Druckartikel: Experten bewerten die Fußballer

Experten bewerten die Fußballer


Autor: Michael Wunder

Kronach, Sonntag, 22. Juni 2014

Vor dem zweiten WM-Spiel der Deutschen diskutierten regionale Fußballexperten beim WM-Talk des Fränkischen Tags über die Leistungen und Chancen der Deutschen. Und jeder gab einen Tipp ab, wer Weltmeister wird.
Michael Hofmann, Kristian Böhnlein, Florian Ascherl, Dieter Kurth, Egon Grünbeck und Hartmut Neubauer (v. l.) diskutieren mit Jochen Kauper (3. v. r.) über die Fußball-WM. Fotos: Michael Wunder


Es ist noch eine Stunde bis zum Beginn der Partie Deutschland gegen Ghana. Und trotzdem ist die Kühnlenzpassage schon gut gefüllt.
Denn beim FT-WM-Talk sprachen vor dem Spiel lokale Fußballexperten über die Verfassung und die Chancen der deutschen Mannschaft: Michael Hofmann (ehemaliger 1860-München-Torhüter), Dieter Kurth (Trainer der SpVgg Bayreuth), Florian Ascherl (Spieler in Bayreuth), Kristian Böhnlein (Neuzugang in Bayreuth), Hartmut Neubauer (FT-Sportredakteur) und Egon Grünbeck (Spielgruppenleiter) diskutierten mit dem ARD-Sportschau-Mitarbeiter Jochen Kauper.

Hartmut Neubauer, er spielte selbst bis Ende der 80er Jahre in seinem Heimatverein FC Hirschfeld, war vom starken Auftritt der deutschen Mannschaft im ersten Spiel doch etwas überrascht. Mehr aber noch von den Portugiesen, welche eine sehr schwache Leistung geboten haben. "Über lange Zeit hatte man gegen zehn Mann ein leichtes Spiel", meinte er.


Nicht überrascht haben ihn bisher die südamerikanischen Mannschaften. "Die haben bei heimischen Turnieren schon immer eine gute Rolle gespielt und sind auch das Klima gewohnt", meinte Neubauer.
Neben Spanien und England wird auch Italien die Vorrunde nicht überstehen, glaubt der FT-Sportredakteur. Sein Favorit auf den Titel ist die Mannschaft aus Brasilien.

Dieter Kurth gehört als ehemaliger DDR-Oberliga-Spieler zu den profiliertesten Trainern der Region und sah in der Taktik von Joachim Löw den Grund für den großartigen Auftaktsieg. "Die Taktik vom Trainer ist voll aufgegangen, die 4er Kette war die Basis für den Erfolg", lobte er den Trainer der Deutschen Nationalmannschaft. Wenn es für eine europäische Mannschaft zur Weltmeister reichen sollte, werde es Belgien, ansonsten Uruguay.

Drei tippen auf Deutschland

Michael Hofmann, er stand über viele Jahre für den TSV 1860 München zwischen den Pfosten, meinte, dass die Trainer eine entscheidende Rolle spielen. "Es ist schwierig 25 Spieler über den langen Zeitraum bei Laune zu halten und diese zu motivieren sowie die Vorgaben in den Spielen umzusetzten". Mit dem bisherigen "Superstar" Thomas Müller verbindet ihn die Leidenschaft für den Pferdesport. "Er ist derzeit gut drauf und wird noch für weitere Überraschungen sorgen", zeigte sich Hofmann zuversichtlich. "Ich bin immer positiv eingestellt und setze auf Deutschland als neuen Weltmeister", erklärte er. Ansonsten sähe er gerne Costa Rica als Sieger im Finale.

Kristian Böhnlein, war von der C-Jugend bis zur U23 beim Hamburger SV und wird künftig für die SpVgg Bayreuth auflaufen. Auch er sieht wegen der Hitze die südamerikanischen Teams im Vorteil, hofft aber auf Deutschland als Weltmeister, ansonsten wäre Argentinien mal wieder dran, meint Böhnlein.
Für Florian Ascherl, der bereits im vergangenen Jahr nach Bayreuth wechselte und dort mit der Mannschaft den Aufstiege in die Regionalliga schaffte, haben die Trainer wegen der Taktik und des Spielsystems eine entscheidende Rolle. "Ich hoffe natürlich auf Deutschland als Weltmeister, ansonsten steht Chile bei mir ganz oben auf der Liste", so Ascherl.

Der ehemalige Bezirksoberligaspieler und jetzige Spielgruppenleiter Egon Grünbeck erklärte, Portugal könne nicht die Richtschnur für die weiteren Spiele der Deutschen Mannschaft sein. Er sei gespannt, wie sich die Löw-Truppe im Laufe des Turniers weiter präsentiert. "Entscheidend wird auch sein, nicht in Rückstand zu geraden", so Grünbeck. Er tippt wie Hartmut Neubauer auf Brasilien als neuen Weltmeister.