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Eine Grundgebühr fürs Abwasser in Küps


Autor: Veronika Schadeck

Küps, Mittwoch, 21. November 2018

Für Grundstückbesitzer in Küps werden künftig zusätzlich 36 Euro pro Jahr fällig. Einen entsprechenden Beschluss fasst der Marktgemeinderat.
In der Marktgemeinde Küps stehen Kanalsanierungen an. Die Grundgebühr soll bei der Finanzierung helfen. Symbolbild: Archiv


Die Abwassergebühren und die Vorstellung des Küpser Entwicklungskonzepts KEK3, das waren am Dienstagabend die Schwerpunktthemen der Marktgemeinderatssitzung. Mit 13:6 Stimmen beschloss das Gremium, beim Abwasser eine Grundgebühr in Höhe von 36,00 Euro pro Jahr einzuführen. Die Verbrauchsgebühr liegt bei 1,69 Euro pro Kubikmeter.

Das Gremium folgte zudem dem Vorschlag der Verwaltung, die Abrechnungsperiode von 1. Januar bis 31. Dezember festzulegen, zuvor gingen die Abrechnungsbescheide erst Ende April/Anfang Mai an die Eigentümer.

Grundsätzlich zeigte sich das Gremium zwar für die Einführung einer Grundgebühr im Abwasserbereich aufgeschlossen, doch bezüglich der Höhe gab es unterschiedliche Auffassungen. Dieter Rauh (SPD) ging auf Besitzer leerstehender beziehungsweise auf Häuser ein, die nur von einer Person bewohnt werden und daher kaum einen Wasserverbrauch zu verzeichnen haben. 36 Euro an Grundgebühren pro Jahr hielt er daher nicht für gerechtfertigt. 24 Euro würden reichen, man sollte eher die Verbrauchsgebühren erhöhen.

"Ich finde das unsozial", konterte Heiko Meusel (FW). Er als Familienvater mit Kindern verbrauche mehr Wasser als Alleinstehende. "Das ist unsozial - als Familie wird man somit bestraft". "Ich ärgere mich über die Aussage, das ist unsozial", konterte Kerstin Schmidt-Müller. "Kinder kosten nun mal Geld!".

Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU) sprach von bevorstehenden Sanierungen. So sollen im Zuge von Straßenbaumaßnahmen, wie beispielsweise bei den Ortsdurchfahrten in Hain und Burkersdorf, auch der Zustand der Kanäle geprüft und mit erneuert werden. "Und das kostet nun mal Geld".

Ursula Eberle-Berlips (CSU) sprach sich für 36 Euro Grundgebühr aus. Jedes Gebäude sei angeschlossen, daher müsse auch jeder Eigentümer dafür mit aufkommen, schließlich gehören die Themen Wasser und Abwasser mit zur Daseinsvorsorge.

Helga Mück (FW) meinte, dass eine möglichst gerechte Lösung gefunden werden müsse. "Das Ganze ist für alle unangenehm!". Sie forderte aber auch die Verwaltung auf, Klartext zu reden. "Man sollte nicht immer von Anpassungen, sondern von Erhöhungen reden!"

Ein weiterer Punkt, war die Vorstellung des Projekts Küpser Entwicklungskonzept (KEK3) durch Nadja Seebach und Leonhard Valier vom Bamberger Büro Wittmann, Valier & Partner. Das Konzept bestehe mit dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK), dem Gemeindeentwicklungskonzept und den vorbereitenden Untersuchungen aus drei Elementen. KEK3 sei die Grundlage für die weitere Entwicklung der Großgemeinde und für die Aufnahme in ISEK, erklärte Leonhard Valier den Mandatsträgern. Es gehe unter anderem um das Aufzeigen von baulichen Missständen, Nahversorgung, Mobilität, Leerstände, Ehrenamt, Vereine, um die Erstellung von Handlungsempfehlungen und letztendlich auch um die Erteilung von Förderungen. Nadja Seebach wies darauf hin, dass deshalb im Frühjahr unter Beteiligung der Öffentlichkeit Ortsbegehungen stattfinden sollen, um den Handlungsbedarf zu erkunden. Sie forderte die Mandatsträger auch auf, möglichst viele Küpser Bürger mit ins Boot zu holen. Diese sollten sich nicht scheuen, Anregungen zu geben. Am Mittwoch, 23. Januar, soll nun die Auftaktveranstaltung für das Projekt "KEK3" stattfinden.

"Lobäcker" wird geplant

Das Gremium sprach sich des Weiteren dafür aus, die Erschließungsplanung für das Baugebiet "Lohäcker" an das Ingenieurbüro IVS zu vergeben. Auch beschloss der Marktgemeinderat die Aufstellung für das Gewerbegebiet "Luitpoldlinden" westlich der KC 13, im Gemeindeteil Schmölz. Heiko Meusel (FW) fragte diesbezüglich, ob es möglich sei, das Gewerbegebiet zu erweitern. Das gehe, so Rebhan, Voraussetzung sei allerdings die Einwilligung der Grundstückseigentümer.

Zuvor informierte der Bürgermeister über Beschlüsse aus der letzten nichtöffentlichen Sitzung. So soll nun eine einfache Erschließung im Bereich "Am Schlappach" in Theisenort durchgeführt werden. Der Auftrag wurde für 65 000 Euro an das Ingenieurbüro IVS übergeben.

Weiterhin stimmte das Gremium einer Vertragsverlängerung für das amtliche Mitteilungsblatt mit dem Linus Wittich Verlag Forchheim um weitere vier Jahre zu. Zudem gab es grünes Licht für den Kauf des Grundstücks "Am Hirtengraben 15" durch die Gemeinde. Die Verwaltung wurde für den Abriss beauftragt. Die Kirchengemeinde Küps will dort den Neubau des Küpser Kindergartens realisieren.

Folgende Bauanträge wurden weitergeleitet: Joschka und Katrin Fritsche, Neubau eines Einfamilienwohnhauses in Au; Ursula Rauscher, Wohnhausanbau mit Garage in Oberlangenstadt.