Eine "Villa" zur rechten Zeit
Autor: Rainer Glissnik
Kronach, Donnerstag, 22. Oktober 2015
Der Montessori-Kinderhort des Caritas Kreisverbandes Kronach feiert am Sonntag sein 25-jähriges Bestehen. Nach einem Festgottesdienst um 10.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche sind alle zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.
"In unserer alten, teils renovierten Villa finden die Kinder einen Ort der Wärme, Geborgenheit und Wertschätzung", freut sich Leiterin Silke Leidner über das bevorstehende Jubiläum. "Wir freuen uns alle was daraus geworden ist. Von einer Spielgruppe bis hin zum Montessori Kinderhort - eine tolle Entwicklung", freut sich Caritas-Geschäftsführerin Cornelia Thron.
Heute ist der Kinderhort mit maximal 66 Plätzen voll ausgelastet. Ab 10 Uhr ist der Hort besetzt und Kinder können kommen. Nach einem Mittagskreis in zwei Altersgruppen bekommen die Kinder ein warmes Mittagessen. Einmal im Monat wird freitags selbst ein gesundes Mittagessen gekocht. Die Eltern wollen kommen, die Kinder wollen kommen - ich bin richtig stolz, betont die Hortleiterin.
Von Yoga bis zum Gitarrespielen
Bei den Hausaufgaben lernen die Kinder Ordnung, Struktur und selbstständiges Arbeiten.
Der Caritas-Hort verbindet alle Schularten von Förderschule, Grundschule, Mittelschule, Realschule bis zum Gymnasium. Die gesamte Gesellschaft findet sich hier im Hort wieder und jede Schulart. Ein großartiges Integrationsprojekt für Kinder und Eltern, ist Cornelia Thron begeistert. Ein großer Vorteil sind auch die Ferienprogramme von 7 bis 17 Uhr. In den Allerheiligenferien werde es beispielsweise eine Elsenacht und eine Fahrt ins Coburger Naturkundemuseum geben.
"Jeder hat seine eigene Zeitreise"
Das Jubiläum steht unter dem Motto "Jeder hat seine eigene Zeitreise": Der Hort hatte seine eigene Zeitreise, die Kinder haben eine eigene Zeitreise, auch unsere Erde. Dazu werden es Sinnesexperimente nach Maria Montessori aufgebaut. Im Vorgarten wird ein (beheiztes) Zelt stehen, in dem gefeiert werden kann. Im Haus selbst bleibt so der Montessori-Gedanke sichtbar. Es war der erste Kinderhort im Landkreis Kronach, der vor 25 Jahren vom Caritas-Kreisverband ins Leben gerufen wurde. Vorher gab es bereits eine "Spiel- und Lerngruppe", in der Dank ABM-Maßnahmen arbeitslose Lehrer und Sozialpädagogen eine ihr weiteres Berufsleben stark prägende Beschäftigung fanden. Dem ehemaligen Caritas-Geschäftsführer Wolfgang Eckert-Hetzel tut es sichtlich gut, heute eine so lebendige Einrichtung vorzufinden.
Im November 1990 wurde der erste Caritas-Kinderhort in der Rosenau eröffnet. Erste Leiterin war Angela Brandl, die heuer die Heilpädagogische Tagesstätte leitet. "Sie hat den Kinderhort aufgebaut", erinnerte Wolfgang Eckert-Hetzel. Entscheidend für die Entwicklung des Horts wurde eine Erbschaft von Ludwig Endres, dem das Haus und das Gelände gehörten. Die Sozialstation kam in dieses Haus am Zusammenfluss von Kronach und Haßlach, um eine andere hier wohnende Familie zu betreuen. So rückte die Caritas in sein Blickfeld.