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Enduro-Rennen in Friesen: Polizei geht weiter von Unfall aus


Autor: Marian Hamacher

Dörfles, Freitag, 08. Juli 2016

Auch drei Wochen nach dem tödlichen Unfall sind noch immer nicht alle Fragen geklärt. Es scheint sich aber eine Ursache abzuzeichnen.
Der Übungsplatz bei Friesen aus der Luft gesehen. Im Hintergrund rechts Dörfles und Kronach. Foto: Heinrich Weiß


Der Schock ist noch immer präsent. Fast drei Wochen ist es inzwischen her, dass ein 46-Jähriger aus dem Großraum Erfurt bei einem Enduro-Rennen auf dem Gelände des AC Kronach (ACK) in Friesen von der Strecke abkam und verstarb. Die Frage, die sich viele stellten: warum? Denn als gefährlich wurde der Streckenabschnitt weder vom Verein noch vom Veranstalter oder der Polizei eingestuft. "Die Streckenführung ist eigentlich offensichtlich", sagte etwa der ACK-Vorsitzende Michael Scholz in einer ersten Reaktion. Es handele sich schließlich um eine "normale Hangwiese mit Schleifen".

Eine alles klärende Antwort steht noch immer aus, da zu den Ergebnissen der Obduktion aus Gründen des Persönlichkeitsrechts keine Auskünfte erteilt werden dürfen. Dem Vernehmen nach wird jedoch davon ausgegangen, dass ein Herzinfarkt Grund für den Unfall war. Tödlich waren aber wohl auch die dabei erlittenen Verletzungen. "Die Unfallursache ist noch nicht geklärt", teilt Jürgen Stadter, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Oberfranken auf FT-Anfrage mit. "Wir gehen aber nach wie vor von einem Unglücksgeschehen aus." Die Ermittlungen dauern nach Polizeiangaben weiter an, auch das Gutachten steht noch aus.


Spendenkonto eingerichtet

Was genau war passiert? Beim "Echt EnduroCup", einer Rennserie, die in Franken und Thüringen ausgetragen wird, kam der 46-Jährige am 18. Juni im zweiten von insgesamt drei geplanten Läufen in einer engen Rechtskurve von der Strecke ab und prallte mit seiner Maschine gegen zwei Bäume. Dabei zog er sich offenbar schwerste Verletzungen im Oberkörperbereich zu (wir berichteten).

Neben dem AC Kronach, der die Strecke zur Verfügung stellte, wartet auch der offizielle Veranstalter des Rennens, "Echt E.V.", auf offizielle Informationen zur Ursache. "Wir haben zwar ein Aktenzeichen bekommen, aber noch steht nichts fest", erklärt Stefan Dietzer von "Echt E.V." In einer ersten Stellungnahme erklärte der Veranstalter vier Tage nach dem Unfall auf seiner Homepage, dass die Situation für alle nur schwer zu begreifen sei. Außerdem benötige es Zeit, um sich zu finden. "Es geht in diesen Momenten nicht einfach spurlos an allen vorbei. Und das Leben in dem gleichen Tempo weiter", heißt es in der Erklärung. Mit der Familie stehe man in Kontakt.

Die Nenngelder des Laufes, der am 19. Juni stattfand sowie eine "Aufstockung durch die Organisationsgemeinschaft", sollen den Hinterbliebenen zur Verfügung gestellt werden. "Außerdem werden wir noch ein Spendenkonto einrichten", sagt Dietzer. Der Schock ist noch immer präsent - und längst nicht alle Fragen geklärt.