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Eva Geiger glänzt mit der 1,1


Autor: Heike Schülein

Kronach, Freitag, 26. Juni 2015

Im Frankenwald-Gymnasium wurden 118 Abiturienten verabschiedet. 27 Schüler hatten eine Eins vor dem Komma, davon elf einen Notendurchschnitt bis 1,5.
Glückwunsch für die Jahrgangsbesten: Stellvertretender Landrat Gerhard Wunder (links), Schulleiter Dr. Klaus Morsch (hinten links) und Oberstufenkoordinator Wilhelm Geuther (hinten rechts) freuen sich mit den besten Absolventen.


Die Absolventen erhielten aus Händen des Schulleiters Klaus Morsch, Oberstufenkoordinator Wilhelm Geuther, des Fördervereins-Vorsitzenden Gerhard Müller sowie der Elternbeirats-Vorsitzenden Tanja Mitter ihre Abiturzeugnisse.

Stellvertretend für alle Abiturienten zeichnete stellvertretender Landrat Gerhard Wunder die Jahrgangsbesten mit einem Notendurchschnitt bis 1,5 aus und bedachte sie mit einem heimatkundlichen Jahrbuch.

Die Traumnote 1,1 erreichte Eva Geiger. Die Theisen orterin möchte Medizin studieren. Ihr "Plan B" ist ein Psychologie-Studium, falls es mit einem - nur schwer zu ergatternden - Medizin-Studienplatz nicht gleich klappen sollte. Dieser Berufswunsch sei erst in den letzten Jahren gereift. "Eigentlich wollte ich noch bis zum Ende der zehnten Klasse Grundschullehrerin werden", verrät sie.



Obwohl die Einser-Abiturientin bereits in der Vergangenheit mit sehr guten Schulnoten geglänzt hatte, kam das tolle Ergebnis für sie doch überraschend. "Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut wird", sagt sie bescheiden.
Die Prüfungen selbst bezeichnete sie als "machbar".

Aber natürlich musste man schon viel lernen. Ihr sei zugutegekommen, dass sie gut vorzensiert gewesen sei. "Die erste Prüfung war Deutsch. Das war in meinen Augen auch die spannendste, weil man gar nicht gewusst hat, was einen erwartet", räumt sie ein.

Mathe war schwierig

Mathematik empfand sie als schwierigste Prüfung, für Physik habe man am meisten lernen müssen. Hier sei der Stoff extrem viel gewesen. Am aufregendsten seien für sie die mündlichen Prüfungen in Englisch und Religion gewesen. Beide zählten zu ihren Lieblingsfächern.

Wie sie einräumt, werde sie ihre Mitschüler und die Schule schon vermissen. Viele, die nicht in der Nähe wohnten, habe man halt nur in der Schule getroffen. Sie wollten aber in Kontakt bleiben. Ihre schulfreie Zeit habe sie erst einmal richtig genossen und sich erholt, jetzt aber werde es ihr zuhause schon fast etwas langweilig. Auch daher sei bei ihr die Freude auf den neuen Lebensabschnitt groß - genauso wie über das tolle Ergebnis.

Nach einem ökumenischen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche hatten sich zur Abiturfeier in der Dreifachturnhalle viele Angehörige und Freunde der Entlassschüler eingefunden.

Stellvertretender Schulleiter Alf Merkel freute sich über den Rekord-Jahrgang mit 118 Absolventen - so viele wie noch nie. Er zollte ihnen größten Respekt für die eigenverantwortliche, arbeitsintensive Vorbereitung der Abiturfeier.

Elternbeirats-Vorsitzende Tanja Mitter ging auf die vielen widrigen Bedingungen ein - sprich das Containerdorf, die dieser Abitur-Jahrgang habe meistern müssen. Umso stolzer könnten sie nun auf ihre Leistungen sein.

Der Vorsitzende Gerhard Müller gab einen Einblick in die vielfältigen Aktiviäten der "Freunde des Frankenwald-Gymnasiums". Hierzu zähle auch, dass man den jungen Leuten, wenn sie später in der Ferne arbeiteten oder studierten, Jobangebote aus ihrer Heimat mitteile.

Grundstock für alle Berufswege

Die Glückwünsche des Landkreises übermittelte stellvertretender Landrat Gerhard Wunder. "Wir bieten Perspektiven für junge Menschen", zeigte er sich sicher. Das Abitur sei der Grundstock für alle Berufswege. "Es ist an euch, euer Schicksal selbst in die Hand zu nehmen", gab er den Absolventen mit auf den Weg.

In seiner sehr humorvollen Abschiedsrede dankte der Abiturient David Gödel allen Verantwortlichen am FWG, die die Absolventen während ihrer Schullaufbahn begleitet hatten. An diesem Tag zögen viele Ereignisse und Erinnerungen, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hätten, vorbei.

Gerne erinnere er sich daran zurück, wie damals im September 2007 151 Fünftklässler ihren Triumphzug am Gymnasium begonnen hätten. Nun feierten 118, davon 14 Paare, ihr Abitur - eine Anzahl, die so schnell sicherlich nicht getoppt werde.

Anspruchsvoller Bildungsweg

Schulleiter Klaus Morsch zollte den Abiturienten großen Respekt. "Das Bayerische Abitur ist auf dem gesamten Globus das am höchsten Angesehene", erklärte er. Sie alle könnten sehr stolz sein, diesen anspruchsvollen Bildungsweg gemeistert zu haben. Besonders würdigte er ihr enormes ehrenamtliche Engagement - und das trotz G 8 und Bayern-Abi.

Das Abitur verglich er mit einem bestandenen Führerschein. Die jungen Leute könnten nun losfahren, ihr Wissen und ihre Bildung seien "super". Gerne habe die Schulfamilie in den letzten acht Jahren für das "begleitende Fahren" gesorgt. "Ich hoffe, dass ihr so stark gemacht worden seid, um mit eurer neuen Freiheit vernünftig umgehen zu können", meinte er. Er gab ihnen mit auf den Weg, andere zu unterstützen. Gleichzeitig wünschte er ihnen in schweren Situationen Menschen an ihrer Seite.

Das sind die Besten

Die Jahrgangsbesten sind (bis Notendurchschnitt 1,5): Eva Geiger, Jakob Bandorf, Johannes Hermann, Sophia Sünkel, Jana Beierlorzer, Fabienne Heinritz, Maike Schelhorn, Bastian Schneider, Veronika Lurz, Nadja Büttner, Anne-Sophie Thiele.

M usikalisch umrahmt wurde die Feierstunde vom Chor, der Big Band sowie dem Chor der Abiturienten. Dem offiziellen Teil folgte ein Festabend ebenfalls in der Dreifachturnhalle.