seiner Sichtweise auf die Welt über unser Leben nachzudenken wusste. Die drei Worte "Also sprach Zarathustra" weckten die magische Aufmerksamkeit des Künstlers. Die drei kleinen Worte wurden größer und zogen Rutzmoser in ein Experiment hinein, dessen Tragweite ihm für die nächsten Lebensjahre nicht bewusst war.
Trotz anfänglicher "Rückschläge" konnte er nicht vom Werk lassen und er setzte auf eine größere Schrift und einer anderen Form von Buchstaben. Schnell wurden aus einer Arbeit, die ursprünglich drei bis vier Wochen dauern sollte, knapp fünf Jahre. "Dieser Nietzsche hat mir schon viel Arbeit gemacht", sagte der 84-jährige Künstler Peter Rutzmoser bei der Ausstellungseröffnung.
Drei Tage für den Aufbau
Der Vorsitzende des KKV Karol J. Hurec ergründete und analysierte die Bestandteile der 444 Tafeln, wovon einige in drei Säulen ausgestellt wurden. Für die große Anzahl der Tafeln - die auch einer großen Kunsthalle würdig sind - benötigte man in der Galerie in Kronach drei Tage zum Aufbau.