"Ein Thema, das mich betrifft!"
Autor: Veronika Schadeck
Teuschnitz, Freitag, 13. April 2018
Jugendliche planen und bauen mit Studenten ihren Treff in Teuschnitz: in unmittelbarer Nähe des Festplatzes, der Kulturwiese und des Sportplatzes.
Bis zum Juli soll das Projekt der Jugendlichen vollendet werden. Das Besondere daran ist, dass sich 18 Studierende des Masterstudiengangs Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar daran beteiligen. Am Freitagnachmittag waren nun Studierende mit ihrem Professor Rainer Gumpp und Betreuern in Teuschnitz im Café der Arnika-Akademie, um ihre ersten Ideen vorzustellen. Sinn der Veranstaltung war, dass die jungen Teuschnitzer ihre Vorstellungen äußern. Diese sollen nun in die Konzeption mit einfließen.
Die Studierenden hatten sich bereits Gedanken gemacht und kleine Modelle über eine mögliche Architektur für den Jugendtreff mitgebracht. Eine davon war Hannah Idstein. Sie erklärte bei einer Gruppe ihren Entwurf bezüglich der Gestaltung des Jugendtreffs, der unter anderem auch einen flexibel gehandhabten und offenen Jugendraum beinhaltete.
Bei der Diskussion ging es um Fragen, wie beispielsweise, kann man den Treffpunkt auch bei Regen nutzen? Wie flexibel sollen die Einbauten sein? Welche Flächen werden für Veranstaltungen benötigt? Es wurden seitens des Teuschnitzer Nachwuchses Wünsche geäußert, wie die Anbringung von Trampolin, die Schaffung einer Feuerstelle mit Grillmöglichkeit, ein Fahrradabstellplatz etc.
Es ging zudem um die Elektrifizierung, um die Entsorgung von Müll, um eine mögliche Lagerfläche für Holz und um die Anbringung einer Tischtennisplatte.
Auch über die W-LAN und Hot-Spot wurde nachgedacht. Zudem wurde, nachdem der bisherige Treffpunkt immer an einer Schaukel war - der Wunsch geäußert, diese auch beim Jugendtreff anzubringen. So wie Amelie Jungkunz ging es sicherlich vielen Jugendlichen. Sie war anwesend, "weil es ein Thema ist, das mich betrifft!". Ihrem Kollegen Maximilian Greser ging es darum, seine Ideen den Studierenden mitzuteilen. Beide fanden es gut, dass die Stadt bei der Gestaltung des Jugendtreffs auch ihre Generation mit einbindet. Es gab auch Fragen seitens der Betreuer, wie von Stephan Schütz, der nach dem Verkehrsaufkommen fragte.
Zugegen war bei dieser Veranstaltung auch Bürgermeisterin Gabi Weber. Sie forderte die jungen Leute auf, ihre Wünsche vorzutragen. Sie wies darauf hin, dass kein geschlossener, sondern ein geschützter beziehungsweise ein überdachter Raum angedacht sei, in dem sich die Jugendlichen aufhalten können. Ihr sei sehr daran gelegen, bei diesem Projekt den Nachwuchs mit einzubinden, denn "es ist ihr Platz". Die jungen Teuschnitzer sollen gemeinsam mit den Studierenden der Bauhaus-Uni den Jugendtreff planen und bauen.
Und wie geht es nun weiter? Laut der wissenschaftlichen Mitarbeiterin der Uni Weimar, Kassandra Löffler, wird in den nächsten Tagen an einer Detailplanung und umsetzbaren Architektur gearbeitet. Wie zu hören war, soll die eingeschossige Architektur, die auf dem Jugendtreffareal angebracht werden soll, in Holzkonstruktion ausgeführt und eine maximale Grundfläche von 40 Quadratmetern haben. Am 26. April findet an der Uni eine Präsentation der Arbeiten der am Projekt involvierten Studenten statt. An diesem Abend wird eine Vorauswahl getroffen. Anfang Mai soll dann die Entscheidung fallen, welche Architektur für den Jugendtreff in Teuschnitz umgesetzt wird. An diesem Tag wollen die Jugendlichen aus der Arnikastadt zusammen mit ihrer Bürgermeisterin zur Bauhaus-Universität nach Weimar fahren.
Danach stellen die Studierenden einige Bauteile der Konstruktion selbst her, kooperieren mit den ausführenden Firmen vor Ort und wirken bei der Fertigstellung des Gebäudes mit. Die Herausforderung wird sein, so Löffler, binnen kurzer Zeit, "die Beteiligten von einem individuellen Wettkampf auf ein Gemeinschaftsprojekt hin zu führen". Fest steht, dass der "Ideenwettbewerb" für die Architektur des Jugendtreffs ein hohes Engagement seitens der Studierenden erfordert. Denn das Projekt erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik von flexiblen Konstruktionen, des nachhaltigen Bauens sowie eine kostengerechte Umsetzung. Das Projekt verlangt Tempo, denn bis zu den Semesterferien im Juli muss es abgeschlossen sein, so Löffler. Das kann der Bürgermeisterin nur recht sein, denn es ist wichtig, "dass junge Menschen einen Ort haben, an dem sie sich treffen können".