Einfach schön: St. Josef wird 50
Autor: Heike Schülein
Gifting, Dienstag, 26. Mai 2015
Das Kirchlein in Gifting ist eine Oase der Ruhe und Stille. Gefeiert wird von Freitag bis Sonntag.
Es ist ein schmuckes Kirchlein, das - an der Hauptstraße in Gifting gelegen - auf Besuch wartet. Die kleine, im Innenbereich frisch renovierte Kirche wirkt freundlich, hell und heimelig - wie ein kleines Schatzkästchen! Die Kirche ist relativ klein, die Ausstattung eher schlicht: nicht zu prunkvoll, nicht überladen, einfach nur schön. Die Rede ist von der katholischen Filialkirche in Gifting, die am Wochenende 50. Jubiläum feiert.
"Am 30. Mai 1965 konnte die Kirche durch Domkapitular Martin Wiesend ihre kirchliche Weihe erhalten", so heißt es in der Chronik von Adelheid Kotschenreuther. Die Gemeinde Gifting gehört seit alters her zur Pfarrei Posseck. Bedingt durch den Zustrom von Flüchtlingen nach dem 2. Weltkrieg und die hohen Geburtenzahlen war die Pfarrkirche in Posseck für die wachsende Bevölkerung zu klein geworden. Von Gifting aus war der Weg nach Posseck beschwerlich. In Gifting wurden deshalb Stimmen laut, selbst eine Kirche zu bauen, nachdem auch schon ein Friedhof angelegt war. Hierfür wurde am 9. März 1959 im Gasthaus "Zipfel" der Katholische Kirchenbauverein Gifting gegründet. Erster Vorstand war Geistlicher Rat Peter Ochs, Zweiter Vorstand Bürgermeister Josef Müller.
In der Mitgliederversammlung 1963 stimmten die Mitglieder dafür, die Kirche auf das Grundstück der Familie Zapf zu bauen. Im Oktober 1963 legte Architekt Porzelt den Finanzierungsplan für den Bau der Kirche vor - mit veranschlagten Baukosten von 94 000 DM. Im Herbst 1963 wurde mit dem Bau begonnen.
Ein Festtag für die Gemeinde war der 18. Juli 1964. An diesem Tag wurde die Grundsteinlegung und das Richtfest für die neue Kirche gefeiert. Die Grundsteinweihe nahm Dekan Heinrich Geiger aus Teuschnitz vor. Bereits am 30. Mai konnte die Kirche die kirchliche Weihe erfahren. Damals hatte der Kirchenbauverein 22 000 DM Verpflichtungen und musste einen Kredit von 20 000 DM aufnehmen. Bereits bei der Jahresversammlung 1968 konnte der Vorsitzende die erfreuliche Mitteilung machen, dass das Darlehen bis auf 6000 DM abgezahlt sei. Dies zeigt eine große Opferbereitschaft der Giftinger Bevölkerung - ebenso wie am 4. Mai 1969, als die beiden Glocken von Pfarradministrator Alois Kraus geweiht wurden.
Gestaltung durch Horst Böhm
In den folgenden Jahren wurden viele Anschaffungen getätigt - unter anderem 1972 eine Orgel sowie 1977 ein Kreuzweg. 1979 erfolgte die Neugestaltung des Altarraums mit einem Bild von Prof. Böhm. 1982 wurde das Fenster im Altarraum erneuert und von Böhm künstlerisch gestaltet. Am Weihnachtsfest 1986 konnte man die neu angeschaffte Krippe bestaunen. Die jetzigen Kirchenbänke wurden 1987 angeschafft, 1990 wurde die Sakristei erweitert. 2000 wurde die Kirche durch zwei neue Figuren bereichert: Die Muttergottesfigur und die Statue des Hl. Josef. Am 15. November 1995 wurde die Katholische Filialkirchenstiftung ins Leben gerufen, der Kirchenbauverein 1996 aufgelöst.
2006 wurde die Außenrenovierung der Kirche durchgeführt mit Gesamtkosten von 65 480 Euro. Die Maßnahme wurde von der Erzbischöflichen Finanzkammer mit 46 800 Euro und von der Gemeinde Wilhelmsthal mit 3600 Euro bezuschusst. Die Erneuerung der Außenanlagen wurden in Eigenleistung durchgeführt. Die Sanierung des Fensters im Altarraum (über 5400 Euro Kosten) wurde durch Spenden ermöglicht. Eine Haussammlung für die Renovierungsarbeiten brachte über 10 455 Euro ein. Am 1. Juli 2008 feierte Pfarrer Norbert Lang sein 25. Priesterjubiläum in Gifting.
Eine Großrenovierung des Innenraums wurde ab November 2014 in Angriff genommen. Die Decke und Wände wurden neu gestaltet, eine neue Belichtung installiert, die Elektroanlage auf den neuesten Stand gebracht, die Lautsprecheranlage erweitert, der Handlauf zur Empore erneuert, zwischen den Altar blöcken eine Marmorplatte mit dem Symbol "Brot und Wein" angebracht, die Bestuhlung im Altarraum neu überzogen, die Bänke mit neuen Sitzkissen ausgestaltet und der gesamte Bodenbelag in der Kirche erneuert. Die Kosten hierfür betrugen 58 000 Euro. Posseck mit seiner Filiale Gifting gehört dem Pfarreienverbund "Oberer Frankenwald" an.
Festprogramm