Ende des Wasserstreits mit Teuschnitz in Sicht
Autor: Veronika Schadeck
Teuschnitz, Mittwoch, 26. Februar 2020
In der jahrelangen Auseinandersetzung um die Kosten für die Sanierung von Leitungen gibt es laut FWG-Vorsitzendem Jürgen Baumgärtner einen Durchbruch.
Ist es nun Zufall oder nicht? Seit Jahren streiten sich die Stadt Teuschnitz und der Wasserzweckverband Frankenwaldgruppe (FWG) über die Kosten der Wasserleitungssanierungen in den Ortsteilen Haßlach und Rappoltengrün. Nun, drei Wochen vor den Kommunalwahlen, gelang ein Durchbruch. Am Freitagabend wird im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung der Freien Wähler Teuschnitz der Vorsitzende der FWG, Jürgen Baumgärtner, über das Thema Wasser und den Kurs der FWG berichten. Die Veranstaltung findet um 19 Uhr im Schützenhaus in Haßlach statt.
Wie Jürgen Baumgärtner vorab erläuterte, habe ein konstruktives Gespräch mit dem CSU-Vorsitzenden Stefan Raab stattgefunden. Er sei erleichtert, dass von Teuschnitzer Seite nun ein Gegenvorschlag zur Sanierung der Wasserleitungen gemacht worden sei. Es soll nun ein "Rauskauf" der Teuschnitzer aus der Frankenwaldgruppe geprüft werden. Diese Aufgabe soll ein Büro übernehmen. Er begrüße es, dass somit ein Durchbruch beim Thema Wasserversorgung erzielt wurde und eine Lösung in Sicht sei.
Wenn die Teuschnitzer sich für einen "Rauskauf" aus der FWG entscheiden, dann habe er nichts dagegen einzuwenden. Voraussetzung sei allerdings, dass ein möglicher Austritt der Teuschnitzer aus der FWG mit keinerlei Nachteilen für die Gemeinden und Haushalte, die ihr Wasser von der FWG beziehen, verbunden ist.
Die Ängste der Bürger
"Das Wasser ist ein heikles Thema", so der Bürgermeisterkandidat der Freien Wähler, Frank Jakob. Und er fragt, warum man sich nicht eher aufeinander zu bewegt habe. Er habe zwar einige Informationen aus der Zeitung gelesen, aber bei ihm stünden zu viele Fragen offen. Bisher hatte er kein Stadtratsmandat inne und sei somit nicht bei der Auseinandersetzung von Stadt und FWG involviert gewesen. Er habe in den letzten Wochen festgestellt, dass das Wasser die Leute bewegt. Teilweise hätten die Bürger in den beiden betroffenen Stadtteilen Haßlach und Rappoltengrün die Befürchtung, hohe Summen neben den bereits hohen Wasserpreisen in Leitungen investieren zu müssen. "Ich habe gemerkt, da besteht noch viel Unsicherheit!"
Deshalb habe er auch den Vorsitzenden gebeten, vor Ort einen aktuellen Sachstand zu geben. "Mir geht es um verlässliche Informationen und um Zahlen!" Danach könne man über den weiteren Weg diskutieren. Aber die Sache mit dem Wasser müsse nun in einem angemessenen Zeitraum ein Ende finden. Lobende Worte findet er auch gegenüber dem Vorsitzenden der FWG. Baumgärtner habe mit der Anerkennung der FWG als Härtefall vieles erreicht.
"Wir haben nicht gedacht, dass das Thema Wasser für die Bürger so ein Anliegen ist", räumt der Teuschnitzer CSU-Vorsitzende und Stadtrat Stefan Raab ein. "In den letzten Monaten ist das Wasserthema etwas eingeschlafen", gibt er zu. Bei einer Wahlveranstaltung in Haßlach seien sie eines Besseren belehrt worden. Die Diskussion um das Wasser stand deutlich im Vordergrund.
Klarheit ist gefordert
Klar sei geworden: "Wir müssen nun handeln, die Bürger wollen Klarheit!" Er spricht von einer schwierigen Situation, denn die Teuschnitzer zahlen unterschiedliche Wasserpreise. Die Kernstadt und Wickendorf werden von der FWO versorgt, Haßlach und Rappoltengrün von der FWG. Raab rechnet mit rund 5000 Euro an Kosten für das Ingenieurbüro. Nach Absprache mit dem Vorsitzenden werden sowohl die Stadt als auch die FWG jeweils 50 Prozent übernehmen.