Endspurt für die Wilhelmsthaler Kinderkrippe
Autor: Marco Meißner
Steinberg, Freitag, 27. März 2015
Der Gemeinderat Wilhelmsthal beschloss sein finanzielles Zahlenwerk für 2015. Der Krippenanbau an den Kindergarten schlägt dabei mit einer Restzahlung von 330 000 Euro zu Buche.
Etwa 20 Minuten dauerten der Vortrag von Kämmerer Mario Kotschenreuther und die anschließende, nichtöffentliche Besprechung des Stellenplans. Circa 20 Sekunden später war der Haushalt 2015 vom Gremium ohne auch nur eine Rückfrage oder kritische Anmerkung einstimmig durchgewunken. Die intensive Vorarbeit hat sich rentiert.
Das Gesamtvolumen des Haushalt beträgt rund 7,53 Millionen Euro und damit etwa 540 000 Euro weniger als im Vorjahr. 2,53 Millionen Euro entfallen auf den Vermögenshaushalt bei dem es um die Investitionen der Gemeinde geht. Neben dem DSL-Ausbau (400 000 Euro, 90 Prozent Förderung) spielt in dieser Kategorie die Kinderkrippe Wilhelmsthal eine besondere Rolle. Mit einer 330 000-Euro-Restzahlung, "bisher ohne Beteiligung der katholischen Kirchenstiftung", wurde der Aufwand für den Anbau an den Kindergarten von Kotschenreuther beziffert. Auf Anfrage von Petra Öhring (CSU) erklärte Bürgermeisterin Susanne Grebner (SPD), dass die Krippe im Juni fertig sein soll.
Laut Kotschenreuther betrug der Schuldenstand der Gemeinde zum Jahresende 2014 rund 4,64 Millionen Euro (pro Kopf 1226 Euro). Durch eine Nettoneuverschuldung in Höhe von etwa 237 000 Euro wird diese Summe heuer auf 4,88 Millionen Euro (1288 Euro) steigen. Für den gleichen Zeitraum wird ein Einwohnerrückgang von 3813 auf 3789 zu Grunde gelegt.
Kosten der Schule
Rückblickend wurde auch die Kostenentwicklung beim Schulhaus aufgeschlüsselt, wobei die Gemeinde rund 25 000 Euro Eigenanteil (insgesamt 1,03 Millionen Euro) bei 3,74 Millionen Euro Gesamtkosten einsparen konnte.
Susanne Grebner sprach angesichts des Zahlenwerks von einer sehr guten Arbeit. "Das ist ein Haushalt, der sich sehen lassen kann", meinte die Bürgermeisterin. Wenn die Gemeinde die darin genannten Vorhaben umsetze, sei sie auf einem guten Weg und gebe ein positives Signal nach außen. Entscheidend sei dabei weiterhin der Zusammenhalt im Gremium und in der Bürgerschaft. "Wir müssen das Kirchturmdenken weglassen und eben zuerst das Wichtigste machen", stellte sie fest.
Das Zehn-Punkte-Programm im Rahmen der Haushaltskonsolidierung wurde von der Gemeinde ebenfalls fortgeschrieben, um möglichst wieder in den Genuss einer Stabilisierungshilfe (Vorjahr 400 000 Euro) zu kommen. Ein entsprechender Antrag wird gestellt.
Irgendwann sind die Einsparmöglichkeiten ausgereizt
Der Kämmerer stellte fest, dass die Gemeinde ihr Konsolidierungsziel erreicht habe. Allerdings sei das gute Ergebnis unter anderem zu Lasten des Straßenunterhalts gegangen. Dies griff Bürgermeisterin Grebner auf. Sie stellte klar, dass Konsolidierung nicht bedeuten könne, über eine lange Zeit den Gürtel Jahr für Jahr immer enger zu schnallen. "Man kann nicht grenzenlos konsolidieren." Vielmehr sei ein solcher Prozess wie eine zyklische Wellenbewegung. "Es gibt Jahre, da kann ich konsolidieren, aber auch Jahre, da muss ich investieren." Darum hat der Kämmerer dem Antrag auf Stabilisierungshilfen auch eine Übersicht über den Investitionsstau in der Gemeinde beigefügt. Die Kosten für die darin enthaltenen Projekte belaufen sich auf 18,3 Millionen Euro. Der Anteil der Gemeinde daran beträgt 6,9 Millionen Euro. Angesichts dessen betonte die Bürgermeisterin: "Irgendwann ist man an dem Punkt, an dem man nicht mehr viel konsolidieren kann."