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Einwohnerzahl von Wallenfels schrumpft weiter


Autor: Michael Wunder

Wallenfels, Sonntag, 07. Dezember 2014

Die Stadt Wallenfels steht vor großen Herausforderungen. Man muss sich dem demografischen Wandel stellen; allein im vergangenen Jahr hatte man einen Überschuss an Sterbefällen und Wegzügen gegenüber den Geburten und Zuzügen von 49 Personen.
Bürgermeister Jens Korn. Foto: Alexander Löffler


Dieser Trend zieht sich schon über Jahre hin, wie in der Bürgerversammlung aufgezeigt wurde. So hat Wallenfels seit dem Jahr 2000 mehr als 350 Bürger verloren. "In den vergangenen 23 Jahren waren es sogar mehr als 650 Einwohner", sagte Bürgermeister Jens Korn (CSU).

Außerdem wird die Finanzsituation seiner Auskunft nach immer schwieriger. Die "Fixkosten" müssen von immer weniger Einwohnern getragen werden. "Unsere Infrastruktur ist auf 4000 Einwohner, welche wir Anfang der 70er Jahre hatten, ausgelegt", stellte Korn fest.

Der Schuldenstand konnte dank der Stabilisierungshilfe des Freistaats im vergangenen Jahr zwar um 500 000 Euro zurückgefahren werden, er liegt aber mit 6,8 Millionen Euro immer noch weit über dem Landkreis- und dem Landesdurchschnitt. Das Konsolidierungsprogramm sieht vor, dass die Kommunen ihre Einnahmemöglichkeiten zunächst ausschöpfen. Deshalb muss das "Pflichtprogramm" auch auf die Bürger umgelegt werden, wie Korn erklärte.


Rückgang soll gestoppt werden

Ziel ist es, den Bevölkerungsrückgang zu stoppen und die Infrastruktur entsprechend anzupassen. Wie der Bürgermeister ausführte, muss trotz aller Sparmaßnahmen ein Kürprogramm möglich sein. Es gilt die Stadtsanierung voranzutreiben, die Flößerei zu stärken und die alte Turnhalle wieder herzurichten. Gleichzeitig muss die Stadt für die Feuerwehr ein neues Gerätehaus anschaffen. "Die Verhältnisse der Wehr entsprechen seit langem nicht mehr den Anforderungen, deshalb ist in den kommenden Jahren Handeln angesagt", meinte das Stadtoberhaupt.

Zunächst will man aber die große Zielvorgabe des Stadtrats erfüllen. Bereits im kommenden Jahr soll hinsichtlich der Stadtsanierung ein deutliches Zeichen gesetzt werden. Konkret soll das Kirchenumfeld angegangen und die Ortsmitte (Marktplatz) umgestaltet werden. Dafür werde der Stadtrat nach langjähriger Vorarbeit in der ersten Sitzung im neuen Jahr grünes Licht geben, ist der Bürgermeister zuversichtlich.


Bürger melden sich zu Wort

Bereits im Vorfeld hatte Rosi Hentschel schriftlich zu drei Themen um eine Stellungnahme gebeten. So sollen die Fugen des Pflasterbelags an der Einfahrt zur Kellerstraße gefüllt werden. Weiterhin forderte die Bürgerin eine Reinigung des Mühlgrabens und die Beseitigung des asiatischen Schlingknöterichs. Der Geschäftsleiter der Stadt Wallenfels, Frank Jakob, sagte zu den ersten beiden Punkten die Erledigung in nächster Zeit, spätestens jedoch im Frühjahr, zu. Die Bekämpfung des Schlingknöterichs sei jedoch nicht so einfach. Jakob bezweifelte, dass eine flächendeckende Bekämpfung durch die Stadt möglich ist. Seitens der Stadt wird man versuchen, dieses Problem zumindest an markanten Stellen einzudämmen. Hier sind auch die Bürger und der Gartenbauverein gefragt. Weitere kleine Maßnahmen im Friedhof sollen mit der Stadtverwaltung geklärt werden.

Werner Stumpf bezeichnete es als traurig, dass in Wallenfels über Jahrzehnte hinweg viele Einrichtungen und Bauwerke heruntergewirtschaftet worden seien. Konkret sprach er in diesen Zusammenhang die Forstamtsbrücke und die obere Schleuse an.

Bernhard Müller forderte auf der Kreisstraße in Richtung Geuser im Bereich der Holzlagerplätze eine Geschwindigkeitsbegrenzung.

Bürgermeister Jens Korn will die Anfrage von Jennifer Schmidt nach ausgedehnteren Betreuungszeiten in der Kinderkrippe mit der Kirchenverwaltung und dem Elternbeirat beraten.