Elf neue Wohnungen im "Hotel Sonne"
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Kronach, Donnerstag, 20. Sept. 2018
Über mehrere Anträge zur Schaffung von Wohnraum freute sich der Bauausschuss der Kronach. Grünes Licht gibt es aber nicht um jeden Preis.
Erfreulich und positiv für die Stadtentwicklung sehen Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU) und die Mitglieder des Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschusses eine Vielzahl an Anträgen für Wohnungsaus- und neubau. In der Sitzung am Mittwoch hatte sich das Gremium mit mehreren Bauanträgen aber auch Anträgen auf Vorbescheid zu befassen.
Um elf neue Wohneinheiten im Stadtgebiet ging es beim Antrag auf Umnutzung des "Hotels Sonne" zu Wohnungen und einer Praxis für Physiotherapie im Erdgeschoss. Weil sich am äußeren Erscheinungsbild des Einzelbaudenkmals im Ensemblebereich der Altstadt keine sichtbaren Veränderungen ergeben, gab es keine Einwände und das gemeindliche Einvernehmen wurde einstimmig erteilt.
Tino Vetter (FW) und Thilo Moosmann (SPD) fanden es eine hervorragende Sache, dass die Außenfassade unverändert bleibe und dass man auch 29 Parkplätze nachweisen kann. Angela Degen-Madaus freute sich außerordentlich, dass wieder ein Leerstand mit Leben erfüllt wird. Es sei doch sehr traurig gewesen, als das von großer Vergangenheit geprägte Hotel geschlossen wurde, nun kehre Leben in dieses Nostalgiegebäude zurück.
"Wohnungen ja, aber nicht um jeden Preis", brachte es Wolfgang Hümmer (CSU) auf den Punkt, warum man trotzdem über so manchen Antrag länger diskutiert und auch Änderungen der vorliegenden Baupläne wünscht. Natürlich sei man froh über jeden Bauantrag oder Voranfrage zur Schaffung von Wohnraum in Kronach, aber schließlich müsse man auch das Stadtbild und besonders das Altstadtensemble im Blickfeld behalten. Das heißt, man könne nicht jede architektonische Variante und schöne Idee akzeptieren. Deshalb muss Stadtplaner Daniel Gerber auch immer wieder darauf hinweisen, dass es eben Satzungen und Bebauungspläne gibt, die möglichst einzuhalten sind.
Dazu kommt erschwerend in der Drei-Flüsse-Stadt hinzu, dass man oft auf Hochwassergebiete (HQ 100) trifft, worauf die Stadt hinweisen muss. So auch im Fall eines Antrags auf Vorbescheid für den Neubau einer Wohnanlage mit zehn Wohnungen und Tiefgarage in der Schwedenstraße. Es sei zwar zu begrüßen, wenn anstelle des ehemaligen Autohauses und späteren Fahrradgeschäftes neuer Wohnraum entstehe und dies ohne zusätzliche Bodenversiegelung. Stadtplaner Gerber legte dazu dar, dass zwar durch den Neubau ein Gebäude ersetzt werde, das sich durch seinen reinen Zweckbau-Charakter kaum in das bauliche Umfeld einfügt und über seine gesamte bisherige Bestandsdauer eher als Fremdkörper im Altstadtensemble wirkte. Allerdings werde auch der Vorentwurf für den Neubau nur in Ansätzen dem Einfügegebot gerecht, weshalb Gerber dem Gremium verschiedene Änderungsvorschläge vorlegte.
Abgesehen von der HQ-100-Problematik wird eine zum Straßen- und Fußwegniveau tiefer liegende offene Kfz-Parkebene sehr kritisch gesehen, so Gerber. Außerdem dürfe die maximale Gebäudehöhe die des benachbarten Kino-Gebäudes nicht überschreiten, um nur einige Anregungen zu nennen.
Tino Vetter (FW), Wolfgang Hümmer (CSU), Hans Simon (SPD) sowie Angela Degen-Madaus (FL) begrüßten im Prinzip die positive Entwicklung hin zur Wohnraumschaffung. Allerdings sei schon noch Gesprächsbedarf beziehungsweise Handlungsbedarf bezüglich Planungsänderungen. Wie Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann sahen die Räte die Entwicklung positiv.