Ein Theaterstück über das Anderssein verbindet die Schüler in Pressig

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Eine szenische Darstellung präsentierte die Grund- und Mittelschule in Pressig. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Eine szenische Darstellung präsentierte die Grund- und Mittelschule in Pressig. Foto: Karl-Heinz Hofmann

Schüler aus Pressig beschäftigten sich mit dem Thema "Anderssein". Sie tauchten in die Katzenwelt ein, ihre Botschaft lässt sich in den Alltag übertragen.

Was die Schüler der Grund- und Mittelschule in einem szenischen Theaterspiel vorführten, ist an der Schule täglich gelebte Integration von Kindern verschiedener Nationen. Die Schüler der Grund- und Mittelschule Pressig begeistern die Zuschauer mit dem szenischen Theaterspiel "Rosalind", das Katzenkind.

Dieses Theaterstück studierte Lehrerin Martina Müller mit ihren beiden Schultheatergruppen der zweiten und dritten sowie der fünften und sechsten Klassen ein. Die Inszenierung wurde ein großer Erfolg. Mit Spielfreude und Szenenbildern begeisterten die Darsteller ihre Mitschüler und interessierten Zuschauer in der Schulturnhalle in Rothenkirchen. Das Theaterstück handelt vom Anderssein. Rosalind, das kleine Katzenkind von Herrn Kasimir und seiner Frau Karolina ist so süß, dass jeder sofort das kleine rote Kätzchen in sein Herz schließt.
Rosalind ist zwar standesgemäß geboren, aber allein durch ihr Äußeres ist sie anders als alle anderen. Anders als ihre Geschwister, ihre Eltern, ihre Vorfahren und sogar anders als alle Bekannten und Verwandten. Die ganze Sippe ist nämlich stolz auf ihr kohlrabenschwarzes Fell.

Als Rosalind, das rote Katzenkind, unter ihrer Kuscheldecke hervorkroch und erst vorsichtig, dann schelmisch und verspielt in Aktion trat, waren viele "Ahs" und "Ohs" und "wie süß" aus dem Publikum zu hören. Doch die entsetzten Ahnen fielen vor Schreck fast aus ihrem Bilderrahmen.
Sie verhöhnten und verspotteten Kasimir und sein Katzenkind. Mit der Zeit zeigte sich immer mehr, dass Rosalind ein außergewöhnlich sonderliches Tierkind war. Sie machte alles anders als normale Katzen. Vater und Mutter verzweifelten fast an ihrem Verhalten.

Irgendwann kehrt Rosalind zurück und hat nun selber Kinder - alle mit rotem Fell. Doch auch hier ist, zum Erstaunen aller, wieder eines aus der Art geraten. Zum Schluss singen alle vereint und befreit: "Das eine Kind ist so, das andre Kind ist so. Doch jedes Kind ist irgendwann geboren, irgendwo. Das eine Kind ist groß, das andre Kind ist klein, doch jedes Kind will träumen und vor allem glücklich sein." Am Ende waren alle Theaterkinder glücklich über die nachdenklich stimmende Aufführung. Jedem war die Tragik von Rosalind bewusst, denn auch in ihren Klassen gibt es Kinder aus verschiedenen Nationen. Die Botschaft: Theater verbindet.

Förderlehrerin und Leiterin der Theatergruppe, Martina Müller, definiert das szenische Theaterspiel als eine Methode der spielerischen Darstellung von Szenen.