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Eine Bimmelbahn für Kronach?


Autor: Corinna Igler

Kronach, Freitag, 06. November 2015

Luitgard Mölter weiß wie beschwerlich die Wege in Kronach zum Teil sind - gerade für Senioren oder Menschen, die schlecht zu Fuß sind. Eine Bimmelbahn könnte nicht nur eine Lösung dafür sein, sondern auch eine touristische Attraktion.
Die Kronacherin Luitgard Mölter hat in Kelheim eine Bimmelbahn entdeckt. Sie meint, eine solche wäre auch für Kronach eine gute Idee. Foto: privat


Mittlerweile läuft Luitgard Mölter an Walkingstöcken durch Kronach. Lange Zeit zuvor ging sie an Krücken. Spätestens seit ihrem Sturz über das Kronacher Pflaster mit seinen Folgen weiß die rüstige Seniorin, wie beschwerlich mancher Weg in Kronach sein kann.

Jetzt, wo sie Krücken gegen Walkingstöcke eintauschen konnte, hat Luitgard Mölter an einem Ausflug nach Kelheim teilgenommen und dort etwas entdeckt, dass auch in Kronach die Wege leichter machen könnte: eine Bimmelbahn.

"Ein solches Bähnchen wäre doch auch in Kronach sinnvoll, würde Menschen mit Gehschwierigkeiten die Wege beispielsweise zur Festung oder auch zum Kreuzberg erleichtern", findet Luitgard Mölter.

Und ganz nebenbei sei eine solche Bimmelbahn auch noch eine touristische Attraktion - wie in Kelheim oder der Nachbarstadt Coburg - dort fährt eine solche Bimmelbahn unter anderem zur Veste - eben auch.

Mölter könnte sich vorstellen, dass eine solche Bimmelbahn ein Projekt für einen der Kronacher Serviceclubs, wie Lions, Rotary oder Kiwanis wäre. Immerhin täten sie damit vielen Senioren einen Gefallen und sorgten noch dazu für eine touristische Bereicherung, meint sie.

Angela Hofmann, Zweite Bürgermeisterin, die derzeit Wolfgang Beiergrößlein im Kronacher Rathaus vertritt, hält Möters Anregung für eine gute Idee, die es auszuprobieren lohne.

"Infrastruktur und Mobilität sind für Kronach wichtige Themen, insbesondere angesichts des demografischen Wandels", erklärt sie die Herausforderung. Zwar gebe es den Stadtbus, dessen System gerade überarbeitet werde, "aber ich gebe Frau Mölter recht: Wir haben Handlungsbedarf - gerade was die Erreichbarkeit der Festung angeht. Wenn wir diese mit den ganzen Möglichkeiten dort nutzen wollen, müssen wir es auch schaffen, dass die Leute hoch kommen."


Für Events testen

Ein barrierefreier Zugang zur Festung werde ja bereits geprüft. Und eine solche Bimmelbahn passe - im Gegensatz zu einem Bus - auch durch das Festungstor, sieht sie einen entscheidenden Vorteil darin.

Als Dauereinrichtung hält Hofmann eine Bimmelbahn zwar zunächst für schwierig, "aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie Familien und Senioren anspricht und man sie zu bestimmten Events, wie der Rosenmesse, einsetzen könnte." Auch für eine Sightseeingtour durch Kronach könne sich so eine Bimmelbahn eignen.
Möglicherweise gebe es Anbieter, deren Bimmelbahn man zu Events mieten kann, meint Hofmann, wenngleich sie für Unterstützung bei einem solchen Projekt durch einen Serviceclub dankbar wäre.

"Testhalber sollte man so eine Bahn schon einmal einsetzen", zeigt sie sich aufgeschlossen gegenüber Mölters Idee.



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